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- Day 1–10
- February 21, 2025 - March 2, 2025
- 9 nights
- ☁️ 14 °C
- Altitude: 111 m
GermanyFlughafen Frankfurt am Main50°2’56” N 8°34’29” E
Toronto - das New York Kanadas?
Feb 21–Mar 2 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C
Start in Deutschland an einem sonnigen, immer wärmer werdenden Freitag. Ziel: Kanadas größte Stadt Toronto in Ontario (T.O.). Hier herrscht trotz Sonne eine Temperatur von bis zu minus 13°C. Damit über 20 Grad Unterschied. Einige Torontanians haben nach dem Verlassen des Flugzeugs - nach meinem Verständnis - keinen Wetterbericht gelesen. Oder kennen es nicht anders; sie tragen Shorts und T-Shirt! Kein Anzeichen von kälteblockierenden Jacken oder warmen Schuhen, Mützen oder Handschuhen. Maximal ein Hoody.
Beim Landeanflug sah man schon die freien Pisten sowie rechts und links die Schneehaufen. Diese begleiten mich vom Flughafen bis in die Stadt. Der Transfer mit dem Schnellzug endete nach 31 Minuten an der Union Station. Hier entscheide ich, zu Fuß bis zum Hotel zu laufen. Ihr wißt schon, erster Eindruck.
Gehwege sind zwar geräumt, aber manchmal sie schmal vom Schnee, das Entgegenkommende nicht passieren können.
Dafür erlebe ich auf dem Weg zur Herberge eine langsam ins Dunkel tauchende Stadt, die mich sofort mit der beginnenden Beleuchtung in ihren Bann zieht. Hier mischen sich im Kern der Old Town alte und neue Architekturen. Manchmal um Wettbewerb und doch immer harmonisch.
Der Reiseführer, welchen ich zur Einstimmung gelesen habe, vergleicht Toronto immer als das New York Kanadas. Trotz einiger Parallelen ist es eine eigene , andere Stadt. Hier ist die Heimstätte des Eishockeys, es gibt eine ethnische Vielfalt: über 52% der Bevölkerung zählen sich zu den "visible minority" - sind also laut offizieller Definition der kanadischen Regierung "weder Ureinwohner noch kaukasischer Herkunft". Auch die bunten Neighborhoods mit ihren entspannt-freundlichen Menschen wirken sehr positiv auf ihre Besucher. Ein Torontonian wird nicht sagen, in welcher Straße er wohnt, sondern schwärmt von seinem Neighborhood.
Damit ist Toronto eine der multikulturellsten Städte der Welt, findet die UNO und zeichnete Toronto aus.
Mit den Gedanken und der Freude auf den nächsten Tag sink ich, nach einem langen Tag, müde in die Kissen.Read more
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- Day 2
- Saturday, February 22, 2025
- ☁️ -2 °C
- Altitude: 102 m
CanadaRyerson University43°39’21” N 79°22’43” W
New Country for all
February 22 in Canada ⋅ ☁️ -2 °C
Der neue Tag führt mich ohne Umwege direkt zum Mackenzie House. Es ist das Wohnhaus des ersten, 1834 gewählten Bürgermeisters von Toronto, William Lyon Mackenzie (1795-1861). Mackenzie war eine schillernde Persönlichkeit der Stadtgeschichte, ein radikaler Journalist und politischer Reformer. Berühmt wurde er als Anführer der sogenannten Upper Canadian Rebellion. Am 5. Dezember 1837 wollten Mackenzie und 700 Aufständische die Waffenkammer des Rathauses plündern. Der Sheriff und das Militär verhinderten dies und Mackenzie floh in die USA und kehrte erst nach seiner Begnadigung 1849 zurück. Wegen seines Mutes und als Wegbereiter für die Demokratie wurde er ins Parlament gewählt. Er blieb als Politiker und Publizist bis zu seinem Tod aktiv.
Das Reihenhaus im Georgian Style ist heute eines der historischen Museum der Stadt Toronto. Es wurden um eine Druckerei, welche Mackenzie als Journalist nutze, ergänzt.
Das Haus befindet sich nach einem Schaden derzeit in Renovierung. Dennoch gewährten mit die sehr freundlichen Mitarbeiter Einblick in alle Räume und erläuterten mir, wie früher die Pressearbeit stattfand. Hierbei könnte ich meine eigene Zeitung drucken.
