Satellite
  • Day 20

    Amazonas Regenwald

    October 31, 2016 in Peru ⋅ ⛅ 14 °C

    Mit dem Flugzeug dauert die Reise von Cusco in eine andere Welt nur 35 Minuten. Wir steigen bei 32 Grad und strahlendem Sonnenschein aus und sind von sattem Grün umgeben. Heute ist laut unserem Guide Elvis ein eher kühler, angenehmer Tag :) Mit dem Bus geht es eine Stunde über eine holprige Straße bis zur kleinen Kommune 'infierno' (Hölle-ein sehr idyllischer Name). Von hier fahren wir mit dem Boot 2,5 Stunden den Tambopata Fluss bis zu unserer Lodge hinauf. Die Peruaner zaubern auch unter widrigsten Bedingungen ein hervorragendes Essen, angerichtet in einer Alu Box, auf den Tisch. Ich hatte wirklich bisher noch nie so wenig Probleme mit meiner vegetarischen Extrawurscht ;) Überall bekomme ich super Alternativen und das ohne Nachfragen. Die Lodge liegt mitten im Dschungel mit ca. 20 Hütten, die alle mit Schilf abgedeckt sind und aus je zwei Zimmern mit 'eigenem Bad' bestehen. Die Anführungszeichen deswegen, weil es eigentlich keine Decke gibt, alles offen ist und nur mit Moskitonetzen vor Tieren geschützt wird. An Privatsphäre aufm Klo ist also nicht zu denken, da der Nachbar alles mithört ;) Unser Nachbar ist noch dazu Österreicher und versteht alles, was wir reden - wie hat unser Guide so schön gesagt: better keep your secrets :) Im Zimmer gibt es keinen Strom, für die Romantik sind 3 Kerzenhalter aufgestellt, die einem den Weg ins Bad weisen. Da das Zimmer komplett offen ist, hat man immer einen wunderschönen Blick und schläft sozusagen mitten im Dschungel. Am Abend haben wir uns mit Stirnlampen bewaffnet und einen Nachtspaziergang gemacht. Das Ganze war ein ziemlicher Spaß weil 2 aus unserer Tour eine ordentliche Panik vor Spinnen oder sonstigen Krabeltieren haben. Unser Guide hat das mit Humor genommen und ihnen nur noch mehr Angst gemacht indem er ihnen Käfer und Ameisen direkt ins Gesicht gehalten hat ;) Alle mussten dann ihre Taschenlampen aus machen und nur den Geräuschen lauschen - wirklich beeindruckend was für einen Lärmpegel die Tiere machen. Am Morgen ging es um 6 weiter mit der Wildlife Beobachtung. In der Morgenhitze von 30 Grad sind wir zu einem See gewandert, haben eine kleine Kanu Tour unternommen und waren dann mittags wieder in der Lodge. Insgesamt haben wir sehr viele Tiere gesehen, deren Namen ich gar nicht auf deutsch weiss bzw. schon wieder vergessen habe. Mit dabei waren: Gürteltier, riesige Kröte (Fussballgroß & sehr eklig), Grünfrosch, riesige Taranteln (ca. 15cm lang), Affen, viele Spinnen, farbenfrohe Papageie, Wasserschweine (sehen aus wie Meerschweinchen, nur in der Größe eines Schweins), Piranha, Kaimane, Riesenameisen (1,5cm lang), Königsgeier und Riesenadler. Die Artenvielfalt ist einfach unglaublich! Auf dem Weg wurden wir zu Tarnzwecken noch wie die einheimischen Jäger bemalt. Aus grünen, unscheinbaren Blättern kommt tieflilaner Saft raus. Der Harti hat als erstes seine Kriegsbemalung bekommen und ich sollte eine Jaguarklaue werden. Die Peruaner haben aber wirklich einen unschlagbaren Humor und so hat er mir ein Katzengesicht wie beim Kindergartensommerfest aufgemalt ;) Die Farbe hat sich trotz Schweiss, Sonnencreme und Insektenspray sehr gut gehalten und so sind wir den ganzen Vormittag wie Idioten durch den Dschungel spaziert...Read more