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  • Day 6

    Fata Morgana in der Wüste und Abu Simbel

    October 18, 2019 in Egypt ⋅ ⛅ 13 °C

    Unsere Fahrt ging wieder am frühen Morgen los - diesmal quer durch die Wüste. Es war noch dunkel und die Gäste auf dem Schiff schliefen noch, als wir uns auf dem Weg machten. Es war unheimlich und eigentlich nicht erlaubt. Ich war sehr erleichtert, als die Sonne aufging. Dann wurde es aber gleich so heiss, dass wir an mehreren Stellen eine Fata Morgana erleben durften. Diese Luftspiegelungen gaukeln einem riesige Wasserflächen vor.

    Die Tempelanlage Abu Simbel wurde in den Jahren zwischen 1963 und 1968 in einer spektakulären Rettungsaktion von einer deutschen Firma abgetragen und 64 Meter höher auf der Hochebene von Abu Simbel wieder aufgebaut. Ziel war es, die Tempel vor dem durch den Bau des Assuan-Staudammes ansteigenden Wasser des Nassersees zu schützen.

    Abu Simbel liegt rund 280 KM südlich von Assuan in einer Landschaft, die Nubien genannt wird. Hier lebten früher die Nubier, ein Volk mit dunkler Hautfarbe und einer Sprache, die nicht mit dem Ägyptischen verwandt ist. Nubier und Ägypter haben viele Jahrtausende als Nachbarn gelebt. Es gab friedliche Zeiten und Zeiten des Krieges. Die großen Tempel von Abu Simbel wurden vor 3.200 Jahren gebaut, zu einer Zeit, als Nubien Teil Ägyptens war. Die Ägypter beherrschten das Land und die Nubier mussten ihren ägyptischen Herren Tribut zollen, Abgaben zahlen und den ägyptischen Göttern Opfergaben liefern. Abu Simbel war somit nicht nur ein Heiligtum, sondern auch ein Symbol ägyptischer Macht in einem fremden Territorium.

    Die zwei geheimnisvollen Felsentempel von Abu Simbel gehören zu den bedeutendsten Bauten aus der Zeit der Pharaonen. Felstempel gibt es viele in Ägypten. Doch nirgendwo sind sie so groß und so gewaltig wie in Abu Simbel. Schon von weitem erkennt man die thronenden Riesenstatuen des Pharao Ramses, der vor mehr als dreitausend Jahren die Tempel aus dem Fels schlagen ließ.
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