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  • Day 200

    Squamish - The Chief Hike

    July 19, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 18 °C

    Wie bereits beschrieben, ist der heutige Ausflug aufgrund von Zufällen entstanden. Mel und seinen Freund Tom haben wir durch perfekt aufeinander abgestimmtes Zeitmanagement im Aufzug und in der Lobby getroffen und wie so oft: Ein geiler Zufall.

    Da Mel seinen Segelboot Schein macht und heute wieder praktische Stunden hatte, konnte er leider nicht auf den geplanten hike mitkommen. So fuhren Tom und wir beide in seinem schicken Volvo Cabrio ab nach Squamish. Wir düsten durch die wunderschöne Landschaft und merkten mal wieder, dass man sich an dieser Natur hier einfach nicht satt sehen kann. Wir sprachen über allerhand Dinge, unteranderem wie die beiden Boys reich geworden sind und wie es dazu kam, dass sie ein eigenes kleines Flugzeug haben. Verrückte Stories, die das Leben schreibt.

    Ziel war der Stawamus Chief, besser bekannt als "The Chief". Dieser Berg hat 3 Spitzen (Peaks) und man kann zu allen dreien raufklettern. David war schon wieder richtig scharf auf Wandern und hatte ein fettes Grinsen im Gesicht. Daher ging es auch mit einem zügigen Tempo direkt los und die ersten Höhenmeter wurden schnell erklommen. Glücklicherweise war Tom von der Schnelligkeit zwischen uns beiden, so konnten wir alle hintereinander weg, gut miteinander Schritt halten.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit (wir wissen leider nicht genau wie viele Stunden), einem staubigen Anstieg mit zu hohen Stufen (Julia hatte ihren Spaß) und einigen Trinkpausen, kamen wir an dem felsigen ersten Peak an. Oh man, was für ein Ausblick auf See, Berge und Wälder. Der Schweiß dafür hat sich direkt ausbezahlt. Darauf erstmal ein kleines Mittagessen. Wir setzten uns nebeneinander auf die riesige Steinwand und fingen an unser Essen auszupacken. Wir bekamen direkt Besuch. Nicht von Vögeln wie man vermuten würde, sondern von unglaublich süßen Streifenhörnchen. Wer Alwin und die Chipmunks kennt, kann sich die kleinen Racker gut vorstellen. Sie waren total neugierig und zutraulich. Sie checkten uns und unser Essen aus, waren aber strikt in dem was sie haben wollten: nur Nüsse oder frisches Obst. Endlich mal Tiere, die ihrer eigentlichen Ernährung treu bleiben und nicht die verarbeiteten Lebensmittel von doofen Touris annehmen. Julia hatte schnell Freunde, da sie Nüsse in der Hand hatte. Und so saßen die kleinen mal auf Julias Hand oder auf den ausgestreckten Beinen. Als sie ihr Reisgericht gegessen hat, sprang sogar ein Streifenhörnchen auf Julias linke Brust, um zu sehen was das ist, hat aber nichts geklaut, weil ja weder Nuss noch Obst. Hat richtig Spaß gemacht die Kleinen zu beobachten.

    Nach der Mittagspause mit bester Aussicht, ging es weiter zum zweiten Peak. Der Weg dorthin war nochmal etwas härter, da man teilweise an Metallketten hing und keinen Boden unter den Füßen hatte. Ordentlich Muckiarbeit für die Arme und teilweise ganz schön gefährlich. Ein echtes Abenteuer.

    Nach weiteren schweißtreibenden Kilometern kamen wir am Peak 2 an. Ebenfalls eine Wahnsinnsaussicht. Da wir nun höher als beim ersten Gipfel waren, konnten wir noch weiter in die Ferne sehen und entdeckten richtig schöne, mit schneebedeckte Bergketten. Auch hier rannten wieder ein paar Streifenhörnchen rum. Nach einer kurzen Verschnaufpause entschieden wir uns dann auch den Rückweg anzutreten, um nicht zu spät daheim zu sein, da wir alle anschließend noch Abendprogramm auf dem Zettel hatten. Ein steiler, steiniger Weg mit umgefallenen Bäumen war unser Rückweg. Hier musste nochmal Konzentration her, damit wir uns auf den letzten Metern nicht noch hinlegen. Daher wurden einige Passagen auf allen Vieren absolviert. Wir waren am Ende ordentlich dreckig und staubig, aber dafür war noch alles dran und heile. Knappe 5 Stunden waren wir insgesamt auf dem Berg unterwegs. Haben mal wieder eine super Zeit draußen gehabt.

    Zurück daheim waren wir noch kurz bei Mel und Tom in ihrer super schönen Penthouse Wohnung im 19. Stock. Was für eine Wohnung und was für eine Aussicht. Von hier oben konnte man Vancouver perfekt sehen. Man die beiden haben echt Geschmack. Was für eine Wohnung. Und sie haben die Wohnung daneben auch direkt gekauft, um mit einem Durchbruch ihre zu vergrößern. Irgendwie eine logische Konsequenz, wenn die eigenen vier Wände zu klein erscheinen. Den Rest der anderen Wohnung haben sie dann verkauft, den Move werden wir uns merken.

    Danach ging es wieder runter in den 4. Stock zu Dorothy und Nino und es gab Abendbrot. Und dann ging es auch schon los mit Sack und Pack ins Auto, um ins Ferienhaus nach Sudden Valley (Washington State, USA) zu fahren. Klingt verrückt, ist es auch. Hier bleiben wir bis zum 22. Juli. Man haben wir es gut!
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