Satellite
  • Day 32

    Oslo Teil 2 und Frederikstadt

    July 18, 2019 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute ist Museumstag. Micha geht ins Fram-Museum, ins Kon-Tiki-Museum und dann will er noch ins Wikinger-Museum und Milou und ich ins Folke-Museum. Das zeigt die verschiedenen Häuser in unterschiedlichen Regionen Norwegens in verschiedenen Epochen. Außerdem wird über die Lebensweise berichtet. Es gibt auch eine Stabkirche, die sehr schön ausschaut und original von einem Ort in das Museum gebracht wurde und schon über 900 Jahre alt ist. Überhaupt sind fast alle Gebäude, so wie sie an einem Ort standen, Stück für Stück in das Museum gebracht und dort wieder aufgebaut wurden. Das Freilicht-Museum ist ziemlich groß, allerdings, wie im Reiseführer steht, dass man einen halben Tag einplanen sollte, ist nicht notwendig. Es sei denn, man bleibt vor jedem Gebäude eine halbe Stunde stehen;)
    Interessant fand ich, dass die Norweger in einigen Regionen weit in die 70er Jahre hinein wirklich arm lebten und in sehr sehr einfachen Holzhütten.
    Micha war währenddessen drei Stunden in den beiden erst genannten Museen. Das Fram-Museum befasst sich mit den diversen Polarexpeditionen und zeigt als Hauptexponat die Fram, das stärkste, eisgängige Holzschiff, das je gebaut wurde und gleichzeitig das Schiff, das Roald Amudsen zu seinen Nord-Süd-Pol-Expeditionen brachte. Ebenso ist die Gøya ausgestellt, mit der die Nord-West-Passage zum ersten Mal durchquert wurde. Das Museum zeigt außerdem viele Fotos, Ausrüstungsgegenstände und andere Exponate von verschiedenen Expeditionen. Es erzählt viel zu den Menschen und der Härte der Bedingungen und der teils tragischen Schicksale in den arktischen Gegebenheiten. Micha ist völlig aus dem Häuschen und erzählt mir am Nachmittag zwei Stunden darüber und ist der Meinung, in dem Museum hätte man problemlos einen ganzen Tag verbringen können. Anschließend ist er in das Kon-Tiki-Museum gegangen, was direkt gegenüber liegt. Dort werden die Aktivitäten von Thor Heyerdahl gezeigt, so z.B.seine Fahrt von Peru aus über den Pazifik nach Polynesien und das ganze in einem Balsaholz-Floß, das den Namen Kon-Tiki trug und welches dort auch im Original zu sehen ist. Mit der Fahrt wollte er beweisen, dass eine Besiedlung Polynesiens von Südamerika aus möglich war. Später fuhr er mit einem Schilfboot mit dem Namen Ra II von Marokko aus nach Südamerika, um zu beweisen, dass bereits frühe Kulturen aus Afrika und Südamerika Kontakt miteinander hatten. Beide Fahrten waren erfolgreich und zuvor von Wissenschaftlern vehement als Unsinn abgetan wurden. Auch die Ra II ist im Original ausgestellt.
    Da sich Micha wieder mal völlig mit der ihm zur Verfügung gestandene Museumszeit verschätzt hatte, fehlte ihm nun noch das Wikinger-Museum. So sind wir beide zusammen dort noch hinein gegangen. Aber auch dieses Museum war wirklich auch sehr interessant, denn es zeigt drei Original(!)Schiffe aus der Wikingerzeit. Die und die Fundstücke aus dieser Zeit waren wirklich sehenswert. Also alle Museen haben uns rundherum sehr gut gefallen. Am Nachmittag verabschieden wir uns von Oslo und fahren weiter nach Frederikstadt. Das ist nur eine drei Viertel Stunde entfernt und eigentlich planen wir, die Stadt morgen zu besichtigen, allerdings soll es dann regnen, so dass wir gleich bei der Ankunft einen Stadtrundgang machen. Die Stadt ist nach meinem Geschmack die schönste Stadt, die wir in Norwegen gesehen haben. Ich bin völlig begeistert, denn sie ist seit 300 Jahren fast unverändert. Sie ist von einem Burggraben umgeben, hat eine Festungsmauer mit Kanonen, die jetzt als Parkanlage dient und besteht aus wunderschönen Holz- aber auch Steinhäusern. So richtig sieht es nicht mehr wie Norwegen aus. An den Häusern sind große Rosenstöcke, es gibt süße kleine Innenhöfen, in denen es Restaurants und Cafés gibt und alles ist mit Blumen dekoriert. Über dem Burggraben führen immer wieder kleine Holzbrücken und die andere Stadtseite liegt an einem kleinen Fjord, in dem viele schöne Holzboote liegen. Außerdem gibt es eine kostenlose Fähre, die einem zum anderen Ufer bringt. Dort parken wir auch, kochen uns etwas und haben ein leckeres Abendessen mit Blick auf die schöne Altstadt. Gegen halb 11 entscheiden wir uns dann aber für einen Nachtstellplatz etwas außerhalb der Stadt an einer Eis-Sporthalle, die unmittelbar an einem Wald angrenzt, denn der Standort am Hafen ist zwar hübsch, doch wahrscheinlich für uns Sensibelchen zu laut (Bootverkehr und kreischende Möwen!!) Zum Frühstück wollen wir dann wieder dorthin zurück fahren. Und das war dann heute auch der letzte Tag in Norwegen.
    Read more