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  • Day 12

    Flamingos für Mia, das Penthouse für uns

    January 28, 2018 in Argentina ⋅ 🌬 16 °C

    Welcome to El Calafate, bienvenido a El Calafate! Will Smith singt dies zwar für Miami, aber das interessiert hier grad niemanden. Unsere Reise zieht uns gen Norden (ist ja auch logisch, vom Ende der Welt gibt es nicht mehr viele Richtungen in die man gehen kann und Antarktis sparen wir uns für den 40. Hochzeitstag, wie das unsere Jury-Mitglieder Ruth und Peter gerade machen), ins schöne und beschauliche El Calafate. Ein Skigebiet mit 400m Pisten. Für Schweizer Verhältnisse wie gesagt eher beschaulich. Es erinnert uns ein wenig an Zermatt. Einfach mit Autos. Und ohne Schnee. Also wie Zermatt im Sommer mit vielen lauten Autos. Ungefähr.

    Ohne den atemberaubenden Anblick des Perito Moreno Gletschers können wir hier natürlich nicht weg. Details: schau Fotos. Und da die arme Familie Taeschler trotz rosa Koffer und rosa Säule in der Ankunftshalle im sonst tollen Südafrika doch keine Flamingos gefunden haben, spazierten wir kurzerhand noch zur Laguna Nimez, nur knapp 1 Kilometer vom Zentrum entfernt (auf dem Weg haben wir dann auch noch das passende Heim für die Taeschlers gesehen und versucht einen Verkauf zu verhandeln, erfolglos, keine Wunder dass wir arbeitslos sind). Ein kleines Paradies für eine Vielzahl von Vogelarten. Hätte uns nicht gewundert, wenn wir den vergesslichen Bob noch beim Beeren sammeln erwischt hätten. Haben wir aber nicht. Und so teilen wir gerne ein paar Bilder von wunderbar pinken und in Patagonien ansässigen Flamingos. Ich dachte zwar die mögen es etwas wärmer, aber die fühlen sich hier sichtlich wohl. Nicht wie die schöne Sue, der ist meistens zu kalt bzw zu windig.

    Auch sonst gibt es unzählige Vogelarten zu beobachten. Klinge jetzt grad wie ein schnulziger Vogelkundler, aber ja, die Lagune hat wirklich etwas einzigartiges. Oft sieht man die Tierchen zu zweit und meistens im peinlichen Partnerlook. So werden wir denn auch Zeugen eines etwas eigenwilligen Paarungsrituals oder was auch immer das war. Während der eine blauschnablige Enterich unermüdlich versuchte seine kleine Chicca abzuschirmen, versucht der andere Blauschnabel - nennen wir ihn mal Ramon - sich durch geschickte Tauchmanöver kurz hinter die Kleine zu buxieren, um sie dann wohl mit einem Satz von hinten zu ... naja, ihr wisst schon. Das scheint über Stunden so zu gehen. Ramon, der kleine Schmutzfink, gibt zwar nicht auf und quietscht lauthals vor sich hin, schafft es aber in den beobachteten 10 Minuten doch nie zum Schuss. Pfeife. Hauptsache grosse Klappe und so. So werden die nächsten blauschnäbligen Babys wohl nicht von Ramon abstammen. Wahrscheinlich auch gut so.

    Den Wind habe ich ja schon kurz erwähnt. Der ist hier überall, immer. Immer immer. Und zwar ungestüm und böig. Für ein paar Tage ist das ja ok, aber auf lange Zeit daran gewöhnen ist aus unsere Sicht kaum möglich. Und im Winter soll es noch heftiger sein. Generell wechselt das Wetter hier schneller als meine Stimmung bei schlechtem Essen oder warmem Wein (oder Sue’s Stimmung ohne Essen), eine unaufhörliche Textil-Ambivalenz zwischen T-Shirt und Ski-Anzug. Ziemlich Borderline alles. Trotzdem schön hier.

    Im weiteren Verlauf dieser Patagonien-Expedition führt uns der Weg nun zuerst nach El Chalten auf einen Campingplatz namens Bonanza (ich weiss, lustig, "sag gute Nacht John Boy" und so), etwas ausserhalb vom Zentrum (Budget schonen, Hawaii kommt ja dann irgendwann auch noch), bevor wir dann mit Bussen und 2 Nächten in Los Antiguos nach Bariloche weiterreisen. Dann schauen wir dann weiter. Nächstes grösseres Ziel ist Santiago de Chile, für wo wir heute noch die freundliche Bestätigung von Lisa (wir hatten sie an einer Hochzeit in Moldawien kennengelernt, sie handelt mit Wein und lebt in China) erhalten haben, dass wir ihr Penthouse in der Stadt nutzen dürfen. Yeah Baby! Uuhh lieb! Darauf freuen wir uns also schon jetzt.
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