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  • Day 19

    Trollfjord und Mitternachtswanderung

    July 5, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 11 °C

    Wie erwartet schlafen wir nicht so gut, denn bis spät in die Nacht kommen immer wieder Autos und Womos an oder fahren an der naheliegenden Straße vorbei. Es geht nach Svolvaer, wo wir einen Ausflug in den Trollfjord machen. Dort buchen wir bei XX... (?)eine Tour, die zwei Stunden später starten soll. Die Zeit bis dahin vertreiben wir uns mit einem Stadtrundgang. Da gibt es einen kleinen Markt, wo wir Elchsalami und Walfisch- Schinken probieren. (Das letztere nur Micha, ich will keinen Wal essen!). Alles schmeckt aber wie Wildschwein und eine Salami kostet 25 Euro!! Die Norweger spinnen einfach!! Dann geht die Tour los, aber vorher müssen wir lustige dicke wasserfeste Anzüge anziehen. Wir fahren mit einem Schlauchboot in den Trollfjord, wo wir nach See- Adlern Ausschau halten. Der Guide ist sehr freundlich und erzählt viel von der Geschichte des Trollfjords, die sehr interessant ist, vom harten Leben der Fischer und ihrer Familien und über die Seeadler. Mit Fisch werden die Seeadler angelockt, die vor allem immer dann kommen, wenn die Möwen da sind, denn sie stehlen ihnen das Futter. Den Trollfjord finden wir aber nicht so überragend, wie er angepriesen wird. Da gab es landschaftlich beeindruckendere Regionen hier, wie z.B.auf der Insel Senja. Insofern finden wir die 90 Euro p.P.nur bedingt gut eingesetzt. Nach der Rückkehr in den Hafen setzen wir unsere Fahrt fort. Nächste Station ist das Wikinger-Museum in Borg. Nur Micha geht hinein, es kostet 20 Euro Eintritt und lohnt sich eigentlich gar nicht, wie er im Nachhinein meint. Man hätte mit einem Wikingerschiff auf dem See rumfahren, was er aber auch nicht getan hat, dafür übt er sich in Axtwerfen und Bogenschießen. Darüber hinaus gibt es ein Langhaus zu sehen, eine kleine Ausstellung und ein paar Filme zur Geschichte des Jarls, der in dem Langhaus gelebt hat.
    Wir fahren weiter zu einem Stellplatz an einem Strand abseits der Route. Auch hier sind wir nicht die ersten! Es stehen bereits mehrere Autos, Womos, Zelte etc.dort und es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Wir befürchten eine erneute unruhige Nacht, bleiben dennoch stehen, da wir auch keinen anderen guten Platz in der App finden können. Meine Laune nähert sich dem Tiefpunkt. Norwegen nervt! Es ist voll, es ist teuer, es ist kalt und wir essen bei gewohnten 10 Grad zu Abend im Womo. Aber wir entscheiden uns, nach dem Essen noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Wir gehen ca. 22 Uhr los und wollen nur ein bisschen an dem Berge entlang gehen. Der Ausblick ist wirklich sehr schön und entschädigt etwas für den Rest. Aus unserem kleinen Spaziergang wird dann allerdings ein 2,5 stündige Wanderung um die gesamte Landzunge in den Ort der Nachbarbucht und zurück über den Berg. Der Nachbarort war ganz früher nur per Boot erreichbar, dann nach Bau eines Weges nur über diesen Berg und erst 1998 (!) durch einen Autotunnel. Die Wanderung war wirklich schön, mit Blick auf die an die Südsee erinnernde Strände, an Bergen und Bächen mit glasklarem Wasser vorbei und immer wieder stehen Schäfchen rum. Halb eins kommen wir wieder am Womo an und wir alle drei fallen todmüde ins Bett.
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