Anschließend passierte ich die 1848 geweihte, neugotische katholische
Kathedrale St. Michael (St. Michael's Cathedral Basilica), mit ihrem hoch aufragendem Deckengewölbe und dem 79 m hohem Turm.
In "Old Town" angekommen, konzentriert sich das Viertel auf eine der größten Ansammlungen von Bauten aus dem 19. Jh. Hier liegt der historische Kern der Stadt, die 1793 als "York" gegründet wurde. Eines davon ist der St. Lawrence Market, der heute zu den "Top 25"-Märkten der Welt zählt. Die Geschichte diese Marktes begann 1903, als in der Nähe noch der Hafen lag. Auch zuvor war der Ort ein beliebter Warenumschlagplatz der Indianer. Durch Landgewinnung würde die Distanz zum Waser immer größer.
Heute lädt der Markt mit seiner unglaublichen Vielfalt an Waren zum shoppen und schlemmen ein. Mein Eindruck war, das hier vornehmlich europäische Waren angeboten werden, wie französischer Käse, deutsche Butter, italienische Nudeln und vieles mehr.
Als 1834 bis 1844 die Bevölkerung von Toronto von 9.000 auf 24.000 Einwohner anwuchs, war hier auch die St. Lawrence Hall, das Rathaus der Stadt.
Auf dem Weg zurück zum Hotel stolperte ich noch in den Schuhladen "Walking on clouds" auf der Suche nach dem richtigen Winterstiefel. Hierbei kamen die Verkäuferin Tamara und ich über meine Kamera, welche ich noch in der Hand hielt als ich das Geschäft betrat, ins Gespräch. "Toma" ihr Spitznamen, wie sie mir verriet, kam vor etwa 30 Jahren mit ihrem Mann aus Belarus nach Kanada.
Heute sei sie froh hier zu sein und beäugt kritisch, wie sich Europa entwickle. Zurück in ihr Heimatland, um ihren Bruder zu besuchen, kann sie nicht. Die Umstände seien nicht einfach.
Wir verbinden uns auf Instagram und ich ziehe mit einem paar neuer Stiefel des Weges.
Den Abend beschließt das NHL Eishockeyspiel der Toronto Maple Leafs (CAN) gegen die Carolina Hurricanes (USA).
Der Auftakt nordamerikanisch pompös mit viel Licht und Show, begleitet von der Nationalhymne beider Länder.
Während des Spiels kommt die Anzeige "4 Nations in a row" und meint, das vier verschiedene Nationalitäten (Kanada, USA, Schweden, Tschechien) in einem Team mit dem gleichen Ziel spielen.
Die "Leafs" wie man die lokale Mannschaft hier liebevoll nennt, zeigte im ersten Drittel mit 4:0, wer der Hausherr ist.
Erst im dritten und letzten Viertel gelang es den Hurricanes drei Anschlußtreffer zum 4:3 zu landen. Final gewannen die Leafs mit 6:3.
Im Siegestaumel mit dem Schlachtruf "Make some noise" ging es zurück ins Hotel.Read more
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- Day 3
- Sunday, February 23, 2025
- ☁️ 1 °C
- Altitude: 141 m
CanadaNathan Phillips Square43°39’10” N 79°22’45” W
Auf den Spuren der Geschichte
February 23 in Canada ⋅ ☁️ 1 °C
So langsam ist der Jet Lag abgeschüttelt und man kommt wieder in einen normalen Rhythmus.
Auch die Temperaturen steigen und es wird mit einstelligen Minusgraden wieder wärmer. Die Sonne begleitet mich den ganzen Tag.
Der erste Stopp bringt mich zum alten, im Romanesque Revival gebauten Stil, und neuen Rathaus. Beide Gebäude liegen um den Nathan Philips Square, benannt nach dem Bürgermeister, der den Neubau initiierte. Getrennt sind sie nur durch die Bay Street, welche ihren Namen vom Kaufhaus der Hudson's Bay Company (HBC) erhielt. Es ist heute das größte Kaufhaus der Stadt und findet seine Anfänge 1670, als es mit einem Privileg des Königs von England, Schottland und Irland gegründet wurde. Die HBC ist damit das älteste eingetragene Unternehmen in Kanada und kontrollierte einige Jahrhunderte lang den Pelzhandel in großen Teilen des britisch beherrschten Nordamerikas.
Der großzügig gestaltete Platz wird für unterschiedliche Veranstaltungen wie Konzerte und Bauernmärkte genutzt.
