A 21-day adventure by Reinhard Read more
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  • Day 11

    Von Göhren bis Wreechen

    July 14, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Am Morgen fahren wir in Göhren zunächst zum Aussichtsturm, der sich offensichtlich im Privatbesitz befindet und nicht besucht werden kann. Wir machen einen Abstecher zum Naturschutzgebiet Mönchgut, fahren zum Hafen Thiessow am südlichen Ende der Halbinsel und anschließend nach Klein Zicker, bis zum Ende des Hakens und genießen die Aussicht vom Steilufer. Auf dem Rückweg ein Abstecher bis zum Ortsende von Groß Zicker - ein Radfahrerverbot am Beginn des Naturschutzgebietes verhindert die Weiterfahrt. Am Hafen in Gager legen wir eine kurze Frühstückspause ein. Es geht zurück nach Lobbend von dort auf einem Radweg durch die Salzwiesen nach Middelhagen und weiter nach Alt Reddevitz. Auch hier fahren wir bis zum Ende der Halbinsel, nach Reddevitzer Höft - wunderbarer Ausblick von der Hochküste. Die Halbinsel Alt Reddevitz entstand durch Inselkerne aus eiszeitlichen Ablagerungen von Geschiebemergel - durch Verwitterung entsteht daraus Geschiebelehm.

    Rückfahrt nach dem Ort Alt Reddevitz auf der gleichen Strecke. An der Anlegestelle der Ruderfähre nach Moritzdorf ereilt uns Gewitter und Starkregen und zwingt uns zur Pause. Mit der Fähre setzen wir über den Baaber Bek. Von Moritzdorf führt ein ausgeschilderter Radweg nach Seedorf. Eine Radfahrerbrücke über den Lanckener Bek ermöglicht die Weiterreise nach Preetz und Burtevitz, wo wir vom Radweg nach Süden abbiegen und Neu Reddevitz erreichen. Der Versuch von dort am Ufer entlang nach Klein Stresow zu gelangen beschert uns Schiebepassagen auf Schlammpfaden und letztendlich eine Querfeldeinfahrt. Schließlich erreichen wir vor Klein Stresow wieder den offiziellen Radweg. In Groß Stresow steht das so genannte Verräterhaus. Es erinnert an eine Schlacht im großen Nordischen Krieg, 1715 fand hier eine Schlacht zwischen den vereinigten Streitkräften der Preußen und Dänen gegen die schwedische Truppen statt. Ein Groß Stresower Bürger soll mit einem Bettlaken der Flotte des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. den Weg durch den Bodden gewiesen haben. Letztendlich beendete der Nordische Krieg mit dem Frieden von 1721 das Ende Schwedens als europäische Großmacht und bedeutet gleichzeitig den Aufstieg des von Zar Peter I. gegründeten Kaiserreiches.

    Unsere Tour geht am Ufer entlang weiter nach Muglitz und Goor, wo das historische Badehaus, 1818 im Stil eines griechischen Tempels mit dorischen Säulen aus Carrara-Marmor erbaut, jetzt als Hotel- und Restaurantbetrieb genutzt wird. Über Lauterbach und Neuendorf erreichen wir dann unser heutiges Tagesziel Wreechen.

    75 Kilometer, 450 Höhenmeter
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  • Day 12

    Einsame Wege an der Südküste

    July 15, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Unsere heutige Tour verläuft durch das Reich der Mücken. Von Wreechen geht es ein kurzes Stück auf einer Asphaltstraße nach Neukamp. Hinter dem Ort verläuft ein gemischter Betonplatten- und Feldweg zum Strand, wo wir auf eine Absperrung wegen gefährlicher Steilküste treffen. Insgesamt sind die 200 Meter allerdings ohne größeres Gefahrenpotenzial zu bewältigen. Danach geht es auf anstrengenden sandigen küstenparallelen Wegen weiter - ein idyllisches Vogelparadies.

