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  • Day 176

    Ich (Daniel) mag mich nicht mehr richtig erinnern aber ich habe glaubs als Kind im Fernseher (vermutlich heimlich) eine Doku über die Galapagos Inseln geschaut und war schlichtweg begeistert. An diesem Tag wurde wohl der Wunsch eines Besuches der Inseln geboren.

    Eher mässig bequem beginnt unsere Reise im Flieger über Guayaquil zur Insel Santa Cruz. Anstatt den angegebenen Plätzen beieinander sitzen wir verstreut im Flugzeug und im wahrsten Sinne des Wortes in der Holzklasse ohne jegliche Beinfreiheit. Nachdem wir, mit ein bisschen Bescheissen beim Einreiseformular, angekommen sind, werden wir am Hafen von faulenzenden Seelöwen begrüsst. Alle Petflaschen und Plastiksäckli müssen noch entsorgt werden um die Inseln möglichst plastikfrei zu halten. Manuela mit ihrem immer währenden Appetitt kauft sich gleich nach der Ankunft Reis mit Bananen im Plastikbecher mit Plastiklöffel im Plasticksäkli und dazu ein Wasser im Plastikfläschli. In den Supermärkten siehts übrigens auch nicht besser aus. Tja ist ja auch kein Wiederspruch oder?... Gleich nach der Ankunft im Hostel gehen wir an den Hafen und stolpern fast wortwörtlich über Leguane, Seehunde, Pelikane und andere Vögel, die sich an den Fischresten gütlich tun. Im Hafenbecken daneben schwimmen kleine Haifische. Ich habe mich bereits in die Inseln verliebt. Was für ein Start!

    Cruise Tag 1:
    Nach den Erklärungen wie und was alles auf dem Boot läuft und nach unserem super Zmittag an Bord der Galaven haben wir bereits die erste Aktivität auf dem Programm. Nachdem wir bereits Haie vom Boot aus gesehen haben, dürfen wir uns ins Wasser begeben und beim Schnorcheltripp Haie, Aale, Fische und Seegurken beobachten. Das Wasser sei kalt, wir verzichten jedoch auf einen Wetsuit und überstehen das Schnorcheln auch ohne gross zu frieren. Danach besichtigen wir die kleine ca. 500m lange mini Insel Mosquera. Hier können wir weitere Haie, Seehunde, Pelikane, Krebse und Wasserleguane beim Faulenzen beobachten. Die Tiere sind absolut nicht scheu, wir müssen die 2m Abstand jedoch strickt einhalten. Besonders angetan sind wir von einem Baby Seehund das kläglich nach seiner Mutter ruft. Als dieses Baby sich dem Wasser mit den Haien nähert, fiebern alle mit und rufen dem Baby zu “nein geh nicht ins Wasser!“ Glücklicherweise befolgt es unseren Rat, denn später sehen wir ein angeknabbertes Seehundbaby das wohl keine so guten Ratgeber hatte.

    Cruise Tag 2:
    Der Tag beginnt mit einem Spaziergang vor dem Zmorgen auf der Insel Plaza Norte. Ich und Manuela werden bereits um 4.30 Uhr von den startenden Bootsmotoren ein erstes Mal geweckt. Glücklicherweise haben wir 2 Wecker gestellt, denn den von Manuela hören wir bei diesem Lärm gar nicht. Die Insel wird von 50cm grossen gelbschwarzen Leguanen bevölkert, die die herunterfallenden stacheligen Kaktusblätter fressen. In dem man einen Stein fallen lässt, kann man die Leguane ködern. Dies funktioniert jedoch scheinbar nur auf dieser Insel. Nach einer kurzen Begegnung mit 2 Seehunden beim Schnorcheln machen wir uns auf den Weg zur Insel Santa Fe. Auf dieser Insel sind die teils über 200 jährigen Kaktusbäume einiges höher, da früher hier Riesenschildkröten gelebt haben, die sich auf die Hinterbeine stellten, um an die Kaktusblätter zu gelangen. Hihihi ich habe mir das gleich bildlich vorgestellt. Die ebenfalls deutlich grösseren Leguane lassen sich von einem Steinwurf nicht täuschen. Auf dieser Insel müssen sie ein bisschen mehr Workout betreiben: um an ihre bevorzugte Nahrung zu gelangen, müssen sie nämlich auf die Kaktusbäume klettern.

