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  • Day 19

    Planlos mit Happy End

    August 14, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 13 °C

    Bei unserem Gespräch mit Ralle und Claudia vorgestern, meinte Ralle dass sein Kumpel Commodore auf nem Ozeanriesen ist und ihm wettertechnisch auf dem Laufenden hält. Und ab Donnerstag ist für die Lofoten absolutes Schweinewetter angesagt. Warum auch immer, für uns war von da an klar, dass wir also auch noch Mittwoch voll durchstarten können. Daher schauten wir uns wie 2 Waschbären auf Koks an, als wir es Regnen hörten und draußen dann auch sahen. Wir hatten uns doch fest vorgenommen heute schön mit den Rädern zum Nusfjord zu radeln und uns in der Sonne zu aalen und jetzt diese Sch**ße. Einen Regenplan hatten wir uns selbstverständlich NICHT gemacht. Wir mussten erstmal wieder improvisieren und unsere Pavillonplane als Regenschutz aufbauen, damit wir erstmal frühstücken und irgendwo sitzen können. Wenigstens wurde der Regen weniger und so entschieden wir mit dem Auto zum Nusfjord zu fahren. Soll laut diverser Berichte einer der schönsten Orte Norwegens sein. Nun...mir ist ein Ort allein schon dann suspekt, wenn ich 10€ pro Person Eintritt zahlen muss, nur um in einem Ort spazieren zu gehen. Ja der Ort liegt echt schön und sieht auch so ganz nett aus, für das Wetter konnte er schließlich nichts. Dennoch wirkte er unpersönlich und kalt (das hatte in dem Fall nix mit der Außentemperatur zu tun). Wir machten ein paar obligatorische Fotos und wackelte etwas geerdet zu Pavel zurück. Dort angekommen bekam Arne einen Schreianfall der sich gewaschen hat. Ein Blick in seinen Mund legte das Übel dar, der nächste Zahn kündigt sich an. Vielleicht wollte Kalli aber auch seinen Unmut über die Kapitalistenschweine des Ortes los werden, es wird sein Geheimnis bleiben. Nach dem wir auch dies überstanden hatten, waren wir erstmal etwas planlos, was wir heute noch machen. Wir entschieden uns erst einmal weiter auf die nächste, die letzte Insel zu fahren - Moskenesøy. Etwas antriebslos parken wir den Wagen auf einem Parkplatz mit einem kleinen Wanderer. Wie Komoot verriet, gab es hier unterschiedlichste Wanderwege bzw Kletterrouten. Wir schlugen einfach frei Schnauze einen Weg ein und nach den ersten Kilometern merkten wir, dass es die beste Entscheidung war, einfach aus der Karre und los zu ziehen. Es regnete seit Mittag nicht mehr und auch wenn... mittlerweile ist alles außer starker Dauerregen gutes Wetter 😊. Nach einer Weile bemerkten wir, dass das Boot an welchem wir vorbei gelaufen sind, plötzlich winzig klein und ziemlich weit unten ist. Als ich aufs Handy schaute wussten wir auch warum, wir sind das letzte Stück auf einer Kletterrouten gelandet 😬. Die Aussicht war grandios und nach dem Gipfelbier ging es wieder zurück ins Tal. Auf dem Weg dahin beschlossen wir, da heute unser letzter Abend auf den Lofoten ist, gehen wir noch einmal essen. Wir suchten uns das beste Lokal der Insel Moskenesøy aus und schlugen direkt vom Wandern aus dort auf. Es war jedoch alles reserviert, bis auf einen letzten Tisch...dieser war nun unserer. Eigentlich wollten wir nur ein Hauptgericht und dann wieder los, schließlich wussten wir noch nicht wo genau wir schlafen würden. Das Ende vom Lied war, daß wir 2h waren und ein sowas von erstklassiges 5-Gänge-Menü verspeisten. Selbst unser kleiner Kalli bekam einen eigenes Gericht mit dem Fang des Tages, genauso erstklassig zubereitet. Kalli war die ganze Zeit der Knaller und unterhielt alle in der Umgebung, aber auf sehr charmante Art und Weise 😊. Von der Rechnung wollen wir lieber nicht sprechen, davon kann man auf jeden Fall mehrfach in Deutschland gut essen gehen. Aber hey...für Kallis Menü haben sie nichts berechnet 😊. Unsere Unterkunft fanden wir spontan am Straßenrand in einer größeren Parkbucht, wo auch schon ein paar Vans standen. Was wir da noch nicht wussten, wir standen genau am Reinefjord mit einer unglaublichen Aussicht. Kallis Bett war noch nicht richtig aufgebaut, da pennte er schon ein 😄. Wir genossen beim Zähne putzen noch den Blick auf die beleuchteten Häuser am Fjord, bevor wir die Heckklappe hinter uns schlossen und langsam ins Lummerland entschwanden.Read more