Ebenfalls findet man hier, direkt am Toronto Sign, eine große Wasserfläche, die im Winter als Eislaufbahn genutzt wird. Überspannt ist diese von drei "Freedom Arches", deren Fundamente auf Resten der Berliner Mauer fussen. Die Stadt wollte mit der deutschen Wiedervereinigung ein Zeichen für den Frieden setzen.
Auch fand heute, von den Studenten eingeleitet, eine friedliche und solidarische Demonstration für die Ukraine und deren Einwohnern statt. Kiew ist die Partnerstadt von Toronto.
Auf der Westseite des Platzes befindet sich die Osgoode Hall, das städtische Gerichtsgebäude. Hier findet man die Skulptur von Eldon Garnet Löwe und Lamm: Every individual is equal before and under the law and has the right to the equal protection and equal benefit of the law without discrimination.
Es zieht mich weiter Richtung Westen über das Campbell House Museum, Half House nach Chinatown.
Unterwegs gibt es von der französischen Bäckerei "Aux Merveilleux de Fred" noch etwas süße Wegzehrung (Mandelcroissant und Rosinen-Brioche). Sehr lecker....
...bevor mich die "Graffiti Alley" verschluckt.
Nach einem Zwischenstopp im Foodcourt des "The Well" endet der Tag mit einer geführten Tour durch den Distillery Historic District, einigen Top Spots der Stadt (einige davon wie die alte. Rathäuser, das Toronto Zeichen, etc. habe ich schon tagsüber besucht) und der atemberaubenden Aussicht auf das nächtliche Toronto vom CN Tower.
Aber der Reihe nach.
Im Distillery Historic District ist die besterhaltene viktorianische Industriearchitektur in Nordamerika vereint. Hier war einmal die größte Schnapsbrennerei der Welt zu Hause. Diese hatte ihre Wurzeln in einer 1832 von James Wort und seinem Schwager William Gooderham (sprich: Gudderam) gegründeten Kornmühle. Bis 1990 war die Distellerie in Betrieb.
Zum abschließenden Höhepunkt katapultiert uns der Schnell-Aufzug auf den 553 m hohen CN Tower (Canadian National, eine der zwei Telefongesellschaften neben Bell in Kanada).
Der CN Tower wurde nach einer über dreijährigen Bauzeit am 6. Februar 1976 fertiggestellt und löste den Fernsehturm Ostankino in Moskau mit 540 Metern als höchstes freistehendes Bauwerk der Welt ab.
Zwischen 1975 und 2009 war es der höchste frei stehende Turm der Welt. Er wurde dann mit den Bau des Burj Khalifa als höchstes Gebäude abgelöst.
Auf dem Weg ins Hotel lasse ich nochmals alle Eindrücke Revue passieren und schließe dieses Kapitel ab.Read more
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- Day 4
- Monday, February 24, 2025
- ⛅ 7 °C
- Altitude: 73 m
CanadaDon River43°38’59” N 79°21’33” W
Zwischen Ruhm und Wasser
February 24 in Canada ⋅ ⛅ 7 °C
Nach dem erfolgreichen Spiel der Toronto Maple Leafs vor zwei Tagen, geht es heute in die Hockey Hall of Fame (HHOF), der Ruhmeshalle der Eishockey-verrückten Kanadier. Auf über 5100 qm wird alles über den kanadischen Nationalsport gezeigt. Allein der Zugang ist schon sehenswert und führt durch eine sechsstöckige, fast schwebende Glasgalerie, die 1992 von Santiago Calvatra fertiggestellt wurde. Diese verbindet und integriert die umstehenden Gebäude.
Beim Betreten des HHOF oder besser der "NHL Zone" erhält man alle Infos zur Liga/den Ligen und den Stars und ihren Mannschaften. Hierbei führt der Weg u.a. durch eine nachgebaute Kabine der Montreal Canadians. Es können interaktive Spiele gemacht werden und es stehen zwei Kinos mit unterschiedlichen Filmen über die Faszination Eishockey zur Verfügung.
Das Highlight ist jedoch der Stanley Cup, der als Kopie in der Rotunde des integrierten ehemaligen BMO (Bank of Montreal ) Bankhauses gezeigt wird. Das Original steht in einem Tresor im Nebenraum.
Nochmals zieht es mich von hier entlang der Waterfront (Sugar Beach nach der benachbarten Zuckerfabrik benannt, Water's Edge Promenade) zum Distillery Historic District. Nun bei Licht.
Zunächst geniesse ich einen Espresso im Café Balzac's in einem der umgebauten Backsteingebäude der alten Brennerei, bevor ich den gesamten Komplex erforsche.
