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  • Day 65

    Gedanken zum Weg

    October 5, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 11 °C

    CAMINO THE SANTIAGO
    (German version below)

    Start: Saint-Jean-Pied-de-Port
    End: Finisterre
    Date: 04.08.2019 – 06.09.2019
    Distance: 902,9 km
    Steps: 1.444.879

    I was searching for myself, but I found so much more...

    Before I started the camino I expected that it would be really tough. Walking the whole day, every day for weeks, thinking about my life, thinking about myself, trying to get to know myself better and find answers to all the questions about my past, my present and my future. I thought it would be really hard to spend so much time with myself and being on my own and all alone for the first time in my whole life.

    But I never had the slightest doubt that the camino is exactly what I needed at this point in my life. From the moment when I first thought about the camino the santiago it just felt right. And this feeling has lasted and even intensified throughout the journey.

    I may not have found all the answers to the questions I was looking for. Instead I just found more questions. But that’s okay.

    Instead of answers, I realized much more important things. I got to know myself better. I have realized that many of the things I was thinking about myself for a long time are simply not true. I got to knew and love my body and my mind in a way that was previously foreign to me. And I can hardly believe how strong they really are and what they are capable of.

    I think I found back to myself even if I didn’t know that I was lost before.

    NEVER BEFORE…
    … I have been this honest to myself.
    … I felt so strong and free as on this way.
    … I had that feeling, that I am exactly where I am supposed to be in the exact right moment.
    … I have had the certainty that everything in life happens for a reason and that you don’t have to worry because you are always getting exactly what you need in that moment. (Even if you can’t see the reason right now).
    JUST HAVE CONFIDENCE!

    The hardest part of the Camino is not that you are walking 30km a day, or 900km in a few weeks like I expected. The hard part is coming back home, knowing that you have deeply changed while your life is still the same. But even harder is saying goodbye to all the wonderful people, that you have met during your Camino.

    It’s impossible to believe how close you can get to people you only know for a few days/weeks. And how much you can miss them even if you just know them for such a short period of time.

    THANK YOU …
    … for making me smile again
    … for making me cry
    … for all the fun an joy
    … for the honest talks
    … for your trust
    … for sharing your stories
    … for listening to mine
    … for your friendship
    … for making me laugh till we cried
    … for all the great memories
    … for believing in me
    … for remembering me how much I love to dance (even after 40 kms and in fucking Flipflops)
    … for the hugs
    … for all the great evenings
    … for walking with me when I needed company and for giving room when I needed to be alone
    AND FOR SO MUCH MORE

    I REALLY MISS YOU GUYS!

    BUEN CAMINO! PEREGRINOS

    ____________________________


    CAMINO THE SANTIAGO

    Start: Saint-Jean-Pied-de-Port
    Ende: Finisterre
    Datum: 04.08.2019 – 06.09.2019
    Distanz: 902,9 km
    Schritte: 1.444.879

    Ich war auf der Suche nach mir selbst, aber ich habe so viel mehr gefunden….

    Bevor ich mich auf meine Weg machte, hatte ich die Erwartung, dass der Jakobsweg sehr hart werden würde. Wochenlang, jeden Tag stundenlang zu laufen und dabei über mich selbst und mein Leben nachzudenken, zu versuchen mich selbst besser kennen zu lernen und Antworten auf all die Fragen zu finden, die ich bezüglich meiner Vergangenheit, meiner gegenwärtigen Situation und meiner Zukunft im Kopf hatte. Ich dachte ich hätte Probleme, so viel Zeit mit mir selbst zu verbringen und zum ersten Mal in meinem Leben wirklich mit mir selbst alleine und für mich selbst verantwortlich zu sein.

    Doch ich hatte niemals auch nur den geringsten Zweifel, dass der Camino genau das war, was ich an diesem Punkt in meinem Leben gebraucht habe. Von dem Moment an, als mir der Gedanke an den Jakobsweg zum ersten Mal gekommen ist, hat es sich einfach richtig angefühlt, als würde ich genau das tun, was mir zu tun bestimmt sei. Und dieses Gefühl hat angehalten und sich während der Reise sogar noch verstärkt.

    Ich mag nicht alle Antworten auf die Fragen gefunden haben, die ich mir selbst vor der Reise gestellt habe. Stattdessen habe ich nur noch mehr Fragen gefunden, aber das ist okay.

    Anstelle von Antworten habe ich viel wertvollere Erkenntnisse gefunden. Ich habe mich selbst besser kennengelernt. Ich habe realisiert, dass viele der vermeintlichen Wahrheiten die ich über mich selbst für eine lange Zeit gedacht habe, schlicht und einfach nicht wahr sind. Ich habe meinen Körper und meinen Willen auf eine Art und Weise kennen und lieben gelernt, die mir vorher fremd waren. Und kann bis jetzt nicht wirklich begreifen wie stark ich wirklich bin und was mein Körper leisten kann.

    Ich denke ich kann sagen, das ich mich selbst endlich wiedergefunden habe ohne dass mir zuvor wirklich bewusst gewesen wäre, dass ich mich verloren hatte.

    NIEMALS ZUVOR…
    … war ich dermaßen ehrlich zu mir selbst.
    … habe ich mich so stark und so frei gefühlt wie auf diesem Weg.
    … hatte ich das Gefühl , dass ich genau dort war wo ich in genau diesem Moment sein sollte
    … hatte ich die Gewissheit, dass alles im Leben aus einem Grund geschieht und das man sich um nichts zu sorgen braucht, dan man immer genau das bekommt, was man gerade braucht (auch wenn man den Grund vielleicht in eben diesem Moment noch nicht selbst sehen kann).
    HABE EINFACH VERTRAUEN!

    Der härteste Teil des Caminos ist nicht 30 km am Tag und 900 km in wenige Wochen zu gehen wie ich zu Beginn erwartet hatte.
    Der harte Teil ist es zurück nach Hause zu kommen und zu wissen, dass du dich selbst tiefgreifend verändert hast, während dein Leben noch immer das selbe ist. Aber noch härter ist es dich von all den wundervollen Menschen zu verabschieden, die dir während deines Weges begegnet sind.

    Es ist fast unmöglich zu begreifen, wie nah man Menschen kommen und wie verbunden man sich mit ihnen nach nur wenigen Tagen/Wochen fühlen kann. Und wie sehr man diese vermisst, obwohl man sie doch gerade einmal für eine so kurze Zeit kennt.

    ICH DANKE EUCH…
    … dass ihr mich wieder zum Lachen gebracht habt.
    … dass ihr mich zum Weinen gebracht habt.
    … für all den Spaß und die Freude
    … für die offenen und ehrlichen Gespräche
    … dass ihr eure Geschichten mit mir geteilt habt
    … dass ihr euch meine angehört habt
    ... dass ihr mich daran erinnert habt, wie sehr ich es liebe zu tanzen (sogar nach 40 km und in fucking Flipflops)
    … für eure Freundschaft
    … dass ihr mich zum Lachen gebracht habt, bis wir vor lachen
    weinten
    … für all die großartigen Erinnerungen
    … dass ihr an mich geglaubt habt
    … dafür, das ihr mit mir gelaufen seit wenn ich Gesellschaft brauchte und dafür das ihr mir Raum gegeben habt wenn ich alleine sein wollte
    … für all die Umarmungen
    … für die großartigen Abende
    UND FÜR SO VIELES MEHR!

    I REALLY MISS YOU GUYS!

    BUEN CAMINO! PEREGRINOS!
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