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  • Day 67

    Ålesund

    September 2, 2020 in Norway ⋅ ☀️ 17 °C

    Wie erreichen Ålesund abends gegen 20:00 Uhr und sind schon ziemlich erschöpft ob der vielen Eindrücke (und Kilometer) der letzten Tage. Unser Host der top zentralen Wohnung begrüßt uns feixend mit bester Laune und erklärt uns wortreich die genaue Bedienung jeglicher Einrichtungsgegenstände. Trotz Hunger und Müdigkeit wollen wir dann doch vor der Nachtruhe noch den berühmten Aussichtspunkt der Stadt „Fjellstua“ für den nahenden Sonnenuntergang besteigen. Ausgestattet mit Nüsschen geht’s die 418 Stufen hinauf.

    Jede Stufe hat sich gelohnt. Der Blick über Ålesund ist verstörend schön. Die Umgebung um die Stadt scheint einem Schlachtfeld zwischen Wasser und Land zu gleichen. Ein Sieger ist nicht auszumachen. Dichte grüne Bewaldung stattet die Hänge über dem Wasser aus. Keine Wolke am Himmel. Kaiserwetter. Eben jenen (Wilhelm II) schwelgen sie hier übrigens noch heute in Erinnerungen nach. Als Ålesund als eines seiner liebsten Sommer-Hideaways 1904 zum Großteil einem Brand zum Opfer fiel ließ er für den Wiederaufbau im Jugendstil ordentlich Groschen springen. Das danken sie ihm wohl heute noch mit Straßennamen und Denkmälern.

    Nach der Vogelperspektive am Vorabend streifen wir Tags drauf erneut bei grandiosem Sonnenschein im T-Shirt durch den Stadtkern und Hafen. Auch die Norweger scheinen vom Wetter überrascht und suchen sich in den Cafés ein lauschiges Plätzchen zum sonnen. Eine warme, sommerliche Atmosphäre nistet sich auf den Straßen ein.

    Später, nach ein paar Stunden nachmittäglicher Fahrt schlagen wir Zeltquartier an einem Fjord im Niemandsland etwas südlich des Jostedal-Nationalparks auf. Von Sonnenuntergang bis zum Aufgang des Vollmonds über dem Berghang sind wir nicht von der Wasserkante loszueisen. Der Blick auf den Fjord und den gegenüberliegenden tosenden Wasserfall ist einfach zu eindrucksvoll und beruhigend zu gleich.
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