    Cruise Tag 3:
    Wir landen mit unserem kleinen Beiboot und wie immer regelkonform mit Schwimmwesten ausgerüstet an dem Steg von Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz. Das auch ja niemand ins Wasser plumst, müssen wir uns mit beiden Armen am Guide bzw. am Bootsmann festklammern. Ich komme mir jeweils wie ein Kleinkind vor. Wir besichtigen hier die Riesenschildkröten Aufzucht mit dem Namen des famosen Entdeckers Charles Darwin. In diesem Reservat werden junge Riesenschildkröten aufgezogen und in die Freiheit entlassen. Die älteren dienen lediglich als “Brutmaschinen“, da sie in der Wildnis nicht mehr überleben würden. Eine Riesenschildkröten Art war vor Jahren vom Aussterben bedroht und das einzige Männchen wollte keinen romantischen Moment mit den alten Weibchen verbringen. Nach langer Recherche fanden sie jedoch ein weiteres Männchen, liessen dieses aus San Diego in den USA einfliegen und retteten so diese Art (vorübergehend aber hoffentlich für immer). Andere Arten auf anderen Inseln hatten dieses Glück leider nicht und wurden durch die Menschen (bzw. die ersten Piraten) ausgerottet. Zurück im Hafen können wir die Wartezeit mit dem Bestaunen der Babyhaie und der Schildkröten, die sich im Hafenbecken tummeln, vertreiben. Plötzlich kommt ein Seehund den Steg heraufgewatschelt und streckt sich mitten auf der Bank aus um ein Nickerchen zu halten. Die Aufmerksamkeit der Touristen ist ihm garantiert. Die Crew muss noch “schnell“ den defekten Kühlschrank ersetzen und mit knapp 2h Verspätung kommen wir auf der Insel Floreana an. Der Schnorcheltripp, der wie immer einem Ameisenhaufen gleicht, ist für mich ein voller Erfolg. Um meine Schnorchelruhe zu geniessen setzte ich mich ein bisschen vom Rest des Haufens ab und kann einen Rochen, Fischschwärme, Seegurken, einen Aal, eine Schildkröte, Seesterne, Seeigel und zum Schluss einen grossen Tintenfisch beobachten. Gwundrig wie ich bin, tauche ich möglichst zu jedem Tier hinunter. Das bleibt vom Tintenfisch natürlich nicht unbemerkt und er ändert sogleich die Farbe. Herrlich! Kurz vor dem Eindunkeln können wir die wunderschönen Flamingos auf der Insel beobachten. Zurück am Strand liefert uns ein Blaufuss Tölpel Pärchen noch eine Brunftschow aus nächster Nähe. Auf dem Boot angekommen, möchten die Einen (inkl. ich) vom Boot springen. Der Kapitän untersagt dies jedoch, da hier Haifische leben. Ich glaube ihm nicht so recht und halte dies für eine blöde Ausrede, werde jedoch einige Minuten später eines besseren belehrt. Im Dunkeln zündet ein Scheinwerfer auf die Meeresoberfläche und lockt somit Plankton an. Dieser lockt fliegende Fische an und diese wiederum locken bis 3m grosse Blacktip Haifische an. Wir staunen nicht schlecht, als sich über 20 Haie versammeln und die Fliegenfische jagen. Um unser Boot müssen sich sicherlich über 100 Haie befinden. Das Schauspiel zieht alle in den Bann.

    Cruise Tag 4:
    Über Nacht navigieren wir 6 Stunden bis zur Nordseite von Santa Cruz um noch vor dem Zmorgen einen Landspaziergang bei Sonnenaufgang zu machen. Das einzig Spezielle in der schönen grünen Landschaft ist die Entdeckung eines Landleguans, welcher uns schläfrig aus einer verlassenen Bruthöle anschaut. Da das Boot leider 8 Tage und 4 Tage Rundfahrten gemischt hat, gehen die meisten von Board um auf den Flieger zu gehen. Neue Reisende werden gleichzeitig an Board geholt. Ein bisschen genervt über diese 3h Zeitverschwendung lümmeln wir auf dem Boot herum, schreiben den Blog weiter und warten auf den Zmittag. Wir müssen anschliessend nochmal 3h Zeit totschlagen um östlich der Insel Santiago vor Anker zu gehen. Am Schnorchelplatz angekommen erspähen wir einen Meerleguan der gerade am Schwimmen ist. Ich begebe mich sofort ins Wasser (nach dem ich den Guide natürlich um Erlaubnis gebeten habe, denn ansonsten hätte ich sicherlich einen Zämäschiss kassiert) und jage ihm hinterher. Ich komme jedoch nicht weit und werde wieder aus dem Wasser gepfiffen um weiter zu fahren. Entsprechend genervt über das entwischte Fotomotiv schwinge ich mich gleich als Erster wieder über Bord und werde von vielen grossen rotschwarzen Seesternen begrüsst. Das Glück hält an und wir sehen 5 Pinguine an Land. Alle sind entzückt von den kleinen härzigen Vögel. Der nächste Pinguin, den wir im Wasser schwimmend entdecken, wird von unserem fotowütenden Guide komplett verdeckt und wir sehen so zu sagen gar nichts. Ich hätte mir hier (und auch in vielen ähnlichen Situationen) einen touristenfreundlicheren Guide gewünscht. Nichts desto trotz bleibt die Sichtung der Pinguine ein bisheriges Highlight.

