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  • Day 4

    Petra

    January 2, 2016 in Jordan ⋅ 🌙 14 °C

    Früh morgens ging es los, zum zweiten Versuch die Grenze nach Jordanien zu passieren. Nach der Begrüßung durch den Reiseleiter, bezahlten wir die Ausreisegebühr und begaben uns zu Fuß auf einen kurzen Fußmarsch vom israelischen zum jordanischen Grenzposten. Wir hatten also die Ausreise geschafft und waren jetzt quasi zwischen zwei Ländern.

    Nachdem wir die jordanische Seite der Grenze erreicht hatten erklärte uns der jordanische Reiseleiter, dass die Behörden dort ähnlich begeistert von der Umstellung der Einreisebestimmungen waren wie wir. Ebenso war wohl die Kommunikation suboptimal verlaufen, sodass sich die Behörde noch nicht darauf einstellen konnte. Es war einiges an Geduld und Überredungskunst des Reiseleiter nötig (von Geld ganz zu schweigen) um letztendlich die Visa ausgestellt zu bekommen. Nach gut zwei Stunden hatten wir es dann geschafft. Wir betrachteten kurz den Wisch, der so einfach gemacht und doch so schwer zu bekommen war und betraten jordanischen Boden!

    In einem Bus, der in Deutschland wohl nicht einmal auf dem Schrottplatz zu finden wäre, ging es weiter Richtung Petra. Zumindest die Heizung im Bus funktionierte, was sich als notwendig herausstellte, als wir ein paar Meter in die Berge fuhren und plötzlich draußen etwas weißes sahen - kein Scherz, Schnee in der Wüste.

    Nachdem wir etwa zwei Drittel der Strecke zurückgelegt hatten, hielten wir 'zum pinkeln' an einem Souvenir-Shop im nirgendwo. Da dieser wenige intakte Fenster besaß, froren wir uns im wahrsten Sinne den Arsch ab ;-)

    Kurz darauf erreichten wir Petra, wo wir nach einem traditionellen, jordanischen Essen, das sowohl gut als auch reichlich war, zur eigentlichen Tour aufbrachen.

    Vorab aber ein paar Informationen zu Petra: Die Stadt wurde um 500 v.C. von den Nabatäern gegründet und war bis ca. 300 n.C. ein bedeutender Handelsposten. Hierzu trug nicht zuletzt seine geographische Lage bei - Petra is nämlich nur durch einen schmalen Gebirgspfad oder eine 1,5 km lange und 70 Meter tiefe Felsschlucht zu erreichen, den sogenannten Siq, der von einem Tor verschlossen wurde, um unerwünschten Besuch fernzuhalten.

    Hier fing auch unsere Tour an, beim Betreten des Siq konnten wir auch die in den Fels gehämmerten Wasserkanäle sehen, die bis heute Bestand haben. Beim durchschreiten des Siq waren immer wieder beeindruckende Felsformationen zu bestaunen. Der absolute Höhepunkt war allerdings der Ausgang des Siq. Man läuft aus der riesigen Schlucht hinaus und blickt direkt auf das "Khazne al-Firaun", das fast 40 Meter hohe Schatzhaus. Dieser Begriff wurde allerdings erst nachträglich von den Beduinen eingeführt, es handelte sich eigentlich um ein Felsengrab. Dieses wurde weltberühmt, da es 1998 zu einem der sieben neuen Weltwunder gewählt wurde.

    Wunder gibt es in Petra noch zahlreiche zu sehen, seien es riesige Felsengräber, allesamt direkt in den Fels gehauen oder das römisches Theater das über ca. 10.000 Sitzplätze verfügt.

    Wir bestaunten Petra für einige Stunden und waren alle gleichsam beeindruckt. Wie Laurence von Arabien schrieb: “Petra ist der herrlichste Ort der Welt.“ Er war aber der Meinung, jede Beschreibung müsse vor dem eigenen Erleben der Stadt verblassen. Dem kann ich mich anschließen.

    Die Rückfahrt verlief ereignislos, einzig beim überqueren der Grenze gab es (wer hätte das gedacht?!) wieder Probleme. Worin diese genau bestanden ist uns bis heute unklar, wir schafften es letztendlich doch noch, wenige Minuten bevor der Grenzübergang um 19 Uhr schloss, selbigen zu passieren und nach Israel einzureisen. Unnötig zu sagen, dass die Verzögerung auf jordanischer Seite geschah :-D

    Somit endete ein langer, aber sehr schöner Ausflug nach Petra.
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