Jedes Gebäude atmet Geschichte. Manche sind zu Geschäften umgestaltet, andere zu Restaurants oder Cocktailbars. Auch gibt es einen Bereich für die Förderung junger Künstler. In Summe ein sehr gelungenes zweites Leben.
Dem Sonnenuntergang entgegen passieren ich die Canadian Opera Company, den St. Lawrence Market, bevor ich im PATH untertauche, diesem größten unterirdischen Einkaufs-System der Welt. Es erstreckt sich über 28 Kilometer und umfasst rund 1.200 Geschäfte und Dienstleistungen. Es verbindet mehr als 50 Bürogebäude und wichtige Sehenswürdigkeiten wie den CN Tower und das Rogers Centre. Shoppen, schlemmen, für manche auch arbeiten, ohne Ende. Ideal bei sehr schlechtem Wetter.
Mit frisch gekochtem Reis, Gemüse und Hühnchen mache ich mich auf den Rückweg zum Hotel.Read more
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- Day 5
- Tuesday, February 25, 2025
- ☁️ 6 °C
- Altitude: 111 m
CanadaRyerson University43°39’25” N 79°22’51” W
An einem Tag durch ganz Kanada
February 25 in Canada ⋅ ☁️ 6 °C
Was sich zunächst wie ein asiatischer "5 Tage Europa" Reisemarathon anhört, um möglichst viel in kurzer Zeit zu sehen, geht in Toronto ganz entspannt: in "Little Canada".
Es ist ein einzigartiges Erlebnis die Geschichte von Kanada und ihrer Städte und Landschaften durch die Kunst der Miniatur zu erleben. Es ist zwar winzig, aber nicht klein. Auf über 45.000 Quadratmeter - das sind zwei Eishockeyfelder - besucht man Ontario, Quebec, Britisch Columbia und vieles mehr.
Allein der CN Tower ist über 3,6 m hoch und die Bay of Fundy mit ihrem 400-Liter-Becken simuliert die höchsten Gezeiten der Welt. Hier haben über 40.000 kleine Figuren ihr Zuhause.
Durch die Vorliebe für Miniaturen und inspiriert vom Hamburger Miniatur Wunderland zog der Niederländer Jean-Louis Brenninkmeijer Ende der 1990er Jahre mit seiner jungen Familie nach Ontario und verwirklichte seinen Traum.
Getragen von den Details und Szenen dieser kleinen Welt geht es weiter zu einem der bedeutendsten Kunstmuseen Nordamerikas, der "Art Gallery of Ontario" (AGO).
1900 als "Art Museum of Toronto" gegründet, beherbergt es heute rund 95.000 Kunstwerke. Der Kern des Museumskomplexes bildet "The Grange", im Stil eines englischen Landhauses erbaut, war es damals das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens von 'Muddy York ".
Aufgrund des Platzmangels wurde es mehrfach erweitert. 2008 konnte der letze Bauabschnitt des weltberühmten kanadischen Architekten Frank Gehry mit Pomp eröffnet werden.
Es war Gehry's erstes Gebäude in Kanada.
Bevor es weitergeht stärke ich mich in einem der gefühlt unzähligen asiatischen Imbissen und Restaurants: Bao House.
Das Dessert nehme ich dann im BeaverTails an der Hafenfront ein. Hier habe ich nebenbei einen tollen Blick über den zugefroren See auf Centre Island.
Nach dem Essen geniesse ich den Sonnenuntergang am Ontario See und verbringe den Abend sportlich bei einem Heimspiel der Toronto Raptors gegen die Boston Celtics.
Die auswärtige Mannschaft ist hier klären Favorit und führt derzeit die Liga Nord an.
Auch wenn es die RAPS YYZ immer wieder schaffen den Rückstand aufzuholen, in manchen Spielabschnitten gar zu überholen, verlieren sie am Ende mit 101:111.Read more
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- Day 6
- Wednesday, February 26, 2025 at 9:01 AM
- ☁️ 2 °C
- Altitude: 120 m
CanadaBata Shoe Museum43°40’3” N 79°23’60” W
Running up that hill
February 26 in Canada ⋅ ☁️ 2 °C
Am Morgen verschluckt mich die gelbe Linie 1 der "Toronto Transit Commission (TTC)" an der Queens Station und spuckt mich zwanzig Minuten später wieder an der Station Spadina aus.