    Cruise Tag 5:
    Bereits am Vortag sind wir im Westen der Insel Santiago vor Anker gegangen und konnten eine ruhige, wellenlose Nacht geniessen. Irgendwie nicht so abwechlungsreich haben wir heute zweimal schnorcheln auf dem Programm. Wir sehen bereits beim Strand kleinere Rochen und später beim Schnorcheln noch eine grössere. Besonders fasziniert haben mich die 30cm langen Schneckenhäuser. Darin verstecken sich die knallroten mit blauen Punkten verzierten Bewohner. Als wir aus dem Wasser kommen und uns sauber abtrocknen, damit uns die Rossbrämen nicht angreifen, schreien die neu angekommenen Kinder plötzlich “Shark, Shark, Shark“. Sofort schnappe ich Taucherbrille & Kamera, stolpere fast über einen Babyhai am Strand und jage dem Hai schwimmend hinterher. Nach etwa 100m auf offenem Meer und ein paar mehr oder weniger guten Fotos, muss ich dem Hai den Sieg dieses Wettschwimmens zugestehen und kehre um. Ein bisschen geschockt über meine Reaktion, dem Hai nachzuschwimmen, werde ich von Manuela freudig in die Arme geschlossen. Am Nachmittag sehen wir vom Boot aus immer wieder Schildkröten und Seehunde, die uns umschwimmen. Am Abend beim schönen Sonnenuntergang nehmen wir zwei Sessel um auf das Meer zu schauen, die Seele baumeln zu lassen und die (fast) Zweisamkeit zu geniessen. Plötzlich springt ein grosser Haifisch 10m vor uns senkrecht aus dem Wasser, vollführt eine formvollendete Schraube und klatscht mit lautem Geplatsche wieder ins Wasser. Sofort stürmen die andern Gäste zu uns - die Show war jedoch nur eine Privatvorstellung für mich und Manuela und schon wieder vorbei. Dieser Haifisch sei ein Mobula-Rochen erfahren wir später vom Guide und dieses Spektakel vollführt er um Parasiten, die sich an seinem Körper befinden, los zu werden. Zum Abschluss des Tages hat Manuela noch ein paar Babyschildkröten gesichtet und holt mich nochmals aus dem Bett. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekommen wir noch einmal ein paar dieser süssen kleinen Babyschildkröten zu Gesicht und auch ich kann mit einem Lächeln wieder zu Bett gehen.

