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  • Day 4

    Duga 3 - Woodpecker

    May 31, 2019 in Ukraine ⋅ ☁️ 22 °C

    Da die Zeit aufgrund des langen Wartens etwas drängte, machten wir einen kurzen Halt am Ortseingang von Tschernobyl.
    Tschernobyl selbst liegt relativ weit vom Atomkraftwerk entfernt. Mittlerweile leben hier wieder etwa 4000 Menschen. Viele von ihnen sind Arbeiter, die im Kernkraftwerk arbeiten.
    Dementsprechend gut erhalten sieht die Stadt aus, in der sicherlich einiges renoviert wurde.
    Schade, dass wir hier nicht mehr Zeit haben!

    Aber unser erster Checkpoint ist schon etwas interessanter.
    Er liegt etwa 7 Kilometer von der Hauptstraße entfernt. Wir fahren über eine Art "Plattenstraße", die vom Militär angelegt wurde.
    Die Straße besteht aus einzelnen Platten, damit diese im Falle eines Angriffs oder ähnlichem schnell zur Seite geschoben werden können und kein Feind mehr durchkommt.

    Am Ende der Straße befindet sich dann Duga 3 oder auch Tschernobyl 2 Radar oder im Westen Woodpecker genannt.
    Es ist ein Raketenabwehrsystem der Sowjetunion. Mit diesem imposanten Bauwerk sollten Raketenstarts aus Europa und Amerika frühzeitig erkannt werden.
    Erst nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986 kamen Fotos und genauere Informationen an die Öffentlichkeit. Bis dahin wusste niemand etwas über diese "Wand". Den Einheimischen wurde sie als Feriencamp verkauft. Dafür wurde sogar eine Bushaltestelle am Anfang der Straße eingerichtet.

    Die Duga 3 ist 150 Meter hoch und 700 Meter lang und sieht von unten absolut gigantisch aus!

    Außerdem konnten wir uns noch einige Gebäude der kleinen Stadt, die extra für die Arbeiter und ihre Familien gebaut wurde, wie z.B. die Feuerwehr oder das Krankenhaus etc. in der Umgebung ansehen, bevor es wieder zurück zum Sprinter ging.

    Schon krass und erstaunlich, wie verfallen und verlassen alles ist, und dabei sind wir noch gar nicht in der Geisterstadt...
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