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  • Day 32

    Santiago de Compostela

    September 2, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 25 °C

    In Santiago angekommen führt uns der erste Weg natürlich zur Kathedrale. Wir gehen die letzten Meter die Treppe herunter und durch den Torbogen der zum Kathedralvorplatz führt uns werden dabei begleitet von Dudelsackmusik. Wirkliches Gänsehautfeeling.

    Die Kathedrale ist absolut beeindruckend, und wir verbringen einige Zeit auf dem Vorplatz. Wir machen Fotos, sprechen mit anderen ankommenden Pilgern und lassen uns von Touristen beglückwünschen die vollkommen beeindruckt davon sind das wir knapp 800 km zu Fuß zurückgelegt haben. Lustigerweise sind alle anderen beeindruckter als wir Pilger selbst. 😂 Wir wissen zwar theoretisch was wir getan und welche Strecke wir zurückgelegt haben, wirklich glauben und begreifen tun wir es aber alle nicht. Wir stehen da, starten die Kathedrale an und fragen uns wie das ganze schon vorbei sein kann, wie wir es bis hierher geschafft haben und warum wir eher traurig über das Ende sind, als uns zu freuen.

    Ich habe auf Instagram einen sehr passenden Spruch dazu gefunden:
    “ before you start you think Santiago is the end of your journey... when you arrive, you realise it’s just the beginning...”

    Keiner von uns möchte das es zu Ende ist, niemand ist bereit jetzt schon ins normale Leben zurückzukehren... Juli, Martin und ich sind wirklich froh, das wir im Gegensatz zu vielen anderen noch ein paar weitere Tage vor uns haben, da wir bis Finisterre weitergehen werden.

    Anschließend machen wir uns auf den Weg um unsere Compostela abzuholen. Wir ziehen eine Nummer und da wir ca. 1 Stunde Wartezeit haben nutzen wir die Zwischenzeit dazu Mittagessen zu gehen. Inzwischen hat sich auch Cecile zu uns gesellt und leistet uns beim Essen Gesellschaft. Ich hole mir nur die “normale” Compostela, einen Distanznachweis finde ich für mich persönlich unnötig. Ich weiß schließlich wie weit ich gelaufen bin und habe auch meine Credenciale mit den Stempeln um mich daran zu erinnern. Aber jeder wie er möchte.

    Anschließend checken wir in unserem Hotel ein. Wir haben ein ViererZimmer mit eigenem Bad, was uns Shin fast luxuriös vorkommt, obwohl auch hier alles recht einfach gehalten ist. Wir duschen und relaxen ein wenig und gehen anschließend auf Barhopping- und Erkundungstour durch Santiago. Wir besichtigen die Kathedrale soweit das während der Restaurierungsarbeiten möglich ist und besuchen auch die Pilgermesse.

    Am Abend gehen Juli, Martin und ich Pizza essen, auch wenn meine Italiener mich dafür vermutlich lynchen würden. Anschließend treffen wir durch Zufall auch Cecile wieder, die inzwischen Lionel im Schlepptau hat, der kurz zuvor angekommen ist. Und so endet der Abend mal wieder (wie sollte es auch anders sein) in einer Bar, wo wir die Ankunft in Santiago feiern...
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