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  • Day 22

    Einmal Polarkreis und zurück ,bitte.

    August 17, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach einer erholsamen Nacht, gab es erst einmal ein sonniges Frühstück. Der Tag begann mal wieder verheißungsvoll und so ließen wir uns etwas mehr Zeit als sonst. 11Uhr hatten wir aber ein Date mit der Fähre nach Svartisen, um dem Gletscher so nah wie möglich zu sein. Die Fahrt mit der kleinen Personenfähre war für Kalli ein absolutes Highlight, er juchzte und kicherte wie verrückt und hielt alle Leute um ihn herum mal bei Laune 😊. Und auch für uns war es ein beeindruckendes Gefühl dem Gletscher immer näher zu kommen. Jedoch wurde auch schnell deutlich, sei es Klimawandel oder auch nicht, der Gletscher ist im Vergleich zu seiner normalen Ausdehnung, ordentlich geschrumpft. Zum Leidwesen für uns, den eigentlich war unser Ziel, Gletschereis anzufassen. Dies ist sprichwörtlich in weitere Ferne gerückt. Aber gut, nach der Ankunft marschierten wir los und wollten sehen was möglich ist. Station Grün haben wir schon mal problemlos absolviert. Aber gut, wenn ein Kaffeefahrtbus voller Senioren davor anhalten kann, kann es auch keine große Herausforderung gewesen sein 😉. Also ging es weiter zur nächsten Station, Kategorie Blau. Dies bedeutet nun schon anspruchsvolleres, nicht mehr von Kaffeefahrtteilnehmern zu bewältigendes Gelände. Ab einer Stelle verlief der Weg nur noch steil auf Bruchplatten und Geröll. Am Abzweig wo man weiter die blaue Route bzw auf die Schwarze wechseln kann, nahmen wir natürlich...SCHWARZ 🏴. Der Anstieg wurde noch einmal heftiger, aber da wir mittlerweile ganz gut in Form sind, durchaus machbar. Wir sahen uns dem Gletschereis schon immer näher kommen, wenn es auch noch immer unglaublich weit weg aussah. Unsere Ambitionen wurde leider je gestoppt, als sich vor uns eine riiiiiisiege Felsspalte auftat, welche nicht mal im entferntesten auf ein Foto gepasst hätte. Jupp...hier braucht man dann wirklich Kletterausrüstung. Wir mussten also leider umdrehen und machten erstmal Mittagspause. Gestärkt ging es weiter, wir wollten noch einmal angreifen und verfolgten die blaue Route noch einmal weiter. Ja was soll ich sagen, wir kamen wirklich richtig schön ran an den Gletscher, für ein Foto...mehr leider nicht. Wieder tat sich eine Felsspalte auf, welche man umwandern kann, jedoch war die Laufzeit (ohne Kind) auf 3,5h angesetzt. Somit wurde es definitiv nichts mehr mit Gletschereis. Denn wir haben jetzt schon zu tun, unsere Fähre zurück zu bekommen 😬. Ich versprach Kalli aber, wenn er etwas größer ist, dann wird er Gletschereis anfassen! Ihn interessierte das alles einen feuchten Furz - er pennte nämlich gemütlich. Also ging es wieder Retour. Die Fähre schafften wir pünktlich und wir konnten endlich mal wieder sitzen und die müden Knochen ausruhen. Denn nach Ankunft galt es schon wieder die nächste Fähre zu bekommen. Wie bereits in einem vorigen Eintrag beschrieben, wird die Küstenstraße immer wieder durch Wasser unterbrochen und man benötigt eine Fähre. Wir wollen heute noch ein paar Meter machen und im Idealfall auch noch die zweite Fähre erwischen. Und bäääm...wir erwischten noch beide Fähren pünktlich und konnten somit noch ein wenig Strecke machen. Die Landschaft, nach wie vor...atemberaubend! Auf der zweiten, letzten Fähre des Tages war es dann soweit...nachdem wir uns 1 1/2 Wochen nördlich des Polarkreises befanden, war heute der Moment gekommen, an dem wir ihn wieder Richtung Süden überquerten. Aber das i-Tüpfelchen kam noch, über die App haben wir wieder einen Wildcamping-Platz gesucht und angefahren. Es war der absolute Traum - wir standen als Einzige, erhaben über dem Fjord. In diesem Moment dachte man, es liegt einem die Welt zu Füßen. Eine höhere Macht übte uns aber schnell wieder in Demut, als es zu regnen anfing 😃. Aber unser provisorisches Pavillonregenzelt ist mittlerweile so etabliert und bewährt, ruck zuck war es aufgebaut und ich kredenzte uns ein leckeres Abendessen. Nachdem Kalli schlief, machten wir es uns im Bus gemütlich, plauderten leise und schrieben noch ein wenig, ehe auch wir die Äuglein schlossen.Read more