    Cruise Tag 6:
    Immer noch vor der Insel Santiago machen wir einen Spaziergang an der Küste. Wir gehen über Sand und Lavagestein und beobachten Heugümper beim Liebe machen. Das machen die bis zu einer Woche ununterbrochen, wobei sie sich nicht trennen. Das Männchen hockt auf dem Rücken des Weibchen und sticht dieses um die Eier zu befruchten. Das Liebesspiel ist für das Weibchen daher nicht so angenehm.
    Zwischen den Meer Leguanen, die sich nur unter Wasser von Algen ernären, krabbeln rote Krebse umher. Diese häuten sich dreimal jährlich, wobei sie die komplette Haut abstreifen und dann glibbrig wie eine Qualle sind. Die abgestreifte Haut sieht dann aus wie ein lebendiger Krebs, nur krabbelt dieser nicht mehr davon. In dem sie eine Stunde lang ins Wasser und wieder raus rennen, können sie durch chemische Reaktionen die Schale bzw. ihre feste Haut wieder aufbauen. Am Ende des Spazierganges befinden sich natürliche Pools, die Darwins Toilet heissen (da sich das Wasser hebt und senkt wie auf dem WC). In diesen treiben vier schnarchende Seehunde. Das Schnarchen ist deutlich zu hören und soooooo härzig. Wieder am Strand geht es erneut ins Wasser zum Schnorcheln. Ein Seehund tümmelt sich bereits seit längerem vor dem Strand und wir möchten unbedingt mit ihm schnorcheln. Ungeduldig warten wir auf das Shampoo um unsere Brille auszuwaschen und eine Mattscheibe zu verhindern. Sofort schwimmen wir zum Seehund und kriegen eine fantastische unterwasser akrobatik Show, wobei er nur wenige Zentimeter vor uns wieder auftaucht um Luft zu holen. Das Spektakel geht noch weiter. Wärend ich und Manuela einen Rochen observieren, hat Mueti eine Schildkröte gesichtet. Schnell wie ein Seehund schwimmen wir zu Mueti und geniessen den anmutigen und gemütlichen Schwumm der Schildkröte. Wir folgen ihr sicherlich 10 Minuten und machen unzählige Fotos. Auf dem Rückweg sehen wir mehrere Haie, die natürlich von mir erneut verfolgt werden. Was für ein Erlebnis! Wir denken, der Tag kann nicht besser werden. Doch beim Schnorcheln am Nachmittag taucht plötzlich ein Pinguin vor meiner Nase auf. Kaum bemerkt, schwimmt er schnell wie der Blitz an Manuela vorbei und verschwindet. Die weiteren 3 Pinguine auf dem Felsen versetzen uns erneut in Begeisterung. Den Abend lassen wir beim Besteigen der 400 Treppenstufen auf der Insel Bartalomé ausklingen. Das Panorama auf dem Hügel ist einfach umwerfend und bereits auf vielen Postkarten abgedruckt.

    Cruise Tag 7:
    Vor der Insel Rábida gehen wir zum letzten Mal schnorcheln auf dieser Kreuzfahrt. Das Schnorcheln verläuft vorerst ereignislos, ist jedoch eine willkommene Abkühlung nach dem Strandspaziergang. Doch plötzlich kommt Action auf! Am Strand flitzt eine gelbe Roche unter uns vorbei. Diese sehen wir zum ersten Mal und können sie nun auch abhaken auf unserer Checkliste. Ein Hai schwimmt, von Manuela unbemerkt, unter ihr durch, als plötzlich die Fische vor uns davonjagen. Ich denke mir noch “aha da könnte etwas grösseres kommen“ als mir auch schon ein Seehund fast ein Küsschen gibt, so nahe wie er ist. Im eher trüben Wasser verlieren wir ihn immer wieder aus den Augen und erschrecken, wenn es neben uns platscht und er erneut auftaucht. Zum Schluss können wir ihm zusehen und filmen, wie er einen Fisch fängt und gleich gierig verschlingt. Wir fahren wieder an den Ausgangspunkt von gestern Nachmittag zurück (allgemein ist es ein hin und her Gefahre, welches man sicherlich minimieren könnte). Dies können wir jedoch nicht ohne immense Anstrengung und Erfindungsreichtum machen, da der Motor zum heben des Ankers defekt ist. Wie die Crew inkl. Kapitän im Übergwändli das repariert hat, bekommen wir zwar nicht mit, jedoch steht dem Landgang auf der ziemich neuen Lavafläche nichts mehr im Wege. Hier wächst noch (fast) nichts. Dementsprechend befinden sich auch noch (fast) keine anderen Lebewesen auf diesen 7km2. Nichts desto trotz ist diese schwarze, karge und heisse Oberfläche sehr interressant und wir können uns an den erstarrten Formen kaum satt sehen. Die Lavadecke ist 6m tief und bis man sie, nach dem Ausbruch vor 123 Jahren, betreten konnte (ohne sich die Füsse zu verbrennen), vergingen sechs Monate. Eine schier unvorstellbare Naturgewalt ist so ein Vulkan, da sind wir uns alle einig. Zum Abschluss gibt es noch einen Tanzabend den Mueti in vollen Zügen geniesst. Auch Papi lässt das Tanzbein schwingen. Wir anderen widmen uns lieber dem Freigetränk.

