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  • Day 44

    Noch mehr Jungel

    October 16, 2018 in Indonesia ⋅ 🌧 25 °C

    Nach einer eher wenig erholsamen Nacht war Annatina bereits bei Tagesanbruch wach und vertrieb sich die Zeit mit Solitär. (Das echte mit echten Karten). Stephan etwas später. Wieso wenig erholsam? Die Matratzen sind sehr dünn, man spürt am morgen jeden Knochen, und kurz. Bei gestreckten Füssen setzte man das Mückennetzt ausser Kraft und opftert sich den Mücken.
    Nach einem leckeren Frühstück und Kaffee geht es durch den Fluss weiter in den Jungel. Zum Aufwärmen steigen wir die ersten 30 Minuten einen steilen und wegen des Regens rutschigen Hügel hoch. Dabei sehen wir wie Termiten einen grossen Baum einfach aushöhlen können. So geht die Wanderung weiter, Hügel steil hoch und auch wieder steil runter. (Achtung rutschig!) Auf diesem Weg treffen wir immer wieder andere Tourigruppen.
    Plötzlich werden die Guides nervös, ein komischer Geruch liegt in der Luft, angeblich der Geruch von Orang-Utans. Leider fanden wir keine, sahen uns aber einen Termiten-Highway genauer an. Anders als Ameisen laufen Termiten auf einer "Strasse" in die selbe Richtung. Es sieht aus wie eine kleine Armee.
    Wir laufen also weiter, die vorgeschlagene Pause unserer Guides schlagen wir aus, da wir nicht müde sind.
    Nach längerer Zeit hören wir Stimmen und alle scheinen aufgeregt zu sein. Als wir auf der Kuppel ankommen, sehen wir zwei Orang-Utans mit ihren Müttern. Eine davon ist Mina. Mina ist hier eine kleine Berühmtheit, sie wurde als sie Klein war von Wilderern entführt und wahrscheiblich auch misshandelt. Später konnte sie erfolgreich wieder ausgewildert werden. Sie ist jedoch sehr aggressiv und mag Menschen nicht. Hat aber herausgefunden, dass sie von den Guides Früchte kriegen kann. Sie ist somit meist sehr aggressiv wenn sie hunger hat und man ihr nichts geben kann. Im Gegenteil zu anderen Touristen bleiben wir und unsere Guides zurück. Auch in diesem Moment schämte man sich wieder teilweise für die anderen Touristen. Da läuft ein oft gefährlicher Affe den Leuten davon und sie rennen, mit dem Smartphone in der Hand, kopflos hinterher. Die beiden kleinen Affen liefen übrigens recht selbstständig umher.
    Nach einem weiteren sehr steilen Abstieg. Gab es Früchte direkt vor einem Wasserfall. Dann trennten wir uns von den anderen beiden Reisegefährten und einem Guide, sie machen noch eine Nacht mehr. Zusammen mit unserem Guide ging es weiter bis zum Raftingstart. Auf dem Weg dorthin sahen wir noch eine ca einen Meter grosse Echse.
    Damit wir nich alles nochmals zurück laufen müssen, raften wir den Fluss runter. Dazu werden die grossen Schläuche von LKW Reifen zusammen gebunden. Ein grosser für uns, ein kleiner vorne für den Steuermann und einen kleinen hinten für den Guide. Gesteuert wird mit langen Holzstöcken, mit denen wir von Felsen weggedrückt werden. So endet unser Jungelabenteuer mit einer lustigen Raftingfahrt bis vor die Haustüre.
    Total geplättet waschen wir zurück im Zimmer erst mal Kleider. Annatina wurde durch die Erlebnisse der letzten Tage etwas übermütig und versucht einen Affen von der Terrasse zu verscheuchen (die klauen sonst Kleider), der Affe liess sich das aber nicht bieten und schlug schlussendlich Annatina in die Flucht. (Mit einem entsetzten Angstschrei zurück ins Zimmer)
    Kurz nach unserer Rückkehr erfahren wir von unserem Host, dass er morgen früh mit dem Auto nach Medan fährt und wir mit können, wenn wir um 8 bereit sind. Begeistert von der Vorstellung nicht holppernd in einem engen Minibus zurück zu müssen, sagen wir zu.
    Nach einem kurzen Abendessen liegen wir nun um 20.30 KO im Bett und werden wohl bald schlafen und vielleicht von Orang-Utans träumen.
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