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  • Day 251

    Hamburg - Heimathafen

    September 8, 2017 in Germany ⋅ 🌧 13 °C

    12:15 Uhr - nach 250 Tagen betreten wir das erste mal wieder Hamburger Boden. Komisches Gefühl, wenn auf einmal alle um einen herum deutsch sprechen. Wir holten unsere Gepäckstücke (yeah, beide da) und tauschten unsere Jogginghosen gegen Jeans. David ganz undeutsch direkt am Kofferband, Julia aufm Damenklo.

    Danach ging es durch die Schiebetüren, wo viele Menschen auf ihre Liebsten warten, um sie fest in die Arme zu schließen. Und so war es auch: Julias Papa stand dort mit Blumenstrauß und wurde erstmal fest gedrückt. Julia und ihrem Papa kamen direkt die Tränen und er sagte zu ihr "So einen Quatsch machst du nicht nochmal!" Haha. Na wir werden sehen... Wir 3 waren super happy und sind erstmal beim Arizona Kitchen etwas essen gegangen. Die Bedienung hat wie ein kleiner Pöbel gesprochen und hat einfach genervt. Willkommen in Deutschland. Aber wir hatten eine gute Zeit und haben lecker gegessen. Dazu wurde natürlich Hamburger Schietwetter gereicht, um auch ja direkt das richtige Heimat Feeling zu bekommen. Hamburg, wir haben dich als unsere Heimat schon irgendwie vermisst. Wir bleiben nun erstmal hier.

    Wir haben gelernt, dass es viel mehr Flecken auf dieser Erde gibt, an denen man sich vorstellen kann "Zuhause" zu sein. Wir haben auch gelernt, dass zum "Zuhause" sein nicht nur ein Umfeld gehört in dem man sich wohl fühlt, oder eine Landschaft, die besonders schön ist. Vielmehr sind es die Menschen mit denen man täglich zu tun hat, die Freude, die man teilen kann und ein gehörige Portion Gewöhnung, die einen "Zuhause" fühlen lassen. Es ist wirklich schön bekannte Gesichter zu sehen, Menschen "wiederzuhaben" und zu wissen, wo der Lichtschalter ist, wenn man nachts auf Klo geht. Es ist gleichzeitig schön zu wissen, dass man mit der richtigen Einstellung, gegebenenfalls einem Smartphone in der Tasche und ein klein wenig Unterstützung nicht nur überall auf diesem Planeten hinreisen, sondern sich dort auch wohl fühlen kann. Dorthin zurückzukehren, wo man aufgewachsen ist, ist unsere nächste Station. Mal sehen für wie lange.

    Und da wir auf Daten und Fakten stehen, hier ein paar coole Infos der Reise in der Übersicht:

    Wir haben in 93 verschiedenen Betten geschlafen, in 4 Flugzeugen, auf 2 Schiffen, in 7 Bussen und eine Nacht am Airport verbracht.
    Das macht dann 107 verschiedene Plätze auf denen wir mehr oder weniger gut geschlafen haben.
    251/107 = im Durchschnitt alle 2,3 Tage ein neuer Schlafplatz.

    Wir hatten 5 Leihwagen auf 2 Kontinenten mit denen wir 18.684 Kilometer selbst gefahren sind, davon 12.609 km Linksverkehr in Neuseeland.

    Wir sind 145 Stunden Fernbus in Südamerika gefahren, was uns vollkommen fertig gemacht hat. Danach gab es nur noch Linienbusse in Städten oder Metros/Züge innerhalb von Städten, sowie Cable Cars oder Lifte, Wassertaxis, Boote oder Fähren.

    Wir sind 30 mal geflogen und haben dabei 94 Stunden und 40 Minuten in Flugzeugen verbracht. Dazu kommen pro Flug ja meist noch 3 Stunden, die man vor bzw. nach dem Flug am Airport verbringt.

    Wir sind mit 15,7 kg (David) und 11,7 kg (Julia) nach Haus geflogen. Am Start hatten wir 12,2 kg (Julia) und 16,2 kg (David).
    Die beiden Werte haben allerdings nichts mehr miteinander zu tun, da Julia zwischendurch ja gar nichts mehr besaß, nachdem LATAM ihr gesamtes Gepäck verloren hatte. Sie musste wieder neu anfangen Sachen sowie einen Backpack zu erwerben.
    Außerdem haben sowohl Thies, als auch Stephan und Davids Eltern Sachen von uns mit nach Hause genommen, was eine große Hilfe war. Es ist nicht einfach für 9 Monate und Temperaturunterschiede von 47 Grad zu packen.
    Über das Packen haben wir natürlich einiges gelernt, was wir gerne teilen, falls jemand Fragen hat. Am meisten geholfen haben uns die Kompressionsbeutel von Eagle Creek für Klamotten sowie jede Menge Zipbags und Plastiktüten. So behält man den Überblick und nichts wird nass, egal ob Regen oder wenn mal das Shampoo platzt.
    Klamotten hatte besonders David zu viele mit, aber auch das erledigt sich über die Zeit. Manche Dinge müssen an Orten bleiben, damit man voran kommt. Socken und Schuhe sind z.B. komplett durchgetauscht.

    Doch das Leben aus dem Rucksack ist noch nicht vorbei, da wir nun erstmal in Wakendorf 2 residieren und unsere Inneneinrichtung noch ein paar Tage eingelagert bleibt.
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