    Cruise Tag 8 & Santa Cruz
    Den letzten Tag beginnen wir mit einem Spaziergang auf der Insel North Seymour, die der Flughafeninsel Baltra vorgelagert ist. Hier können wir endlich Frigate Vögel bei ihrem Paarungsritual beobachten. Die Männchen bauen ein Nest, platzieren sich darin und blasen ihren roten Sack auf, der sich unterhalb des Halses befindet. So versuchen sie, ein Weibchen zu angeln. Dies muss in den nächsten 7-10 Tagen passieren, denn so lange können sie den Ballon aufgeblasen lassen. Andernfalls müssen sie die Paarung auf das nächste Jahr verschieben. Auch die Blaufuss Tölpel sind sich hier am Paaren. Anders als die Frigate Vögel vollführen sie einen härzigen Tanz. Bei beiden Arten kann sich das Weibchen das Männchen aus massenhaft Anwärtern auswählen. Plötzlich rennt uns ein Landleguan wie von der Tarantel gestochen über den Weg und wir müssen fast zur Seite springen. Er ist einem Blaufuss Tölpel Nest zu nahe gekommen und der brütende Vogel hatte gar keine Freude (obwohl die Leguane Pflanzenfresser sind). Kaum am Flughafen abgesetzt, geht das Abenteuer für uns weiter. Wir bitten den Taxifahrer uns bei der Riesenschildkröten Farm abzusetzen. Vorher laufen und kriechen wir durch einen erstarrten Lavatunnel. Auch dies ist sehr eindrücklich wenn man bedenkt, dass hier vor langer Zeit flüssiges Gestein durchgeflossen ist. Bei der Farm angekommen, läuft uns bereits das erste Urgestein über den Weg. Urgestein daher weil diese Riesenschildkröten locker 200 Jahre alt werden können. Auf der Farm treffen wir auf ein Exemplar welches mitten auf dem “Fussweg“ am fressen ist. Wir müssen daher die vorgegebenen 2m Abstand unterschreiten und werden prompt von der Schildkröte wütend angefaucht. Nicht viel weiter hören wir plötzlich ein regelmässiges Geräusch. Für mich hört sich das wie Gestöne an. Wir nähern uns neugierig dem Geräusch und platzen mitten in eine Liebesszene hinein. Uuuups. Ohne Scham machen wir natürlich unsere Fotos. Der Rundgang dauert ca. 25min haben sie uns am Eingang gesagt. Tja die Familie Würmli inkl. Manuela hat das natürlich locker um das Dreifache überboten. Ist ja auch kein Wunder bei den vielen Riesenschildkröten. Glücklicherweise haben wir einen geduldigen Taxifahrer erwischt. Nun geht es mit dem Speedboot weiter auf die Insel Isabela wo wir die nächsten 3 Tage unser Lager aufschlagen.

    Somit gehen unsere ersten 8 Tage Galapagos zu Ende. Wir verabschieden uns von der 8 köpfigen Crew und den 12 weiteren Passagieren. Es ist schon ein anderes Volk auf so einer teuren Kreuzfahrt als in einem Hostel. Rucksacktouristen wie wir, waren keine weitere vertreten. Die ersten vier Tage haben wir den Tisch mit einer holländischen Familie mit drei Kindern (12, 13 und 15) geteilt und viel gelacht. Die nächsten 4 Tage (als die Familie abgereist ist), haben Mutter mit Tochter aus Dänemark an unseren Tisch gewechselt (die einzigen neben uns, die nach vier Tagen nicht abgereist sind) und ein schwules Pärchen ist neu dazu gekommen, welches sich auf dem Hinflug frisch verlobt hat. Für Wirbel sorgte eine indisch-deutsche Familie mit drei Kindern im Alter von 7, 9 und 11. Anstatt Ruhe und Relaxen war dann plötzlich Bollywood angesagt.

    Die meisten Tier- und Pflanzenarten auf Galapagos sind einzigartig und nirgendwo sonst auf der Welt zu finden. Der Grund dafür ist, dass die Lebensbedingungen auf diesen isolierten Inseln so einmalig sind, dass sich die Tiere, welche irgendwie irgendwann hier angekommen sind, den Bedingungen anpassen mussten. Dadurch haben sich über die Zeit neue Arten entwickelt.

    An der überwältigenden Kreuzfahrt hat mich das entdeckte Paradies, dass hier vor tausenden von Jahren, durch ausbrechende Unterwasser-Vulkane und tektonische Plattenverschiebung entstanden ist, fasziniert. Aber auch das super gute Essen hat uns sehr gemundet. Da ich in den letzten 5 Monaten kaum guten Kaffee geniessen konnte, habe ich mich über den sehr guten Kaffee an Board gefreut. Logischerweise ist mein Kaffeekonsum explodiert. Leider war die Kaffemaschine in den letzten Tagen defekt (passend zum Schiff).
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