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  • Day 4

    Nachtrag von gestern

    May 18, 2022 in Slovenia ⋅ ⛅ 16 °C

    Guten Morgen!
    Ja unser gestriger Tag war richtig hart.
    Es ging los mit diversen Schlammlöchern und -Passagen, dann kam die Herausforderung. Ein sehr steiler und grober Abschnitt von etwa 1,5 km Länge. Erst Matsch auf groben Steinen und dann viel Geröll und lockeres Material unter einer dicken Laubschicht, dann Auswaschungen und immer wieder steile Spitzkehren… anspruchsvoll und sehr kräftezehrend. Wir haben auf dem Weg etwas weiter oben Sebastian und Zeljiko getroffen, die beiden hingen mit ihren beiden Triumph auch an einem Stück fest und so hatten wir eine große Gruppe an Helfern, die sich Gegenseitig unterstützt haben. Das ist der TET, man hilft sich immer und überall. Hat super funktioniert, da es nicht „nur 3 Kurven“ waren, sondern der Weg ca. 1,5 km lang steil den Berg hoch ging. Gebraucht haben wir dafür gute 6 Stunden. Immer wieder anhalten, absteigen, Moped schieben, aufheben oder Anfahrhilfe geben… immer zu Fuß Berg rauf und runter in voller Montur bei gefühlt 50 Grad (waren natürlich nur 25 glaub ich).
    Dann hatten wir den schwersten Part geschafft und gut unterwegs und irgendwie waren wir dann auf einmal einer zu wenig.
    Wir warten und warten, Sebastian kam zu Fuß an uns vorbei, wir haben uns erst mal nix dabei gedacht. Dann kam er den Berg wieder hoch und sagt uns dass das Motorrad von Zeljiko den Abhang runter ist. Ihm ging’s aber gut, er hatte echt Glück. Also das Motorrad bergen. Es hing halb senkrecht im Hang und sah auch noch ganz gut aus. Also haben wir es mit vereinten Kräften aus dem Dschungel gezerrt, den Weg mit der Säge, die Mo vor der Tour extra gekauft hatte, frei geschnitten und gesägt, und wieder auf den Weg gebracht. Lief auch, leichte Schäden an Scheibe und Plastik und später dann haben wir gesehen dass die Bremsscheibe vorn nicht mehr ganz grade ist. Also kürzester weg in die Zivilisation und Werkstatt suchen bzw. Organisieren. Und dann kam unser Glücksgriff, die Bilder habt ihr ja gestern schon gesehen. Während wir unser ca. 4 Stunden verspätetes Mittagessen gegessen haben (Gnocchi mit Wildschwein, mega lecker!)
    Wurde nach einer Werkstatt recherchiert. Lustiger Moment dabei war der Anruf bei Triumph, allerdings nicht in einer Motorradwerkstatt, sondern in einem Dessous-Geschäft. Wir haben sehr gelacht weil wir Zeljikos Teil des Anrufs zuhören konnten und er so witzig reagiert hatte „oh so you will not repair my motorbike…, but if I need a bra i will come to your store next time“
    Nun saßen wir da.
    In einem super idyllischen kleinen Restaurant mit unglaublich gutem Essen und einer Gastfreundschaft die ihres gleichen sucht… und sie hatten ein freies Apartment.
    Ach ja, Jubelmoment beim Mittagessen: sie haben einen Pool den wir benutzen durften 😁
    Wir haben auf dieser Etappe viel Neues gelernt, den Respekt vor der Strecke und den physikalischen Gesetzen wieder gefunden und unsagbar viel Wasser verloren.
    Um es mit Mo‘s Worten zu sagen: wenn du jemandem erzählst dass wir eine Strecke fahren, bei der wir alle paar Meter ein Motorrad aufheben oder anschieben müssen und es nicht wirklich besser wird und wir dennoch weiter fahren, der hält uns doch für total bescheuert. Und ja, für jemanden der sowas noch nicht erlebt hat ist das definitiv so. Wir sind bescheuert aber wir haben viel gelernt, viel erlebt und neue Freunde gefunden.
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