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  • Day 3

    Es ist doch nur Wasser...

    June 7, 2020 in Germany ⋅ 🌧 9 °C

    Heute starteten wir bereits kurz vor 8 Uhr, denn der Blick auf diverse Wetterapps verriet, dass die Regenwahrscheinlichkeit morgens geringer war als für den Rest des Tages. Wann es tatsächlich zu regnen anfing, darüber waren sich die Wetterstationen nicht ganz einig.

    An diesem Morgen schenkten wir jedenfalls dem Wetterradar der Schweizer unseren Glauben, dieser versprach „Trockenheit“ bis ca. 11 Uhr. So zogen wir los.

    Die morgentliche Stimmung war einmalig, die Tierwelt war bereits munter und so lauschten wir diversen Vogelkonzerten während Füchse und Katzen übers Feld sprangen.

    Kurz fühlte ich mich an meine Dschungeltour in Indien zurück erinnert und war beeindruckt von der Vielfalt die auch unsere Natur uns bot.

    Nach einer guten Stunde fing es dann doch schon an zu regnen. Wie war das gleich? Es ist ja nur Wasser? Haha, also gut! So ließen wir uns nicht beirren, zogen unsere Regenklamotten an und fuhren gemütlich weiter.

    Die von Matthias liebevoll geplante Tour führte uns gen Murnau, vorbei an weiteren weiten Wiesenfeldern entlang des Alpenkammes auf den wir leider keinen Blick erhaschen konnten. Es blieb lediglich bei Aussagen wie: „Da oben ist der Herzogstand“ und „dort hinten müsste der Kaiserstuhl sein“. In unserer Vostellung war der Anblick traumhaft schön.

    Wie viel und wie lang es regnete war irgendwann egal, wichtig war nur, dass die Kleidung trocken und warm hielt. Und das tat sie.

    Nach knapp 50 km, wir waren schon weit gekommen, war es Zeit eine Pause einzulegen. Wir fanden ein Gasthof in Bad Kohlgrub in dem wir nicht die einzigen Gäste waren. Dort stärkten wir uns mit einer Mahlzeit und einem warmen Kaffee und nutzten die Zeit dafür, uns eine Unterkunft für die kommende Nacht zu suchen. Füssen sollte das heutige Etappenziel sein. Eine Unterkunft fanden wir in Halblech, im Alpchalet Schwanstein. Gesiegt hat auch hier die gute Bewertung des angrenzenden Lokals.

    Noch 20 km, das war machbar...Oder? Der Regen wurde stärker, die Temperaturen kühler. Zwischenzeitlich waren wir bei knapp 6 Grad angekommen. Auf der Haut fühlte sich das eher wie 0 Grad an. In Summe waren die letzten Kilometer dann doch recht zäh.

    Die warme Dusche hatten wir uns wirklich mehr als verdient. Auch war ich bei Ankunft super happy über das Federkernbett mit Daunendecke. Richtig kuschlig & einladend. Genau das richtige nach so einem Tag.

    Die Heizung funktionierte ebenfalls einwandfrei, so konnten wir unsere Sachen für den nächsten Tag trocknen. Noch „schnell“ mit einem Filetpfännchen und einem Schnitzel gestärkt, lagen wir dann pünktlich um 20.15 im Bett, bereit für den Tatort. Ein Sonntagsritual auf das wir mittlerweile ungern verzichteten.

    Den krönenden Abschluss bildete dann der Blick nach draußen. Zwischenzeitlich hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne kämpfte sich durch die dicke Wolkendecke. Das Ergebnis: Ein perfekter Regenbogen, genau vor unserem Haus. Unbeschreiblich, dieses Glücksgefühl.
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