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  • Day 5

    Chicago -> NYC mit Amtrak

    December 8, 2017 in the United States ⋅ ⛅ 3 °C

    ...wohin habe ich mich denn in Chicago auf den Weg gemacht. Next Destination - New York City und zwar mit dem Zug.
    Ich habe meine Rucksack, den ich den ganzen Tag noch im Hotel lassen konnte, abgeholt und bin Richtung Union Station. Von dort sollte mein Zug nach New York fahren.
    Mit dem Rucksack wollte ich das nicht laufen, also ein letztes Mal mit der Hochbahn fahren. Ich hatte keine Tages- oder Wochenkarten für die Öffentlichen, da ich in Chicago fast alles zu Fuß erreichen konnte und wenn es doch mal zu weit war, hab ich ein Einzelticket gelöst. Das Ticket kann man an jeder Station am Automaten kaufen....denkste.... Ich meinen Rucksack zur Station hoch geschleppt- was steht da Nicht- ein Ticketautomat 😬 F..., „ich hasse euch cta“ (ist der Name der Chicagoer Verkehrsgesellschaft), war nur mein Gedanke. Also wieder runter, bepackt mit ca.10 Kilo, hatte auch noch jede Menge Reiseproviant dabei, inclusive Wasserflaschen. Während ich unten dann so rumstehe und noch überlege, ob ich jetzt wirklich zur nächsten Station laufen will oder wie Plan B aussehen könnte - Schwarzfahren geht nicht, man braucht das Ticket, um ein Drehkreuz zum Bahnsteig zu passieren- fällt mir das Schild auf „Ticket machine at the other entrance“ mit einem Pfeil in die Richtung, in der sich der andere Eingang befindet. Intuitiv war ich bei allen anderen Fahrten immer richtig, nur heute nicht.
    Und am anderen Eingang war ich auch wieder mit „cta“ versöhnt, der andere Eingang war eine moderne Variante mit Fahrstuhl nach oben 😊.
    Warum mit dem Zug nach NYC, ich hätte auch fliegen können.
    Es war eine Budget Entscheidung, der Flug war mehr als doppelt so teuer und Gepäck muss beim Inlandsflug zusätzlich gebucht und bezahlt werden (da wußte ich noch nicht, dass ich nur mit Handgepäck reise).
    1500 km mit dem Zug durch Amerika und das in der Nacht, spart noch mal eine Hotelübernachtung.
    Fernreisen mit der Bahn (die Gesellschaft heißt Amtrak) sind etwas anders, als mit der Deutschen Bahn. Man stellt sich nicht einfach auf dem Bahnsteig und wartet bis sein Zug kommt. Das läuft fast ähnlich ab, wie am Flughafen, man hat einen Wartebereich und wird vom Servicepersonal dann zum Zug begleitet. Wagen und Sitzplatz werden zugewiesen, was bei diesen Zug nicht ganz unwichtig war. Der Zug wurde in Albany geteilt, eine Hälfte nach New York und die andere nach Bosten.
    Und was soll ich sagen, 18 Stunden klingt zwar hart, es war aber auch kurzweilig. Die Ami‘s quatschen dich ja immer gleich an, weil sie selbst Hilfe brauchen oder dir helfen wollen. Außer das meine Mitreisenden und ich geschlafen haben, was super funktioniert, man hat jede Menge Beinfreiheit und die Sitze lassen sich zu halben Liegen umbauen, haben wir nette oberflächliche (was nicht abwertend gemeint ist, für mehr ist auch mein Englisch zu schlecht) Gespräche geführt. Ich glaube ich wurde ein wenig zum Exoten, „Olle aus Deutschland, reist mit Rucksack, fährt 18 Stunden Zug und kann nur „a little bit english“.
    Auch das Servicepersonal ist super freundlich und du kannst deinen Bahnhof nicht verfehlen. Nach dem Einstieg wird dein Ticket gecheckt und du bekommt einen kleinen Zettel mit deinem Zielort über deinen Sitz gepinnt. Vor erreichen eines Bahnhofs, geht das Servicepersonal durch alle Wagen und erinnert dich, dass du gleich dein Ziel erreichst.
    Ich habe nach dem Fahrkartencheck und der Frage, ob es mein erstes Mal mit Amtrak ist, eine Einweisung in die Sitzeinstellungen bekommen. Der Typ war echt stolz auf seinen Eisenbahnwagen, „is technology“ hat er mir erklärt 😂.
    Kann man echt empfehlen- Reisen mit Amtrak- durch Amerika. Für 18 h Bahnfahren habe ich 68€ bezahlt, je früher man bucht, um so günstiger.
    ...und trotz der langen Strecke, einem Zugumbau in Albany, waren wir fünf Minuten vor der geplanten Ankunftszeit in NYC Pennstation.
    NY hatte mich wieder...
    Neun Blocks vom Bahnhof ist mein Hotel, das bin ich nach so langem Sitzen dann gelaufen...
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