Es zieht mich dem Tageslicht entgegen an die Erdoberfläche. Die Skyline am See und die Universität im Rücken, erlebe ich hier ein anders Toronto, mehr Vorort mit vielen Einfamilienhäusern, Vorgärten, so wie man es aus Filmen kennt. "The Annex" wie das Viertel heißt, würde 1886 von der Stadt als Vorort geplant. Der Stil der Häuser liegt anfangs zwischen viktorianischem, später dann in Georgian und Tudor Stil. Es gilt heute als eines der buntesten Stadtviertel.
Durch die inzwischen wärmende Sonne gehe ich über die Bloor Street zum Bata Show Museum. Weltweit gibt es nur acht Museen dieser Art und nur dieses eine auf dem gesamten amerikanischen Kontinent.
Intuitiv denkt man an die unter dem Markennamen produzieren Schuhe. Es gibt eine nicht direkte Verbindung dazu. Die Bata Schuhfabrik wurde 1894 im heutigen Tschechien von Tomáš Bata und seinen Geschwistern gegründet. Tomáš revolutionierte die Schuherstellung mit der Einführung der Fabrikfertigung und der Belieferung des Einzelhandels. Der heutige Hauptsitz - mit rund 30.000 Mitarbeitern und 40 Produktionsstätten - ist Lausanne (CH).
Museumsgründerin Sonja Bata heiratete den Erben Thomas J. Bata und unterstützte ihn geschäftlich. Auf ihren Reisen durch alle Welt, sammelte sie seltenes Schuhwerk, welche in das 1995 eröffnete Museum einflossen. Es zeigt die Kultur, Geschichte und Handwerkskunst dieses Produkts.
Von hier aus ging es entlang der Spadina Road, bergaufwärts, zur Casa Loma - dem "Haus auf dem Hügel". Es war der vornehme Wohnsitz von Sir Henry Pellatt. Der kanadische Millionär war mit Wasserkraftwerken an den Niagara Falls und als Chef der Toronto Electric Light Company reich geworden. Sein C$ 3,5 Mio. (heute ca. 60 Mio.) liegt in der Wohngegend der damaligen High Society.
Hier war ich mit dem Guide verabredet. Und welch' Überraschung ereilte mich, als David von The Tripshepard mich ansprach (mit ihm hatte ich bereits die nächtliche Führung durch Toronto).
Wir sollten in Summe drei Teilnehmer sein. Das Pärchen kam nicht, so hatte ich zum 2. ten Mal eine private Führung.
In der ca. 3 jährigen Bauzeit (1911-1914), erachaffte der Architekt Edward Lennox (baute u.a. auch die Old City Hall) eine Mischung aus romantischem Traumschloss und mittelalterlicher Burg. Es war nicht der kostspielige Bau, Sonden die Weltwirtschaftskrise, die Pellatt in den Ruin trieb. Er musste nach 10 Jahren das Haus verkaufen.
Es verfügt über 100 Zimmer, zwei Geheimgängen u.a. zum Weinkeller, eine indirekt beleuchtete Bibliothek, einen Wintergarten samt angeschlossener Pferdeställe.
Wie es sich für den Chef eines Energie-Unternehmens gehört, hatte das Haus überall elektronisch Strom für Lampen, den ersten Aufzug, eine moderne Heizung und sogar eine Dusche im mit Carrara-Marmor ausgestatteten Bad des Hausherrn.
Und dazu (damals) einen Blick bis zum Ontario See.
Von dieser opulenten Unterkunft einer Familie und ihren ca 80 Angestellten geht es auf die andere Straßenseite in das Spadina Museum.
Dieses eher bescheiden wirkende Haus hat immerhin noch 50 Zimmer.
Es wurde 1866 für den Bankier James Austin erbaut. Sein Sohn erweiterte es zwischen 1898 und 1913. Daher gibt es hier auch eine Mischung aus Viktoria NN ischem und edwardianischem Stil. 1984 verkaufte die Familie es an die Ontario Hermitage Foundation, die es zum Museum umgestaltete. Es gibt Einblicke in die High Society der damaligen Zeit.Read more
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- Day 7
- Thursday, February 27, 2025 at 2:32 PM
- ☁️ 3 °C
- Altitude: 141 m
CanadaThe Whirlpool43°7’23” N 79°4’6” W
Niagara Falls
February 27 in Canada ⋅ ☁️ 3 °C
Auf dem heutigen Tagesausflug zu den Niagara Fälle (sprich: Nai-a-gruh) lerne ich ein paar Fun Facts über das Land, in dem ich seit fast einer Woche bin.
