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  • Day 136

    Kapstadt

    March 18, 2018 in South Africa ⋅ ☀️ 23 °C

    Gestern Abend mussten wir feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, spontan einen Trip zur berühmten Gefängnisinsel Robben Island (dort wurde unter anderem Nelson Mandela gefangen gehalten) zu buchen. Alle Trips für heute waren schon ausgebucht bzw. fuhren aufgrund des Windes erst gar nicht. Den Besuch des Tafelbergs wollen wir uns aus gutem Grunde für nächsten Freitag aufsparen. Wir bekommen für die letzten Tage unserer Reise nämlich noch Gesellschaft von Michael, einem Freund von Lennart, welcher aus Berlin anreist, um mit uns ein paar Tage an der Westküste Südafrikas zu verbringen und Kiten zu gehen.
    Wir verbrachten den Tag also damit, einfach die Stadt zu erkunden. Wir besuchten das bunte Boo-Kap Viertel, in dem die Kap-Malayen lebten bzw. leben und liefen anschließend zur „Burg der Guten Hoffnung“ welche 1666 von der Holländischen Ost-Indien Company errichtet wurde. Das Kap war für die Holländer unter anderem eine Zwischenstation auf dem Weg nach Java/Indonesien, irgendwie ergibt unsere Reiseroute also doch Sinn!
    Nach der Burgbesichtigung spazierten wir noch durch die hübschen „Company’s Gardens“ und ließen uns dann von einem Uber-Fahrer an der Victoria & Alfred Waterfront absetzen, um einen netten Ort fürs Mittagessen zu finden. Wenn wir uns zuvor gefragt hatten, wieso die Innenstadt wie ausgestorben wirkte, bekamen wir nun die Antwort. Alle waren hier!
    Die V&A Waterfront ist ein von Kanälen durchzogenes Viertel mit toller Architektur, jeder Menge Geschäften, welche von hip bis schickimicki jedem Geschmack gerecht werden und vielversprechend duftenden Restaurants mit Wasserblick. Im stylischen Warehouse (überraschender Weise eine umgebaute Lagerhalle) mussten wir uns nicht mal zwischen den ganzen angebotenen Köstlichkeiten aus aller Welt entscheiden, man konnte an den vielen Ständen im Inneren sein eigenes Mehr-Gänge-Menü zusammenstellen und sich dann nach draußen in die Sonne setzen. Bei uns sah das Menü zum Beispiel so aus: Ein mexikanischer Fusion-Wrap mit Rind, dann frische Miesmuscheln mit Weißweinbegleitung, schließlich noch ein paar indische Samosas und als Nachtisch Macarons. Dazu gab es noch Livemusik!
    Wir schlenderten noch eine Weile durch das schöne Viertel und die Menschenmassen. Es war auffällig, dass – im Gegensatz zur Innenstadt – hier keine Bettler oder arm aussehenden Gestalten zu finden waren, welche in der Gegend herumlungerten. Dafür gab es an jeder Ecke Wächter zu sehen, welche wohl genau für die Aufrechterhaltung dieses „sauberen Stadtbildes“ zuständig waren. Südafrika ist eben ein kontroverses Land mit vielen Extremen.
    Auf dem Rückweg ins Hotel entschied Jana sich dazu, sich noch das Museum für Moderne Kunst am Hafen anzusehen, während Lennart sich lieber dem Hotelpool widmen wollte. So ging man getrennter Wege.
    Das "Zeitz Museum of Contemporary Art Africa" war architektonisch sehr beeindruckend. Ein ehemaliges Getreidesilo wurde mit viel Aufwand und Fantasie und noch mehr Beton-Schneidearbeiten zu einem vielfältigen Raum für Kunst umgebaut, welches ein Hotel huckepack trägt. Im Inneren gab es interessante Kunst aus allen Ländern Afrikas zu sehen, quer durch alle Disziplinen.
    Der Hotelpool war auch nicht schlecht.
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