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  • Day 71

    Zadar

    August 5, 2022 in Croatia ⋅ ☀️ 32 °C

    Da sind wir auch schon in Kroatien. Christoph hatte ganz hohe Erwartungen, weil Kroatien mit türkisfarbenem und glasklarem Wasser DAS Schnorchelparadies sein soll. 🤩 Durch unsere Reise Erfahrungen haben wir aber gelernt, die Erwartungen möglichst niedrig zu halten. Einfach damit uns eine Enttäuschung erspart bleibt. Ist aber leider nicht immer so einfach.
    Als wir in Kroatien angekommen sind fuhren wir jedenfalls eine der schönsten Routen die wir jemals hatten. Nämlich an der Adriaküste entlang. Die Straße zieht sich direkt mit Meerblick durch das ganze Land. Wirklich traumhaft schön. 💙
    Unser 1. Stellplatz war direkt an einer kleinen Bucht gelegen und genauso wie man sich Kroatien vorstellt mit Kiesstrand und glasklarem Wasser. Das Wasser war erstaunlicher Weise ziemlich frisch. In Italien sind die Temperaturen um bis zu 3°C wärmer, trotz gleichem Meer. Hier hat sich dann Christophs These bestätigt, es mache nur Sinn den Süden im Sommer zu bereisen um auch im Meer schwimmen zu können, da es zu anderen Jahreszeiten viel zu kalt sei. Okay hat sich die Schwitzerei in der Toskana also doch gelohnt?! 🤔
    Leider waren zu unserer Ankunft immer noch Ferien. Wir hassen Ferien! Überall Menschen. 🙄
    Stellplätze bekamen wir schon noch aber auch die Preise sind einfach unverschämt teuer. Wegen der Ferienzeit! Meiner Meinung nach hat es einfach nichts mit Camping zu tun wenn man für einen Stellplatz um die 50 € zahlen muss. 😠
    So probierten wir mal wieder umsonst bzw. frei zu stehen. Natürlich, wie sollte es anders sein, entschieden wir uns für einen der heißesten Tage um einen gratis Stellplatz anzufahren. 😬
    37°C, ach schön.
    Der Parkplatz war auf einem Felsplateau gelegen und wir waren froh in der 1. Reihe (also inkl. Meerblick) ein Plätzchen zu ergattern. Es gab mit uns noch ca. 7-10 weitere Camper. Den Tag verbrachten wir im Wasser, denn direkt an unserem Stellplatz führte eine Treppe zu einer netten Bucht. Es tummelten sich hier auch einige Familien und alle wollten sich im Meer erfrischen. 🌊
    Als wir abends zum Campervan gingen, graulte mir der Sauna Zustand in unserem Van. Da ahnten wir aber noch nicht, dass die Temperatur nicht unser Problem sein würde...🤷🏼‍♀️
    Es fing damit an, dass wir dachten was für ein Glück wir doch hätten. Da es nämlich recht windig war und uns die 37 °C sich nicht ganz so unerträglich heiß anfühlten. 🥲 Am Anfang war die Wind Situation auch noch recht lustig. 'Haha der Stuhl fliegt weg, wenn man nicht drauf sitzt' und 'schau mal unser Nachbar kann seinen Campingtisch nicht aufbauen', hast du gesehen 'die Frau sucht ihren 2. Schuh'. Wir hatten erst noch Spaß 😅 Nach und nach hatten dann alle gemerkt wie ätzend der Wind war. Niemand ist weg gefahren. Wir fühlten uns dann auch sicher. Nachdem die Sonne untergegangen war mussten wir auch feststellen, dass wir weder Fenster noch Tür auflassen konnten. Der Wind war mittlerweile so stark, dass der ganze Van wackelte und offene Türen waren Windschneisen die das ganze nur noch verschlimmerten. 😟 Ok Sauna Zustand musste bleiben. Und die ersten Wohnmobile hatten den Wind auch schon satt und fuhren weiter. 'Ach so schlimm ist das nicht' wir blieben also. Gegen 22 Uhr checkten wir mal den Wetterbericht, es sollte die ganze Nacht stürmen. Na toll. Gegen 1 Uhr nachts googelte ich ab welcher Windstärke ein Auto umgerissen wird. Ungelogen es war einfach nur beängstigend. Der Wind heulte und man selbst wurde richtig durch geschüttelt. Die Angst umzukippen plus die Angst, dass unsere Solaranlage runter gerissen werde konnte machte die Situation unerträglich. An Schlaf war absolut nicht zu denken. Jedes Mal wenn kurz der Wind nachgelassen hatten, bekamen wir die Hoffnung der Sturm sei vorüber, ABER DANN zack der nächste Windstoß und das Auto wackelte von links nach rechts. Unsere Recherchen nach könnte ein normaler PKW ab einer Windstärke 12 mit 114 kmh umgerissen werden. Angesagt waren 70-120 kmh. Was für eine tolle Nachricht. 🙄
    Wir konnten auf keinen Fall fahren. Zu stürmisch für unseren 3 m hohen Camper und Scheinwerfern die gefühlt wie das Leuchten eines Handys entsprachen. Zwischenzeitlich kam der Gedanke runter zur Bucht zu gehen und sich da in ein leeres Restaurant zu setzen. Einfach um uns selbst in Sicherheit zubringen. Dann hatten wir uns gegen 3 Uhr dazu entschieden: Wir halten einfach durch. Wie gesagt geschlafen habe ich nicht und Christoph vlt. 20 min, als die Sonne aufgegangen war haben wir uns völlig übermüdet ans Steuer gesetzt und sind los. Der Wind wurde immer weniger je weiter wir fuhren. Horronacht also auch überlebt. 🙌🏼 Seitdem sind wir sehr vorsichtig und haben die Wettervorhersagen bestens im Blick. Zum Glück hatten wir dann einen ganz ruhigen Campingplatz und konnten seelenruhig schlafen.
    Inzwischen sind wir in Nin angekommen, super schöne Bucht mit den Bergen im Hintergrund. Aber seht selbst...
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