Kanada ist nach Russland das zweitgrößte Land der Welt mit einer Gesamtfläche von 9.984.670 qkm (Land und Wasser). Hiervon ist mit 9.093.507 qkm die Landfläche größer als die Wasserfläche 891.163 qkm.
Auf dieser Fläche leben 40, 1 Mio Menschen. Das sind etwa halb so viele wie in Deutschland, das mit
357.022 qkm auf Platz 62 rangiert.
Kanada ist ein Königreich innerhalb des Commonwealth of Nations. Nominelles Staatsoberhaupt ist somit König Charles III., der durch den Generalgouverneur von Kanada vertreten wird. Erst am 17. April 1982 beendete man die finanzielle Abhängigkeit von Großbritannien.
Bundeshauptstadt ist Ottawa am östlichen Ende der Provinz Ontario, an der Grenze zu Quebec.
Toronto ist mit 3 Mio Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt.
Es leben über 190 Ethnien hier und es werden mehr als 100 verschiedene Sprachen gesprochen.
Die beiden größten Volksgruppen, neben den Kanadiern, sind die First Nations Indian und die Chinesen.
Es gibt neben Englisch auch Französisch als offizielle Amtssprache. Quebec ist französisch orientiert, während alle anderen Provinzen Englisch sprechen.
In allen Schulen werden beide Sprachen unterrichtet.
20% des weltweiten Frischwassers gibt es in Kanada.
Der Name Kanada ist mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Wort kanata abgeleitet, das in der Sprache der Sankt-Lorenz-
Irokesen „Dorf“ oder besser „Siedlung“ bedeutete.
Toronto hieß früher York, benannt nach dem Duke of York . Am 6. März 1834 wurde York zur besseren Unterscheidung von New York in Toronto umbenannt.
Der hier durch die Hydroplants gewonne Strom wird zu 30% von New York genutzt.
Die Entstehung des Whirlpool:
Man schätzt, dass der Strudel vor etwa 4.200 Jahren durch die Erosion des Niagara-Steilhangs durch den Niagara-Fluss entstanden ist.
Stein-Statue Inukshuk:
Das Wort „Inukshuk“ bedeutet „ nach dem Vorbild eines Menschen “. Seit Generationen errichten die Inuit diese eindrucksvollen Steinmarkierungen in der weiten arktischen Landschaft. Inukshuks erfüllen mehrere Aufgaben, unter anderem dienen sie als Wegweiser für Reisende, als Warnung vor Gefahren, als Hilfe für Jäger und als Markierung von Orten der Verehrung.
Niagara Falls
Eines der größten Naturwunder der Welt liegt an der Grenze zwischen Ontario und dem US-Bundesstaat New York, die Niagara Fälle.
Es handelt sich um zwei Wasserfälle, den rund 640 m breiten Horseshoe Falls in Kanada und den 330 m messenden American Falls. Und dazwischen liegt Goat Island.
Pro Minute ergießen sich 150 Millionen Liter Wasser aus dem Eriesee über die Kante 40 m in die Tiefe, um wild schäumend weiter zum Ontario See zu fließen.
Auf dieser Tour lerne ich Joanna, eine Halb-Amerikanerin aus Berlin, kennen. Eine junge Frau, die nach einem Jahr Au-Pair Aufenthalt in 2023 nochmals ihre Familie besucht. Wie ich verbringt sie ein paar Tage in Toronto, bevor sie weiter nach New York fliegt, um sich dort bei ihrer Tante mit der in den USA lebenden Schwester zu treffen.
Sofort war eine gemeinsame Gesprächsbasis gefunden und wir tauschten Erfahrungen von Kanada und New York aus.
Die Welt ist ein Dorf.Read more
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- Day 8
- Friday, February 28, 2025
- ⛅ 1 °C
- Altitude: 127 m
CanadaThe Royal Ontario Museum43°40’4” N 79°23’39” W
Über Löwen und andere Tiere
February 28 in Canada ⋅ ⛅ 1 °C
Der heutige Tag führt mich Richtung Norden auf die Bloor Street, vergleichbar mit der New Yorker 5th Avenue. Neben den Luxus-Marken wie Tiffany & Co., Gucci, Saint Laurent und anderen, findet man hier auch das größte Museum Kanadas, das Royal Ontario Museum, kurz ROM.
Bereits von aussen ist das Museum mit dem von Daniel Liebeskind und Michael Lee-Xhin Crystal gestalteten Eingangsbereich ein Blickfang (derzeit in Renovierung).