    Über Silmenitz erreichen wir Groß Schoritz, wo am 26. Dezember 1769 Einst Moritz Arndt geboren wurde. Als Kritiker der Leibeigenschaft musste der sozial engagierte Schriftsteller Anfang des 19. Jahrhunderts das Land für ein Jahr verlassen, 1848 war er Abgeordneter der Deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche, arbeitete später in Bonn als Professor der Geschichte, wo er im Alter von 91 Jahren verstarb.

    Bei Zudar zweigen wir ab und umrunden die gleichnamige Halbinsel. Über Maltzien, Poppelvitz geht es nach Zieker und von dort entlang des Greifswalder Boddens bzw. des Maltziener Wieks zum Ende der Halbinsel. Zurück in Zieker verläuft ein Plattenweg nach Grabow. In der Nähe eine verlassene Geistersiedlung, im Verfall begriffene lost places. Bei Palmer Ort erreichen wir wieder die Küste. Ein Plattenweg bringt uns zurück nach Maltzien und zum straßenbegleitenden Radweg nach Zudar und von hier auf dem Radweg nach Puddemin. Auf der Straße fahren wir nach Swantow und besichtigen St. Stephan, eine alte Dorfkirche aus dem 14. Jahrhundert.

    Weiter geht es nach Mellnitz und auf einsamen Weg im NSG Puddeminer Wiek, entlang der Boddenküste nach Üselitz, Glutzow Siedlung und Hof, Venzvitz und Sissow. Erneut verlassen wir den Ostseeradweg und biegen ab auf die Halbinsel Drigge. Eine geteerte Straße bringt uns nach Drigge 1 und zur Feriensiedlung Drigge 2. Anschließend existiert nur noch ein Plattenweg bis zum Aussichtspunkt am Ufer mit Boddenblick. Wir fahren zurück bis wir die L29 erreichen, die uns nach Klein Bandelvitz bringt. Von dort verläuft ein Weg am Hohen Ufer entlang mit zahlreichen Ausblicken auf den Rügendem und Stralsund. Über den Rügendamm erreichen wir zum zweiten Mal auf unserer Tour Stralsund. Dieses Mal allerdings bei sonnigem Wetter.

    Auf dem Rügenradweg wären es von Wreechen bis Stralsund nur knapp 40 Kilometer gewesen - unsere küstennahe Tour mit Umrundung der Halbinseln machte aber erhebliche Umwege erforderlich.

    71 Kilometer, 450 Höhenmeter
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  • Day 13

    Auf den Spuren von Caspar D. Friedrich

    July 16, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 26 °C

    Ein gutausgebauter Radweg führt von Stralsund nach Devin - dort ein kurzer Abstecher bis zur Grenze des Naturschutzgebietes auf der gleichnamigen Halbinsel, im mittleren Strelasund gelegen. Zurück in Devin verläuft der Ostseeküsten-Radweg nach Teschenhagen und weiter auf historischem Kopfsteinpflaster nach Brandshagen. Hier verlassen wir den Radweg fahren an die Küste nach Niederhof, wo uns ein Waldweg zu den Komorankolonien bringt. Die Brutzeit ist von März bis Juli, einige Nachzügler leben noch in den Brutnestern.

    Von Niederhof fahren wir lange Abschnitte auf einsamen und idyllischen Wegen an der Küste entlang. Ein holpriger Wiesenweg verläuft bis zur Brücke über den Miltzower Mühlbach und setzt sich anschließend fort als schattiger und gut zu befahrener Waldweg, unterbrochen von kurzen sandigen Schiebepassagen, ein Tribut an unser schweres Gepäck. Wir erreichen Stahlbrode (Anlegestelle einer Rügenfähre) das wir umfahren und die L30 überqueren. Komoot navigiert uns auf einen gut befahrbaren ufernahen Wanderweg der uns bis Kalkviez und Riemserort bringt. Hier müssen wir ein kurzes Stück auf die Kreisstraße K1 ausweichen. An einer Mühle biegen wir ab auf einen Plattenweg nach Kowall um kurze Zeit später wieder den offiziellen Radweg zu erreichen, der entlang der Bundesstraße nach Greifswald verläuft, die wir in Mesekenhagen bereits wieder Richtung Groß Karrendorf verlassen um von hier auf die Halbinsel mit den Karrendorfer Wiesen zu fahren, ein renaturiertes Überflutungsmoor, das zusammen mit der gegegenüberliegenden Insel Koos ein Naturschutzgebiet bildet. Auf ufernaher Asphaltstraße nach Leist 1 und Leist2 und dort auf einem Plattenweg zur Küste. Ein Waldweg führt nach Wampen und anschließend danke am Ufer über einige größere Pfützen durch Wald und Moor bis nach Wieck zu unserem Hotel.

