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  • Day 11

    4000 Islands

    December 11, 2016 in Cambodia ⋅ ⛅ 29 °C

    4000 Inseln in einem Land ohne Küste? Ja das gibt's, möglich macht das der für mich schönste Fluss der Welt welcher sich an der Grenze zu Kampodscha bis zu 18Kilometer in die Breite spreizt. Je nach Wasserstand des Mekongs entstehen dadurch unzählige Inseln, viele davon sind tatsächlich nur kleine Büsche die aus dem Wasser ragen. Lediglich 3 Inseln sind bewohnt, wir haben uns für die kleinste aber besonders bei Backpacker beliebte Insel Don Det entschieden. Erst seit 2 Jahren gibt es dort Strom und Fließend Wasser. Auf der 4 Kilometer lange Insel gibt es keine asphaltierten Straßen und Autos. Vom Pier aus führen zwei kleine Wege entlang der beiden Ufer an denen sich die Einheimischen angesiedelt haben, zwischen drin gibt es einige Restaraunts und Bars. Für 4€ die Nacht kann man sich einen kleinen Bungalow direkt am Fluss mieten. Ich musste mir ein Lachen verkneifen als ich nach 20 minütigen Warten mein Bungalow betreten habe, ich wusste nicht was die Frau solange da drin gemacht hat aber geputzt hat sie bestimmt nicht. Die Bambuswände waren löchrig und bewohnt von zahlreichen Spinnen die in Ruhe ihre Netze verbreiteten. Die Toilette hatte keine Spülung, der Duschkopf gab die Wassermenge eines Wasserhahn von sich. Waschbecken und Spiegel wurden erst gar nicht eingebaut. Viele Leute wären direkt wieder abgehauen aber irgendwie machte genau das den Charme der Insel aus. Alles minimalistisch aber ausreichend zum Leben. Unter meinem Moskitonetz fühlte ich mich zudem sicher von meinen tierischen Mitbewohner. Einen Wecker brauchte ich auch nicht den der durch Stelzen entstanden Platz zwischen Boden und Bungalow nutze eine Gruppe von Hühnern als Unterschlupf. Ab 6 Uhr morgens machte sich das Oberhaupt der Hühnerfamilie laut bemerkbar und versaute mir meinen wohlverdienten Schlaf.

    Die meiste Zeit verbrachten wir in der Hängematte oder auf der Terasse des Restaraunts welches sich direkt an die Bungalowkette anreiht. Dort wurden wir für faire Preise von "MamaMon" kulinarisch verwöhnt. Viele Sehenswürdigkeiten gab es auf der Insel nicht, für ein 1€ mieteten wir uns mehrmals Fahrräder und radelten über holprige Pfade über die Insel dabei kreuzten Wasserbüffel, Hühner und viele andere Tiere unsere Wege. Mit einer alten Brücke ist Don Det mit der Nachbar Insel Don Rhon verbunden, dort kann man den wasserreichsten Wasserfall Asien bestaunen. Ansonsten gab es auch dort nicht viel zu Sehen. Aber das brauchte man auch nicht. Für mich war der Einblick in das tatsächliche Leben der extrem freundlichen Laoten, völlig ausreichend. Egal welches Alter jeder hat einen freundlich mit " Sabbadi" gegrüßt. Ich weiß nicht ob viele Touristen sich nicht die Mühe machen soweit in den Süden zu fahren oder es allgemein wenig los ist zurzeit in Laos. Aber unsere Vermieter boten uns sogar eine kostenlose Nacht an wenn wir noch länger bleiben, da wir die einzigen Leute dort waren am Ende. Es gab zwar einige Bars auf Don Det aber die meisten waren komplett leer, jeden Abend trafen sich die Backpacker in einer anderen Bar zu Karaoke oder Trinkspielen auf der Straße. Gegen 23 Uhr war dann Zapfenstreich und alle versammelten sich am Strand für ein Lagerfeuer.

    Die Ruhe und die Harmonie auf der Insel hielt uns für 6 Nächte in ihrem Bann, bis sie der völlig touristischen und überlaufenen Stadt Siem Reap in Kampodscha weichen musste.
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