Das 1914 eröffnete Museum zeigt umfangreiche Abteilungen zu Naturwissenschaften, Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte.
Dazu gibt es wechselnde Sonderausstellungen. Eine davon habe ich besucht: "Wildlife Photographer of the Year 2024". Sehr beeindruckend, was die kleinen und großen Fotografen alles leisten. Ausgezeichnet wird in unterschiedlichen Kategorien, wie Kunstfotografie, Fotojournalismus, junge Fotografen, Unter Wasser u.v.m.
Das Spektrum der einzelnen Bereiche geht von naturwissenschaftlichen Sammlungen über eine Fledermaushöhle, Biodiversität, Fossilien, Art Déco bis hin zu 1:1 Nachbauten von Teilen des kaiserlichen Palastes in Peking.
Ein Muss ist der Bereich Kunst und Kultur der First People. Sie zeigt die Geschichte und Tradition der Indianer und Inuit in ganz Kanada. Diese Ausstellung zählt zu den sehenswertesten Sammlungen in Nordamerika.
Den Tag beschließe ich mit einem Besuch des weltweit erfolgreichsten Musicals aller Zeiten: Lion King.
Wenn sich der Vorhang hebt und man von den geheimnisvollen Rhythmen Afrikas umgeben ist, dann befindet man sich in der bunten Tierwelt der Serengeti.
Die Mischung aus authentischen Geräuschen, fantastischen Kostümen und den emotionalen Songs von Elton John und Tim Rice machen die Atmosphäre der Serengeti erfühlbar, wenn es für den jungen Löwen Simba in der Savanne darum geht, seinen Weg zu finden und den Platz als König einzunehmen.
Der Zuschauer wird von den über 300 atemberaubenden Masken, Puppen und Requisiten, den mehr als 400 fantastischen Kostümen und natürlich von der unvergesslichen Musik entführt.
Das Disney Musical hat bereits mehr als 70 internationale Awards erhalten und über 110 Millionen Besucher haben die Geschichte vom ewigen Kreislauf des Lebens, vom Erwachsen werden und von Glück, Liebe und Verantwortung gegenüber anderen gesehen.
Auch wenn man kein Musical-Fan ist, absolut sehenswert.Read more
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- Day 9
- Saturday, March 1, 2025 at 5:34 PM
- ⛅ -9 °C
- Altitude: 147 m
CanadaNathan Phillips Square43°39’9” N 79°22’45” W
Kühlschrank mit Sonne
March 1 in Canada ⋅ ⛅ -9 °C
Am vorletzten Tag meiner Reise, zeigt sich Toronto nochmals von seiner sehr, sehr kalten und winterlichen Seite. Bei ca. minus 15°C (gefühlt -20°C) und Windgeschwindigkeiten von bis zu 27 km/h hat man ohne Handschuhe innerhalb kürzester Zeit kein Gefühl mehr in den Fingern, das Gesicht friert ein und die Ohren brennen vor Kälte. Das wird eine echte Herausforderung, bei diesem Umstand zu fotografieren.
Dennoch gehe ich raus, sehe Kanadier in "Hauspuschen" und T-Shirt; die kennen das Gefühl von Kälte nicht!
Mein Weg bringt mich zum Fort York, zurück, an den ursprünglichen Ort der Schlacht im Krieg von 1812, aus dem das moderne Toronto hervorging.
An diesem Ort, an dem sich britische Soldaten, Krieger der Ureinwohner und Milizionäre aus Oberkanada gegen die Vereinigten Staaten und deren Bestreben, Toronto zu erobern, zusammen schlossen. Die blutige Schlacht von York, die daraufhin stattfand, war ein dunkler und dramatischer Moment in der Geschichte der Stadt.
Das Fort wurde von der britischen Armee und kanadischen Milizen im späten 17. Jahrhundert und frühen 18. Jahrhundert aufgebaut, um die Siedlung York zu verteidigen und die neue Hauptstadt der britischen Kolonie Upper Canada vor der Bedrohung durch einen militärischen Angriff zu schützen.
Auch hier erhalte ich eine private Führung durch die bewirtschafteten Gebäude. Man erläutert, wie man hier früher wohnte, kochte und den militärischen Aufgaben wie gesellschaftlichen Verpflichtungen nachging.
