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  • Day 6

    Ponte Tibetano

    October 29, 2019 in Switzerland ⋅ 🌫 13 °C

    Wir hatten diese Wanderung zu dieser Hängebrücke bereits im April entdeckt. Von unserem Standort aus, war das damals aber einfach zu weit.
    Von Bergamo aus sicher auch kein Katzensprung, aber machbar.
    Wir sind gegen sieben Uhr am Morgen Richtung Schweiz 🇨🇭 aufgebrochen. Unterschätzt haben wir etwas die Tatsache, dass auch in Italien die Straßen in Ballungsräumen morgens voll sind wie in deutschen Großstädten. Dazu kommt, dass die Italiener sich ihre Staus zum Teil selbst gebaut haben. Jede Mautstation bremst einfach. Um Mailand war es richtig voll und wir haben unser Ziel erst eine Stunde später als geplant erreicht.
    Ziel war Monte Carasso im Schweizer Kanton Tessin. Von hier kann man mit der Seilbahn bis auf 1350 Meter fahren. Ganz so hoch wollten wir nicht, die Seilbahn hat eine Zwischenstation an dem alten, gut erhaltenem Weiler Curzútt auf 600 Meter Höhe.
    Das Wetter an diesem Tag, sehr herbstlich, dicke, tiefhängende Wolken. Das bedeutet dann aber auch, weniger Menschen auf Wanderungen unterwegs. Die Internetgemeinde machte keine Hoffnung auf einen Parkplatz an der Seilbahn und empfahl, mit Öffentlichen anzureisen.
    Wir haben es natürlich erstmal versucht und wahrscheinlich auf Grund des Wetters, gab es direkt an der Seilbahn doch freie Parkplätze.
    Die Seilbahn ist auch etwas speziell. Erstens, nutzt du die Fahrt nach oben, gibt es kein one way Ticket, sondern nur Return Tickets. One way Ticket gibt es nur für den Weg nach unten, wenn du hoch gewandert bist.
    Zweitens, die Seilbahn fährt 24 h am Tag, sieben Tage die Woche. Nur ist sie nicht die gesamte Zeit besetzt. Nach 17 Uhr darf man sie selbst steuern 😲.
    Wir also mit der Seilbahn bis Curzútt, von wo aus wir unsere Wanderung zur Ponte Tibetano starten wollten. Von hier führt der Wanderweg in gut einer Stunde, immer bergauf, zur Hängebrücke.
    Als wir dann vor der Brücke standen, endete diese im Nichts, das andere Ende war nicht zu sehen, alles im Nebel.
    Ein wenig Bammel hatte ich schon mit meiner Höhenangst und ich konnte mich noch gut an das Geschaukel der Hängebrücken in Slowenien erinnern. Aber kein Vergleich zur Ponte Tibetano. Sie ist 270 Meter lang und schwebt auf einer Höhe von 130 Metern über dem Tal zwischen Sementina und Monte Carasso. Steigung bzw. Gefälle beträgt 24 Prozent. Bist du allein auf der Brücke, wackelt sie kaum. Nur wenn sich andere Personen auf der Brücke bewegen, schauckelt und wackelt sie. Auf Grund des Nebels haben wir erstmal weder das Ende, noch den Abgrund gesehen. Der hat sich dann aber tatsächlich etwas verzogen, so dass man das spektakuläre Ausmaß der Brücke sehen konnte.
    Weiter führt der Wanderweg dann über Sementina nach Monte Carasso und dauert nochmal circa 1 1/2 Stunden. Auch wenn die Brücke das Highlight war, fand ich die ganze Wanderung durch den herbstlich, nebligen Wald toll und es gab jede Menge „Farbe“ zu sehen.
    Am Abend haben wir das Restaurant von Giovanni, unserem Host, getestet. Zu Fuß von unserem Appartement zu erreichen, sehr stilvoll und oberlecker. Es war unser letzter gemeinsamer Abend. Julia fliegt am Morgen wieder zurück.
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