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  • Day 366

    1 Jahr im Amt - eine zweite Bilanz

    January 17, 2019 in Myanmar ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir haben es geschafft! Ein ganzes Jahr auf Weltreise und noch immer liiert. Und glücklich. Meistens. Scheinbar so glücklich, dass uns Team Frankreich beim Hike in Myanmar nur so mit Komplimenten überschüttet. Man hätte kaum je ein Pärchen gesehen, dass nach 9 Jahren immer noch so verliebt daher kommt. Ha, endlich sieht und anerkennt jemand meine Anstrengungen. Aber auch sonst haben wir in 1 Jahr wohl mehr erreicht, als der selbstverliebte Deppen-Donald in seinen 2. Finde ich. Sue auch.

    In den vergangenen 365 Tagen haben wir 87’311 km mit 36 Flugzeugen, 31 Schiffen, 98 Bussen, 3 Camper-Vans und 3 Zügen zurückgelegt, um 135 Destinationen in 27 Ländern zu besuchen und in 141 verschiedenen Betten zu schlafen. Pinguine gesehen und gestritten haben wir je 8 Mal - uns getrennt noch nicht. Wobei das kommt noch. Für den März haben wir individuelle Individualreisen geplant. Jeder für sich. Denn alleine Reisen gab es in den ersten 39 Jahren meines Lebens noch nicht. Mit Ausnahme von 3 wenig erfolgreichen Wochen USA mit 16, aber das ist eine andere, längere und eher traurige Geschichte.

    Für die irgendwann geborenen und bestimmt gelangweilten 17 Enkelkinder haben wir das vergangene Jahr mit 14‘341 Fotos, 72‘635 Worten, 249 Wein-Reviews und 42 Clips produziert aus 1’572 Videos festgehalten. Wir sprechen wohl schon von mehreren Büchern. Wobei wer braucht schon Bücher, wenn es das Internet gibt? Wahrscheinlich würden wir die sowieso verlieren, wie die 8 Sachen auf der Reise bisher. Oder sie würden gestohlen wie die GoPro in China. Also keine Bücher.

    Zwar freuen uns die 6‘049 Likes von Freunden und Familie ungemein, aber lange können mich diese virtuellen Zuneigungen nicht mehr trösten. Zum Glück haben wir unterwegs schon 8 Freunde, Freundinnen oder Familienmitglieder aus der Schweiz getroffen, sonst wäre ich vielleicht schon nach Hause. Wobei davon nur der Taeschler Marc so verrückt war, extra und ausschliesslich wegen uns nach Australien zu reisen. Lustiger Vogel. Ähnlich lustig wie das Lachen des dort ansässigen Kookaburra.

    Ich freue mich auf den Sommer in der Schweiz. Sue auch. Obwohl uns das Reisen scheinbar gut tut. Also mir. Sue nimmt das alles schon ein wenig mit. War ja klar. Das schwache Mädchen kommt insgesamt auf 3 Krankheitstage und der starke Junge hält sich wacker bei Null. 0. Nix. Nada. Always up and running. Ok, nicht ganz. Da war diese eine Nacht und der halbe Tag in Kuba. Sue hat dies als 1 Tag krank in der Statistik vermerkt. Von mir aus. Verdammtes Nowitschok.

    Beim Thema Geld gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht beziehungsweise Entwicklung. Die gute zuerst. Wir konnten die täglichen Kosten signifikant unter das angepeilte Budget von 100 Stutz pro Tag senken und ich bin wieder der BFF vom Budget. Das beruht aber nach wie vor nicht auf Gegenseitigkeit. Scheiss Budget. Sparsam wie wir sind, geben wir im Schnitt 22% für Übernachtungen aus, 26% für den Transport zwischen den Destinationen und die restlichen 52% für alles dazwischen. Fulminante Kostentreiber waren neben dem Verlassen der Schweiz und seither reichlich Wein die Marine-Iguanas auf den Galapagos Inseln, die Tauchausbildung bei Dr. John with no t-shirt on und einfaches und simples Sein in Hawaii und Down Under.

    Die schlechte Nachricht? Sue‘s Kässeli ist fast leer. Trotz der übertriebenen Budget-Harmonie. Naja, für ein paar Wochen reicht es noch und vielleicht findet sich ja irgendwo doch noch ein Penthouse-Gönner, der unsere Reisezeit nochmals ein wenig ausdehnt. Ansonsten freuen wir uns auch einfach wieder auf Zuhause. Wohnen im Hotel Mama. Der Traum eines jeden knapp Vierzigjährigen. Zumindest wenn man(n) Italiener ist. Also wäre.

    So, ich hab Durst.
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