Als ich das Fort verlasse, komme ich auf dem Weg zum See am Princes' Gates, einem Triumphbogen am Exhibition Place vorbei. Das 110 m lange Bauwerk bildet das östliche Tor zur Canadian National Exhibition, einer jährlichen Landwirtschafts- und Provinzmesse.
Aufgrund der Kälte nutze ich für den Rückweg die öffentlichen Verkehrsmittel. Nachdem der Busfahrer feststellte, das ich der einzige Fahrgast bin, kamen wir uns Gespräch. Er eröffnete mir, das er der Liebe wegen vor 17 Jahren als Lehrer aus Äthiopien immigrierte. Seine zukünftige Frau lebte bereits in Kanada. Da er der englischen Sprache mm icht fließend mächtig war, könnte er in seiner Profession nicht arbeiten. So nahm er zunächst eine Stelle als Krankenpfleger an. Nach sechs Jahren wechselte er um und ist seither Busfahrer. Er bereue nichts und habe hier ein gutes Leben. Das ist nicht vergleichbar mit seiner Heimat, doch fühle er sich wohl auch wenn er nicht für die Winter gemacht ist.
Am Spätnachmittag bin ich in der Steam Whistle Brewery zu einer Führung verabredet. Mike, unser Guide, begrüßt mich persönlich; ich bin der einzige Ausländer und dann noch aus Deutschland. Er sei vorbereitet. Das ist insofern interessant, da das Bier, ein Pilsener, nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut wird. Der Hopfen kommt zu 100% aus Tschechien.
Steam Whistle wurde im Roundhouse, der Heimat der Dampflokomotiven, die unsere Nation verbunden haben, geboren. Es werden nur vier Zutaten (Malz, Wasser, Hopfen und Hefe) verwendet, um Kanadas Pilsner zu brauen.
Im Frühjahr 1998 wurde die Brauerei von den drei Freunden Greg Taylor, Cam Heaps und Greg Cromwell gegründet. Die Idee dazu kam ihnen auf einer Kanufahrt im schönen Ontario.
In den späten 1980er und 90er Jahren waren sie Kollegen bei einer der führenden kanadischen Kleinbrauereien, bevor diese von einer nationalen Brauerei aufgekauft und geschlossen wurde. Als sie am Lagerfeuer saßen, träumten die selbsternannten "Three Fired Guys" davon, eines Tages ihre eigene Brauerei zu betreiben - eine Brauerei, die sich mit den besten der Welt messen kann.
Check - Aufgabe erledigt.
Zum letzten Dinner gehe ich in die Amsterdam Brewery an der Waterfront.Read more
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- Day 11
- Monday, March 3, 2025 at 1:12 AM
- ☁️ -9 °C
- Altitude: 126 m
CanadaRyerson University43°39’20” N 79°22’44” W
Way back home - Abschied
March 3 in Canada ⋅ ☁️ -9 °C
Neun intensive Tage mit vielen interessanten Begegnungen, Emotionen und neuen Erfahrungen liegen hinter mir.
Mein Fazit nach dieser Zeit: unbedingt wiederkommen.
Kanada und seine Menschen nehmen einen mit offenen Armen auf, sind jederzeit hilfsbereit und das Land bieter so viel mehr als ich erwartet habe.
Als ich von meiner Reise nach Bali zurückkam, dachte ich es gibt kein Land, kein Volk auf dieser Welt, das so freundlich ist wie die Balinesen. Und das stimmt auch so. Doch wenn ich zurückblicke, ist Kanada dazu noch sehr multikulturell.
Kanada zählt zu den Ländern mit der höchsten Lebensqualität in der Welt.
Dadurch hat es sich in den letzten Jahrzehnten als eines der attraktivsten Länder für Touristen und Auswanderer etabliert. Es bietet die perfekte Mischung aus Sicherheit und Abenteuer. Jobs gibt es viele, die Arbeitslosenquote ist gering und die international bekannten Metropolen wie Toronto, Montreal oder Vancouver bieten viele Perspektiven.
Das nächste Mal würde ich mehr Natur auf meinen Plan schreiben, z.B. in Britisch Columbia.
Good Bye and/et au revoir....Read more










































































































































































