Satellite
Show on map
  • Day 8

    #11 Die Lippizaner

    August 3, 2021 in Slovenia ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Start verlief produktiv mit der Verschönerung von Bonnies Wohnzimmer. Der Innentisch hat jetzt ne schöne Holzoptik. Um 12:00 sind wir dann losgefahren, um dann einen Covid Testing zu machen. Lena war bereits nach 20 Minuten fertig. Bisher wollte aber noch keiner einen Test vorgelegt haben.

    ***Kurzer Stop in Portoroz
    Wir aßen noch kurz eine Kleinigkeit am Ufer von Portorož. Lang halten wir uns im Las Vegas von Slovenien nicht auf. Die Gegend von Portorož wurde schon immer zu Gesundheits- und Kurzwecken aufgesucht. Die Wohltaten des Meerwassers und -salzes wurden von den Mönchen aus dem St.-Laurentius-Kloster bereits im 13. Jahrhundert genutzt und diese Tradition wird heute von zahlreichen Wellness-Zentren und Gesundheitseinrichtungen in der Stadt fortgesetzt. 1891 wurde das erste Kurhotel gebaut und den offiziellen Status eines Kurortes erlangte Portorož im Jahr 1897. Die vielen prächtigen Villen aus der Zeit Österreich-Ungarns erinnern heute noch an diese Glanzzeit des Kurtourismus. Aus unserer Sicht wirkt es sehr touristisch und das Ufer mit den vielen Hotels, wo jedes einen „Feelgood“Namen trägt, wirken sehr überfüllt. Einem All inclusive Cluburlaub steht hier aber wahrscheinlich nichts im Wege. ;)

    ***Die Lippizaner Show
    Gegen 14:30 kamen wir in Lipica an. Lipica ist ein Dorf in der Gemeinde Sežana in der slowenischen Küstenregion nahe der Grenze zu Italien. Lipica ist eines der wichtigsten Touristenzentren der slowenischen Karstregion und bekannt für das Gestüt Lipica, dem Ursprung des Lippizaner Pferdes und dem Gestüt. Für 15:00 hatten wir Tickets für die Reit-Show. Hier präsentieren die Mitarbeiter alle Facetten des Gestüts: die Stutenherde, Lipizzaner vor der Kutsche, die angehenden Bereiter an der Sitzlonge oder die Bereiter in der Schulquadrille (Ballett der weißen Hengste). Die Vorstellung hat Spaß gemacht. Von super erfahrenen Pferden (sofern wir das ausmachen konnten) bis hin zu unerfahreneren Pferden war alles dabei. Die Pferde fangen mit dem Training erst mit 3,5 Jahren an.

    *** Führung über das Gelände mit viel Humor und Wissen
    Wir hatten eine Klasse Führung mit einer Slowenin. Sie zeigt uns zuallererst die Kirche die an das Gestüt grenzt und erzählte uns von der Geschichte des Gestüts. Das Gestüt Lipica wurde 1580 von Erzherzog Karl von Habsburg gegründet, der für seine Paradeauftritte züchten wollte und dazu Pferde aus Spanien kaufte.
    Da das Karstgebiet im heutigen Slowenien dem spanischen Klima sehr ähnlich war, wählte er die frühere Sommerresidenz des Triester Bischofs für das zukünftige Hofgestüt aus. Er kaufte 1581 insgesamt 24 Zuchtstuten und 6 Hengste aus Spanien. Als Kaiserin Maria Theresia regierte (1740-1780), entwickelte sich die Lipizzaner-Zucht, wie wir sie heute kennen.

    ***Der älteste Stall und die Zucht
    Wir gehen weiter zum historischen Teil des Gestüts, wo die sieben Deckhengste dieser Saison untergebracht sind. Sie leben in geräumigen Boxen. Die Zucht spielte in Lipica, der Wiege der Lipizzaner, in der Vergangenheit eine größere Rolle als die Ausbildung und die Reitschule (siehe auch Abschnitt „Historie des Gestüts & Lipizzanerzucht heute“). Es gibt sechs traditionelle Hengst-Linien, deren Namen man bis heute findet: Den Schimmel Pluto, den Rappen Conversano, den Falben Favory, den Schimmel Maestoso, den Braunen Neapolitano und den Schimmel Siglavy. Zudem gibt es noch die Tulipan-Linie, deren Pferde meist braun sind, und die Siglavy-Capriola-Linie mit Rappen mit Abzeichen. Diese Linien finden sich auch heute noch in der Namensgebung wieder: Traditionell bekommen Lipizzanerhengste bei der Geburt einen Namen, der sich aus der Stammlinie des Vaters und dem Namen der Mutter zusammensetzt. Stutfohlen erhalten einen Namen aus der Generation der Mutterlinie, sodass auch hier die Namen immer wiederkehren.

    ***Die Stutenställe
    Die Guidein, zeigte uns die Stutenställe, wo die kürzlich geborenen Fohlen leben. „Ab einem Alter von etwa vier Wochen gehen sie dann auf die großen Weiden“, erklärt sie. Dann würden auch die Stuten wieder an Gewicht zulegen, die jetzt etwas ausgezehrt aussehen.Die Hengste wachsen in der Herde auf, mit 3,5 bis vier Jahren beginnt die Ausbildung und sie ziehen in den Stall.

    ***Der offene Stall für Touristen zugänglich
    Anschließend zeigt die Guidim uns den Stall mit den Pferden, die auch gestreichelt werden dürfen. Das war richtig schön. So nah waren wir Pferden selten. Sie waren so entspannt und zugänglich. Leckten ab und zu am unserer Kleidung und schönen das Streicheln zu genießen. Wenn sie keinen Bock hatten zeigten sie einfach uns die Hinterteile. Ihre Köpfe waren teilweise so groß wie unsere Oberkörper. Schon eine besondere Stimmung in dem Stall bei diesen besonderen Tieren.

    Wir schließen die Führung bei den Schettlandponys ab, die weniger auf Streicheln Bock hatten um anscheinend generell ihren eigenen Kopf hatten. Anschließend bekamen wir noch eine detaillierte Vorstellung eines Hengsten. Sehr interessant war die Anatomie des Pferdes. So müssen die Zähne gelb sein, wenn dass sie gesund sind. Überrascht waren wir, dass das Knie des Pferdes nicht in der Mitte der Beine ist, sondern oben am Körper ist. Beim Pferd ist aufgrund seiner Größe alles etwas höher.

    Einfach schöne Tiere. Dieser Ausflug hat sich gelohnt!
    Read more