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  • Erste Wanderung

    July 3, 2017 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Nachdem wir einen ersten Eindruck von Santo Stefano gewonnen haben, machten wir uns auf dem Weg zu einer nah gelegenen Burg. Nur ein kurzes Stück die Straße entlang aus Santo Stefano herraus und dann einfach über sanfte Hügel hinauf, immer der rot-weißen Markierung nach. Ich fragte mich wieder einmal, wieso Markieren die Italiener ihre Wanderwege immer alle mit rot-weißen Balken? Woran erkennt der Wanderer, dass er immer noch auf dem richtigen Weg ist, wenn sich mehrere Wege kreuzen? Es bleibt für mich ein Rätsel. Wir wanderten bergauf über Schafsweiden, Geröllstrecken und baumlose Hügel. Von der Burg war lange nichts zu sehen, aber dafür wurde die Aussicht auf die umliegende Berge immer besser. Auch konnten wir das eine oder andere Dorf an den Felshängen ausmachen. Das ist also das Land, das wir versuchen mit unseren Füßen zu erkunden und mit allen Sinnen kennen zu lernen. Endlich kam die Kirche und die Burgruine in Sicht. Aber Sichtweite heißt noch lange nicht schon da zu sein, aber zumindest die Orientierung wurde einfacher. Es ist für den ersten Urlaubstag eine anstrengende Wanderung, die lange Autofahrt steckt uns noch in den Knochen. Aber es lohnt sich, die wundervoll klare Luft, die Stille und dann der Anblick der Burg. Sie heißt: Rocca Calascio und sie erhebt sich im Inneren der Abruzzen und ist die mit 1.460 m höchstgelegene, ungefähr 1000 Jahre alte Burganlage. Später wurde die Anlage zu einer kleinen, aber starken Festung ausgebaut, die allerdings nie belagert worden ist. Bereits im 10. Jahrhundert soll hier ein Wachturm errichtet worden sein. Wie vieles in Italien wurde sie in den Jahren 1461 und 1703 bei sehr schweren Erdbeben stark beschädigt. Während der Ort Calascio, der unterhalb der Festung liegt, wieder aufgebaut wurde, geschah dies bei der Festung nicht. Rocca Calascio war der Drehort für die letzte Szene des Films "Der Tag des Falken“. Neben der Burg errichtete man eine Kirche, deren Bedeutung ich nicht kenne. Ihre Lage macht sie jedoch zu etwas Besonderem. Man gewinnt den Eindruck, als könne man mit ihr als Ziel ein Stück Paradies erwandern. Fest steht, dass diese Kirche auf den Resten eines Tempels erbaut wurde, aber wen wundert dieses? Für uns hat sich die Wanderung gelohnt. Wir sind in unserem Urlaubsort angekommen, es war ein genialer Einstieg.Read more