    Wieck ein Dorf an der Mündung des Ryk in die dänische Wiek mit einem netten Hafen und einer historischen Klappbrücke. Ganz in der Nähe liegt der Ort Elena mit dem 1199 gegründeten gleichnamigen Kloster, 1633 von Wallensteins Truppen zerstört. 1809 zeichnete hier Caspar David Friedrich die Klosterruine unter dem Titel "Abtei im Eichwald". Das bekannteste Gemälde Friedrichs hängt heute in der Alten Nationalgalerie in Berlin. Auf der Hauptverkehrsstraße geht es weiter zu einer Besichtigungstour nach Greifswald: Marktplatz, Marienkirche, Dom St. Nikolai, Hafen. Vom Hafen fahren wir am Fluß Rück entlang bis zur Klappbrücke in Wieck.

    71 Kilometer, 190 Höhenmeter
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  • Day 14

    Route der norddeutschen Romantik

    July 17, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Über die Klappbrücke, vorbei am Strandbad und der Klosterruine in Eldena geht es auf die Wolgaster Straße. Der Radweg verläuft hier parallel zur L26 bis Kemnitz und weiter nach Neuendorf. Hier biegt er ab nach Ludwigsburg. Das verfallene Schloß im Ortszentrum ist der Geburtsort des Romantikmalers Friedrich August von Klinkowström, befreundet mit Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge.

    Ein Waldweg in Ufernähe erlaubt die Fahrt durch das NSG Lanken und dann weiter zur Bungalowsiedlung Loissin und von dort am Bodden entlang zur Siedlung Gahlkow, Der Ostseeradweg verläuft nach Gahlkow und Vierow und straßenbegleitend zur L262 zum Seebad Lubmin. Ein Bohlenweg auf der Düne ist für Radfahrer nicht gesperrt und wir gelangen so zum Hafen Lubmin. Hier müssen wir wieder auf dem offiziellen Radweg entlang der L262 ausweichen bis zum Ortende von Kröslin. Ein sandiger Waldweg führt nach Hollendorf und auf die Kreisstraße nach Karrin. Auf Betonplattenwegen erreichen wir über Mittelhof und Weidehof in Tannenkamp den Radweg, der hinunter zum Peenestrom und zum Hafen bzw. Stadtzentrum von Wolgast führt. Der Maler Philipp Otto Runge wurde 1771 hier geboren und gilt als Begründer der Malerei der Romantik. Die Stadt mit vielen leerstehenden Gebäuden erleben wir als nicht sehr attraktiv.

    Die Brücke über die Peene bringt uns auf die Insel Usedom. Über Mahlzow, Zecherin, Hafen Karlshagen fahren wir auf Plattenwegen am Peenestrom entlang nach Peenemünde. In Peenemünde betrieben die Nationalsozialisten seit 1936 eine Heeresversuchsanstalt um Raketen und so genannte Vergeltungswaffen, wie besipielsweise die V2 zu entwickeln. Mehr als 10.000 Menschen arbeiteten zeitweise auf dem ca 25 ha großen Rüstungskomplex, darunter Zwangsarbeiter und Häftlinge aus den Konzentrationslagern bzw. dem Arbeitslager in Karlshagen. Nach dem Kriegsende übernahm die NVA das Gelände. Wir durchqueren bzw. umrunden teilweise das weitläufige Gelände ehe wir über Karlshagen nach Trassenheide weiterfahren. Hier werden wir einen dreitägigen Zwischenaufenthalt einlegen, ehe wir unsere aktuelle Ostseetour mit einer letzten Etappe am 20. Juli beenden werden.

