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  • Day 14

    Isla de Coiba

    January 8, 2020 in Panama ⋅ 🌧 3 °C

    Wir stehen schon früh auf, denn unsere Schnorcheltour geht 8 Uhr los. Micha geht schon mal zum Frühstück und ich will gerade noch ein paar Sachen aus der Tasche kramen, da stelle ich fest, dass meine komplette Reisetasche und Schnorchelausrüstung voller Ameisen ist. Durch unsere Hütte läuft eine Ameisenstraße und ich habe ihnen mein Gepäck in den Weg gestellt. Während Micha gemütlich frühstückt und sich mit zwei Päarchen unterhält, die wir auch schon in Boca Brava getroffen haben (hier sieht man alle unterwegs getroffenen Touristen immer wieder!), räume ich alles aus den Taschen raus und versuche die Ameisen aus den Nähten zu klopfen. Das Mädchen, dass hier im Hostel arbeitet, sagt mir, dass sie uns dann ein anderes Häuschen gibt, wenn wir wieder von der Tour zurück sind.
    Dann gehen wir zum Treffpunkt, die beiden Päarchen gehen mit, da sie beim selben Anbieter gebucht haben und unsere beiden Österreicher kommen auch mit. Ist das hier alles familiär:))
    Wir fahren mit dem Boot 1,5 Stunden, bis wir vor der Isla de Coiba sind. Auf dem Weg sehen wir immer wieder Fischschwärme, die aus dem Wasser springen. Die mit 493 km2 größte Insel Panamas diente von 1919 bis 2004 als Gefängnis, wobei zu Zeiten der Diktatur politische Gefangene dahin gebracht und viel von ihnen nie wieder gesehen wurden und später wurden dort die gefährlichsten Kriminellen Panamas in einer Art Strafkolonie untergebracht. Weil diese Insel aufgrund dieser Nutzung weitgehend unberührt blieb,kann man heute viele endemische Vogelarten sehen und viele Meeresschildkröten kommen zur Eiablage auf die Insel.
    Wir halten mit dem Boot davor und springen ins Wasser. Es ist überwältigend! Man springt mitten in ein Aquarium rein. Um uns herum befinden sich viele Fischschwärme und sogar Karettschildkröten. So ein Meeresleben habe ich seit Sipadan nicht mehr gesehen. Nach der Schnorchelrunde fahren wir noch zu einem anderen Platz. Hier macht das Schnorcheln noch mehr Spaß, denn es gibt eine Strömung, die einen um eine der vielen kleinen Insel zieht und während man vor sich hintreibt, schwimmt man wieder durch viele Fischschwärme, über Schildkröten und sogar Weißspitzenriffhaie. Die sind gar nicht mal so klein. Der Schnorchel-Guide ist sehr bemüht und schaut genau, ob wir alle immer mitkommen ( das kennen wir ja von anderen Orten etwas anders!)
    Dann steuern wir die Hauptinsel an und sollen gleich nochmal ins Wasser. Dort sind zwar nicht ganz so viele Fischschwärme, dafür sind auf dem Meeresboden mehrere Stachelrochen, die etwa 2 Meter groß sind. Toll, wie sie durch das Blau des Meeres dahin treiben!
    Dann wird auf der Insel, am Strand Pause eingelegt. Der Strand ist ein wahrer Traum-könnte glatt die Rafaelo- Werbung drauf gedreht worden sein. Der weiße Sand, die Palmen, das türkisfarbene Wasser, der blaue Himmel: Es wirkt schon fast kitschig!:) Obwohl wir drei Boote mit je 8 Personen drauf sind, verläuft sich alles. Der Strand ist groß genug und um die nächste Kurve ist ein anderer Strand. Wem es also mit den paar Männleins zu voll ist, kann getrost zum nächsten Strand laufen. Wir bekommen einen kleinen Imbiss, das ist zwar nur ein Sandwich und Ananas, aber wir sind ja nicht wegen des Essens hier. Micha und ich gehen eine Stück ins Inselinnere, eine steile Treppe hinauf. Dort steht das Haus der Umweltschutzbehörde, in dem wir eigentlich gern übernachtet hätten, aber dafür hätte man dort anrufen müssen und da wir keinen genauen Zeitplan hatten, haben wir es versäumt- Schade! Wäre bestimmt schön gewesen, allein auf der Insel zu sein, wenn die Touri-Boote am Nachmittag wegfahren. Na das nächste Mal!! Wir haben auch so viel Spaß.
    Nach einer Stunde fahren wir wieder los, schnorcheln noch einmal, aber hier sieht man nur kleinere Fischschwärme und einen Hai. Dann machen wir uns auf den Rückweg. Die ganze Schnorcheltour bekommt nun noch das I-Tüpfelchen aufgesetzt, denn plötzlich sind Delfine neben uns, ganz nah am Boot. Das ist schon der Wahnsinn hier. Das war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass wir diesen Ausflug gemacht haben. Auf jeden Fall müssen wir zur Walsaison nochmal her!
    Wir kommen nach Santa Catalina zurück und laufen zum Hostel, da hat das dort angestellte Mädchen uns schon eine ameisenfreie Hütte gegeben und sogar unser Gepäck umgesiedelt. Ist das nett! Dann machen wir uns auf, um zu dem Surferstrand zu gehen, der zu Fuß in etwa einer halben Stunde zu erreichen ist. Dort soll es auch ein paar nette Restaurants geben, aber schon nach 500 m kommen wir an einer kleinen Hütte vorbei, an der steht, dass es hier auch Essen gibt. Der Besitzer kommt gleich rausgerannt und fragt, ob wir nachher bei ihm essen wollen. Wir sind sehr interessiert und er zeigt uns gleich den frischen Thunfisch, an dem er uns riechen lässt und den er heute anbieten kann. Für 10 Dollar hat er uns gleich als Gäste gefunden. Wir sagen, dass wir in einer Stunde zurück sind und gehen durch die sehr ländliche Gegend, in der viele Leute noch mit dem Pferd unterwegs sind, bis zum Surferstrand. Hier war 2013 eine Surf-WM. Eigentlich kaum vorstellbar, denn gerade sind Mini-Wellen. Wir beobachten einen Mann, der seinen vielleicht 5-jährigen Sohn auf dem Surfbrett in die Welle schiebt und der Kleine surft schon richtig gut. Respekt!!
    Dann gehen wir zu dem kleinen Restaurant zurück. Es gibt dort nur drei Tische und an allen drei Tischen sitzen nur Deutsche. Wir wussten gar nicht, dass Panama so beliebt bei den Deutschen ist. Dieses Mal müssen wir nur 10 Minuten auf das Essen warten, denn es wurde ja schon alles für uns vorher zubereitet und nach dem Essen sollen wir noch unbedingt ein Foto mit dem Besitzer machen, das er dann an ein kleines Anschlagbrett hängt. Er will sein Restaurant wohl vergrößern und macht so Werbung:) Die Menschen hier sind wirklich alle sehr sehr freundlich und man wird von allen lieb gegrüßt, auch wenn man nichts bei ihnen kaufen möchte. Micha meint, dass sie alle noch nicht vom Tourismus verdorben sind. Ja, das ist möglich.
    An diesem Abend gehen wir wieder früh ins Bett, denn morgen macht Micha seinen Tauchausflug und das geht es auch wieder sehr früh los.
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