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  • Day 12

    Schaumparty & Baustellenübernachtung

    September 16, 2021 in Uganda ⋅ ☁️ 24 °C

    Donnerstag haben wir alle gemeinsam die Klassenräume geschrubbt. Dafür musste sehr viel Wasser aus dem Brunnen geholt, und in den ersten Stock getragen werden. Außerdem sollten die Holzpfosten nun doch komplett eingeölt werden. Ziel war es das Holz wetterbeständiger zu machen. Da uns bewusst war wie schlecht das Öl für die Umwelt ist haben wir die Aufgabe mit gemischten Gefühlen erledigt. Aus den Pfosten wird ein Zaun, der notwendig ist, weil es zu teuer ist das ganze Gelände einzumauern. Leider sind Entführungen von Kindern hier wohl doch immer wieder ein Thema...

    Da die Solaranlagen nun angeschlossen waren wurde beschlossen, dass wir die Nacht auf der Baustelle schlafen. Wie man sich vorstellen kann waren wir ziemlich verschwitzt und dreckig von dem Tag. Wir haben uns mit feuchten Tüchern versucht frisch zu machen und unsere moskitofesten Pullis angezogen. Um 19 Uhr wird es hier schlagartig dunkel. Erst gegen 21:30 Uhr kamen Tony und Osman wieder auf der Baustelle an und haben uns „Rolex“ (Pfannkuchen mit Omelett) zum Essen mitgebracht. Die Laune war eher nicht so gut weil wir wirklich erschöpft vom Tag waren. Nachdem wir gegessen haben, haben wir in den kleinen Räumen die Moskitonetze aufgebaut. Diese Herausforderung hat Lukas hervorragend gemeistert! Die anderen zwei Freiwilligen haben jeweils zu zweit mit Grace und Henry auf einer Matratze geschlafen. Da unsere Matratzen jeweils nur ca. 70 Zentimeter breit und der Platz auch durch das Moskitonetz relativ limitiert war, wurde es eine Nacht mit sehr viel Körperkontakt und ohne viel Bewegungsfreiheit. Man hat die Moskitos ums Netz schwirren gehört, die nur allzu gerne unser Blut trinken wollten und auch das Geräusch der Grillen wurde in der Nacht zunehmend lauter und aggressiver. Wir sind alle sehr oft aufgewacht, auch wenn die Nacht für Lukas und mich wahrscheinlich sehr viel angenehmer war als für die anderen, da wir zumindest neben jemandem vertrauten schlafen konnten. Am nächsten Morgen gab es Toast und Tee aus dem Brunnenwasser. Das die Toilette nur aus dem bereits gezeigten Loch bestand war vor allem für Sophie schwierig. Uns ist bewusst, dass die Hygienesituation die wir von Zuhause kennen Luxus ist und einem Großteil der Weltbevölkerung in der Form nicht zur Verfügung steht. Trotzdem hat mich der Gedanke wie viele junge und alte Frauen über diesem stinkenden Loch voller Fliegen und anderer Insekten hocken müssen emotional getroffen und auch etwas wütend gemacht, ohne genau zu wissen auf wen.

    In solchen Momenten bin ich sehr froh dass wir diese Erfahrungen zu zweit machen und uns gegenseitig unterstützen können egal was so passiert.

    Nach dem Frühstück ging es dann direkt weiter. Der große Speisesaal sollte ausgeräumt und geputzt werden. Dafür mussten die ganzen Holztische und Stühle in das Schulgebäude getragen werden. Außerdem brauchten wir wieder Wasser. Da wir noch so erschöpft von der Nacht waren sind wir vor dem Mittagessen nochmal draußen eingeschlafen. Mittags gab es wieder Matoke und G-Nut-Soße. Um 14 Uhr sind wir wieder zurück in Tony’s Wohnung gefahren. Die anschließende Dusche hat sich unbeschreiblich gut angefühlt und wir haben es sehr geschätzt wieder in einem richtigen Bett liegen zu können.

    Dieses Wochenende haben wir vor allem viel mit den Kindern gespielt. Lukas hat angefangen mit den Jungs Rechenaufgaben zu üben und sie haben viel Spaß daran. Das war gar nicht so leicht weil die Kinder nur einen einzigen Stift und einen Block Zuhause haben.
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