    83 Kilometer, 210 Höhenmeter
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  • Day 17

    Quer durch Usedom

    July 20, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 19 °C

    Die letzte Etappe entlang der Ostsee beginnt in Trassenheide und verläuft auf einer Dünenstraße zunächst zum Ostseebad Zinnowitz und weiter zum Forsthaus Damerow. Ganz in der Nähe soll auf Grund früherer Forschungen die hochmittelalterliche Stadt Vineta bei einer Sturmflut untergegangen sein. Spätere historische Forschungen verorteten Vineta dann in der Nähe von Barth. Auch diese These ist allerdings umstritten. Bei Lüttenort an der schmalsten Stelle der Insel lebte der Maler Otte Niemeyer-Holstein. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden seine Werke als "entartete Kunst" aus den Museen entfernt und auch in der DDR geriet er auf Grund kritischer Äußerungen zur Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 in Konflikt mit der Staatsmacht. sein ehemaliges Wohnhaus ist heute ein vielbesuchtes Museum.

    In Koserow besuchen wir die 2019 neu gebaute Seebrücke, frühere Bauwerke waren durch wiederholte Sturmfluten immer wieder beschädigt bzw. zerstört worden. Die Koserower Salzhütten stehen beispielgebend für frühere Salzhütten am Ostseestrand von Usedom, fensterlose, reetgedeckte Fachwerkhäuser. Die arme Bevölkerung war bis ins späte 19. Jahrhundert auf den Fischfang als Lebensgrundlage angewiesen. In den Salzhütten wurden die Heringe eingesalzen und in Holzfässern in den Hütten gelagert. Vom preußischen Staat wurde das Steinsalz steuerfrei zur Verfügung gestellt um Hungersnöten auf der Insel vorzubeugen.

    Kölpinsee ist das nächste Seebad, am gleichnamigen See gelegen. Der Name Kölpin ist slawischen Ursprungs und bedeutet übersetzt Schwan bzw. Schwanensee. Auf der Strecke bis Bansin müssen wir mehrere bis 16 % steile Steigungen auf einem asphaltierten Radweg überwinden. Über Heringsdorf und Ahlbeck erreichen wir dann die deutsch-polnische Grenze.

    Die Seebäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck bezeichnen sich als die "Drei Kaiserbäder" und erinnern damit an die Zeit als Wilhelm II., der Adel und wohlhabende Bürger ihre Sommerfrische in diesen mondänen Orten verbrachten. Im ältesten der drei Orte, Heringsdorf wurde 1824 der Badebetrieb eröffnet, 1850 begann das Badetreiben in Ahlbeck, Bansin als jüngstes Seebad wurde 1896/1897 erbaut. Heute sind die drei Bäder mit einer durchgehenden Strandpromenade verbunden.

    Von der polnischen Grenze fahren wir auf der Strandpromenade zurück nach Ahlbeck und nehmen dann den Radweg nach Korswandt, überqueren die L266 und kommen zum Wolgastsee. Entlang des Flughafengeländes geht es zunächst nach Ganz. Parallel zum Stettiner Haff über Kutzow, Gurke und Dargen nach Stolpe und Schloß Stolpe und dann weiter nach Usedom - Besichtigungstour zur Marienkirche, Anklamer Tor , Hafen am Stettiner Haff. Der Rückweg nach Bansin führt über das Wasserschloss Mellenthin, den Hafen von Nepperin nach Benz und schließlich nach Alt Sellenthin, Geburtsort von Hans Werner Richter, dem Gründer der Gruppe 47. Kurz hinter dem Ort führt ein kurzer Abstecher zum Aussichtspunkt Krückenberg.

    90 Kilometer, 620 Höhenmeter
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