Satellite
  • Day 213

    Von Fireballs und anderen Kugeln

    August 17, 2018 in Guatemala ⋅ ☀️ 32 °C

    Der Pool vom The Driftwood Surfers, von dem Immi so geschwärmt hat, ist schnell gefunden. Gibt ja auch nur einen hier. Und da José Andres aus Guatemala City eben erst Geburtstag hatte, gibts gleich mal eine Runde Fireballs. Sue hasst diese Zimt-Whiskey-Shots. Ich finde sie ganz ok. Wobei, nein, wie Laura und Lasse find ich die Dinger sogar richtig geil. Die nächste Runde geht auf mich! Ich brauche also nicht lange, um zu verstehen, was dem Immi hier so gefallen hat. Neben der Pool-Bar sind es die Leute, das Essen und allerlei drum herum. So entwickelt sich im Laufe der kurzen drei Tage zwischen Gary - einem Engländer wohl so Mitte vierzig, der schon länger hier fest sitzt und sich sein Bett und Essen mit ein paar Stunden körperlicher Arbeit pro Tag verdient - und mir gar eine richtige Bromance. Neben dem Gesamtsieg der Quiz-Night gipfelt unsere Blitz-Freundschaft im Gewinn des Extra-Shots für die wildeste angedeutete Sexstellung. Jup, wir gewannen dank einer Double-Penetration-Performance auf dem Billard-Tisch, bei der mir Gary über mir kniend mit einem Billard-Queue und einem "who's your daddy?" einheizt, während ich auf dem Rücken liegend die rote Drei als eine Art Liebeskugel zwischen meinen Lippen balanciere. Leider gibt es davon keine Fotos. Hoffentlich. Oder Sue?

    Für den Rest des Abends bringt uns in der Folge auch niemand mehr weg vom Billard-Tisch. Also spielerisch, das mit der erotischen Performance war kein Vor- sondern eher ein kurzes Zwischenspiel. Ähnlich der Unschlagbarkeit von Fönz und mir am Töggeli-Kasten oder beim Kubb - dieses Vikingerschach, bei dem man mit Stöcken um sich wirft -, bleiben Gary und ich - die zwei ältesten Hasen in diesem Hühnerstall - trotz fortgeschrittener Volltrunkenheit unbesiegbar. Zumindest an dem Abend. Sonst ist ja eher Tischtennis mein Ding. Ausser Kurt ist dabei, dann ist Verlieren mein Ding. Doch auch ohne Kurt scheint Tischtennis nicht mehr so mein Ding zu sein. Hier an der Pazifik-Küste macht mich nämlich ein kleines albanisch-stämmiges Mädchen ohne zu zögern und mit gelangweiltem Bitch-Face 21:11 fertig. Unser Altersunterschied hatte in etwa das gleiche Verhältnis. Zum Glück habe ich mich schon vor dem Start deutlich gegen die Hausregel ausgesprochen, womit ich zur Strafe nicht nackt um den Pool rennen muss, sondern die Schmach mit einem Jägermeister und einem kurzen aber respektvollen Doppeladler bereinigen kann. Kurt macht den ja auch gerne. Trotzdem Kacke. Zum Glück ist Gary da, um mich nach einer siegreichen Runde Beach-Volley an der Bar wieder aufzumuntern. Bromance eben.
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