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  • Day 22

    Fort Steele Heritage Town

    May 1, 2017 in Canada ⋅ ⛅ 7 °C

    Das Fort Steele liegt ganz im Süden der kanadischen Rocky Mountains, fast schon an der Grenze zu den USA in British Columbia. Um 1865 zogen Tausende von Goldsuchern und Minenarbeiter hierher ins Tal des Kootenay River, um in den Seitentälern nach dem begehrten Edelmetall zu schürfen. Dabei ging es recht wild und gesetzlos zu. Ursprünglich war der Ort eine reine Versorgungsstation, denn nur hier kam man mit Gailbraith's Ferry über den Kootenay River und somit weiter hinein in die Berge. Für Ordnung sorgte die rot gewandete und inzwischen weltbekannte "North West Mounted Police", kurz Mounties genannt. 1887 wurde wegen Streitigkeiten zwischen Siedlern und Indianern der erste befestigte Außenposten der Gebirgspolizei westlich der Rocky Mountains gegründet und zu Ehren von Superintendent Steele, dem Chef der Mounted Police, in Fort Steele umbenannt.

    Nach der Gründung erlebte die Stadt ihre Blütezeit, denn es gab Silber-, Blei- und Kohlevorkommen in der Region. Mit der Ausbeutung der Natur war es dann aber Anfang des 20. Jahrhunderts schon wieder vorbei und die Stadt verfiel.

    Die dort noch lebenden Bürger bemühten sich im Jahr 1961 darum, dass die Siedlung zu einer historischen Stadt erklärt wurde. Viele der alten, verfallenen Gebäude wurden liebevoll restauriert und teilweise original nachgebildet.

    Heute befindet sich hier direkt am Kootenay River die Fort Steele Historic Town, ein Freilichtmuseum in dessen Palisaden das gut restaurierte Pionierdorf eingerichtet wurde.

    Wir hatten Glück, denn wir waren am ersten Mai hier, genau an diesem Tag Fort Steele Heritage Town die Pforten für die neue Saison. Wir konnten also einen Rundgang durch die liebevoll restaurierte "Stadt" machen. Wirklich viel war dabei noch nicht los, doch es war eindrücklich die restaurierten Gebäude und ihre authentische Einrichtung zu bewundern. Auch die Sammlung von alten Landmaschinen, Kutschen und Traktoren ist eindrücklich. Unbedingt besuchen muss man die neue Ausstellung, wo man sogar ein Mamut-Skelett bewundern kann.

    In der Hochsaison im Sommer gibt es hier zahlreiche Vorführungen alter Handwerke, aber auch viktorianische Musik- und Theatershows. Kostümierte Freiwillige spielen anschaulich das Leben der Bewohner in der früheren Zeit nach und geben so lebendige Einblicke in den damaligen Alltag.

    Bei unserem Besuch war die Bäckerei schon geöffnet und wir konnten mal wieder ein wirklich gutes Brot kaufen, was in Kanada nicht immer möglich ist ;-)
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