Satellite
  • Day 3

    Hanoi: Tag 2

    December 2, 2013 in Vietnam ⋅ ☀️ 22 °C

    Eine schöne Aussicht auf eine Kathedrale kann ja ganz nett sein, aber das Glockengeläute am frühen Morgen muss auch nicht sein. Also dann mal raus aus den Federn.

    Nach dem Frühstück im Rising Dragon (nicht der Brüller ;-), Pfannkuchen, ein bischen Obst, Tee - aber ich bin zufrieden!), ging es zum nächsten Geldautomaten, wo ich dann zum Millionär werde - 1.500.000 VD. Diese werde ich aber beim Zugticket-Kauf schnell wieder los - zumindest ging fast die erste Millon drauf.

    Sei's drum, jetzt erst einmal sight-seeing. Auf dem Programm steht der Tempel of Literature. Schöne Oase der Ruhe mitten in der lauten Stadt, ansonsten aber nichts spektakuläres - das bietet ja schon die Stadt :-). Trotzdem habe ich mich dort mehr als 1,5 Stunden aufgehalten. Es gab viel im Tempel-Bezirk zu sehen.
    Eine Horte von Studenten, die wohl ihren Abschluss feiern und sich in ihren Uniformen unzählige Male ablichten liesen. Nicht zu vergessen, die unzähligen Brautpaare in ziemlich kitschigen Outfits inkl. Fotograph, die man hier (und auch am Hoan Kiem Lake) herumstreunen sieht.
    Weiter geht es zum Ho Chi Minh Komplex. Die "P Nguyen Thai Hoc", eine dicke Straße, verhindert erst mal ein Weiterkommen. Die Straße ist so stark befahren, dass ich keine Chance sehe, sie unbeschadet zu überqueren. Ich versuche es an verschiedenen Stellen, gehe ein paar 100 m hin und her, doch über all das gleiche. Neben mir steht plötzlich eine Frau mit ihrem mobilen Marktstand auf (Fahr)Rädern. Ohne nach rechts oder links zu schauen, fängt sie an die Straße mit steter Geschwindigkeit zu überqueren. Die Motorräder fahren frontal auf sie zu und machen erst unmittelbar vor ihr einen Haken. Sie kommt unbeschadet auf der anderen Seite an. Das macht Mut. Ein paar Minuten später gesellt sich ein Vietnamese neben mich, ohne mich zu beachten. Offensichtlich will er auch auf die andere Straßenseite. Das ist meine Chance. Als er losläuft, hefte ich mich an seine Ferse. Es geht mit gleichbleibendem Schritt in Richtung andere Straßenseite. Alle Verkehrsteilnehmer - hauptsächlich Motorräder - fahren um uns herum. Der Blutdruck steigt ... jepp, geschafft - da muss ich noch dran arbeiten :-).

    Danach geht es auf breiten Alleen an Botschaftsgebäuden, u.a. auch die Deutsche, weiter zum Ho Chi Minh Komplex. Ziemlich viel Beton für ein Museum und Mausoleum - auch in Anbetracht, dass Ho Chi Minh's letzter Wunsch nicht die zur Schau stellen seiner einbalsamierten Leiche war, sondern das verstreuen seiner Asche auf dem Lande. Ich habe mir diesen "Spaß" nicht angetan. Der umliegende Park mit der One-Pillar-Pagoda ist aber ganz schön. Die Pagode ist ein Mini-Tempel, mit einer Menge Touristen herum. Ich gönne mir hier eine halbe Ananas am Stiel + Bananen - einfach lecker.
    So, genug zu Fuß unterwegs. Die Strecke zurück zum Hotel geht es mit einer Fahrrad-Rikscha, die hier zunehmenden aussterben. Nach harten Verhandlungen, die bei 100.000 anfingen und bei 30.000 VND zu einem Ende kamen, ging es los. Die Fahrt ist atemberaubend, wenn man sich bei diesem dichten Verkehr auf Augenhöhe der anderen Verkehrteilnehmer befindet - aber ich bin heil am Hotel angekommen :-). Beim Bezahlen behaarte er auf 70.000 VND - da ich es dummerweise nicht passend hatte, bekam er 40.000 VND, natürlich mit einigem Geschimpfe.

    Abendessen gibt's heute gleich um die Ecke vom "Rising Dragon" in der Au Trieu Street im "Marilyn". Man kann hier sehr schön bei einem kühlen "Hanoi Bier" auf einem kleinen Balkon im 1. OG sitzen und das Treiben auf der Straße beobachten. Bezahlt wird im EG, wo sich eine dazugehörige Boutique befindet. Ich habe mir ein "Chicken Curry" gegönnt - es war lecker, aber es gibt bessere.

    Zum Abschluss des Tages gibt es noch ein Bierchen auf meinem Balkon.
    Read more