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  • Day 45

    Tasman-Peninsula : Track zum Cape Raoul

    January 11, 2020 in Australia ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute gibt es endlich Porrige zum Frühstück! Nachdem mein Lieblings Café in Germering Porridge von der Speisekarte genommen hat - was ich bis heute nicht verstehe - habe ich eine große Packung im Supermarkt gekauft und koche mir eben selber eine Portion. Yummi!😊
    Gestärkt treten wir eine Wanderung im Tasman Nationalpark an. Ziel ist das Cape Raoul hinter dem gleichnamigen Berg. 14km sollen es heute sein. Wir haben Glück, als wir am kleinen Parkplatz ankommen, stehen nur 3 andere Autos auf dem Parkplatz. Ich freue mich besonders in der Hoffnung, dass die 3 anderen Wandergruppen bereits alle wilden Tiere, d.h. vor allem Schlangen, verscheucht haben könnten. Die anderen Tiere sind mir eigentlich egal 😉. Christian hat sich am Morgen noch zu den genauen Erstehilfe-Maßnahmen im Fall von Schlangenbissen informieren dürfen.

    Es gibt nicht viele Schlangenarten in Tasmanien. Das fand ich schonmal gut. In diesem Zusammenhang gibt es nun eine gute und eine schlechte Nachricht. Ich würde eher sagen eine schlechte und eine andere... gut wäre ein bischen zu optimistisch in dem Zusammenhang. Die schlechte Nachricht: alle Schlangen sind extrem giftig. Die andere Nachricht: Man muss sich nicht merken, von welcher Schlange man gebissen wurde, weil für alle das selbe Gegengift eingesetzt wird. Somit steigen die Überlebenschancen bei einem Biss wieder 😅
    Schlangengift verteilt sich über das Lymphsystem und nicht über das Blut, weshalb der Gebissen sich nicht mehr bewegen und Ruhe bewahren sollte. Stress und Bewegung begünstigen die Verbreitung des Gifts. Ruhe muss der Gebissene selber irgendwie erlangen, während ihm der Ersthelfer bewegliche Gliedmaßen schient, um die Beweglichkeit einzuschränken. Die Fläche um den Biss wird dann noch großflächig bandagiert... Dann hat man eine vorbildliche Erste Hilfe geleistet 😉

    In Gedanken gehe ich die Erstehilfemaßnahmen immer wieder durch, in der Hoffnung, dass Christian im Fall der Fälle auch noch weiß was zu tun ist - Sonst tue ich mir sicher schwer Ruhe zu bewahren. Wie ich das Prozedere immer wieder rekapituliere und mich tatsächlich beruhige, weil ja klar ist was zu tun wäre, steigt mein Puls, als ich nach einer halben Std. merke, dass wir die Bandagen im Auto liegen gelassen haben... Aufmunternd weißt mich Christian darauf hin, dass es jetzt auch zu spät sei zum Umdrehen. Toll.. jetzt weiß ich theoretisch was zu tun ist und wir müssen trotzdem sterben!!!

    Wir haben tatsächlich eine Schlange gesehen. Eine sehr kleine (die sind allerdings genauso giftig wie die Großen) ist vor Christian über den Weg gehuscht (Zum Glück nicht mir 😅). Aber ihr hättet den Satz sehen müssen, den Christian nach hinten gemacht hat 😜 (Christian: War natürlich, um mich vor Anni zu werfen und sie zu schützen😁).

    Insgesamt war es in jedem Fall, wie wir beide finden, landschaftlich die schönste (abschnittsweise windigste! ) und abwechlungsreichste Wanderung, die wir bislang gemacht haben.

    Am späten Nachmittag wechselt das Wetter. Es ist windig und kalt als wir Port Arthur erreichen. Ein Sträflingslager, in das Sträflinge aus Großbritannien und deren Kolonien gebracht wurden.

    Wir nehmen an einer Führung teil, in der es um die Fluchtversuche und Möglichkeiten aus dem Gefängnis zu entkommen geht. Nach der anschließenden Rundfahrt um die Insel der Toten (Friedhof) und einer Insel auf der inhaftierte Kinder getrennt von den Erwachsenen lebten, sind wir so durchgefroren, dass wir entscheiden zur nahegelegenen Lavender Farm zu fahren. In dem Café werden verschiedenste Produkte aus/mit Lavendel hergestellt. Der Chocolate mud cake ist sehr zu empfehlen, die heiße Schokolade mit Lavendel schmeckt gut, aber doch ungewohnt lavendelig. Nicht ganz so unser Ding...
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