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  • Day 1

    HH1 - Rheine bis hinter Bevergern

    May 23, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 23 °C

    Nachdem ich schon lange gesagt hatte, dass ich mal die Hermannshöhen (HH) laufen möchte, ergibt sich nun die Möglichkeit. Ich habe nun fast zwei Wochen Zeit die 230km zu wandern. Der Weg setzt sich aus dem Hermannsweg und dem Eggeweg zusammen. Er führt also von Rheine über den Teutoburger Wald bis nach Marsberg und wird in 13 Etappen eingeteilt. Ich richte mich zwar auch grob nach denen, aber da ich mit dem Zelt unterwegs bin, kann ich mich nicht ganz dran halten.
    Heute ging es erstmal mit der Bahn von Köln nach Rheine. Eigentlich wäre ich einfach 2,5 Std durchgefahren. Irgendwann standen wir allerdings mitten in der Pampa. Die nette Zugführerin informierte uns, dass es einen defekten Zug vor und gibt. Als wir dann weiter durften ging das erstmal nur in Schritttempo​. “Wenn Sie Sehen möchten, was schuld an unsere 30 minütigen Verspätung ist, dann schauen Sie mal rechts“... und so tuckerten wir langsam an einem leeren, stehenden Zug vorbei.
    Kurz danach hieß es, dass wir jetzt nicht mehr nach Rheine fahren, weil wir eh schon viel zu spät sind. Also durfte ich dann noch spontan in Münster umsteigen. Mit einer Stunde Verspätung bin ich dann in Rheine losgelaufen. Ich wusste schon vorher, dass die erste Etappe nicht die schönste wird, aber ich glaube die wurde nur eingebaut, weil Rheine einen Bahnhof hat. Die “Highlights“ seht ihr in den Bildern. Sonst gab es Industrie, Wohngebiete, Kanuvereine... entlang an der Ems, über den Donau-Ems-Kanal... also nix dolles. In Bevergern wollte ich dann etwas Essen und danach weiterlaufen. Doch Pustekuchen! Zwei der vier “Restaurants“ hatten zu: Einmal Ruhetag und einmal war ich zu früh (um 17:30 Uhr). Im dritten Gasthaus gab es nichts zu Essen, dort wurde mir aber empfohlen ins vierte Gasthaus zu deren, denn gäbe es “definitiv etwas zu Essen“. Dort wurde mir allerdings gesagt, dass sie grade eine Besprechung hätten und die mindestens eine halbe Stunde dauert. Also habe ich Bevergern ohne Essen und nur mit neuen Wasservorräten wieder verlassen und bin weitergegangen. Eigentlich hätte es dann nach mehreren Kilometern einen Campingplatz gegeben, aber bis dorthin habe ich es nicht geschafft. Nach insgesamt 24 km habe ich eine Schutzhütte zum Übernachten genutzt. Hungrig und müde habe ich mir meine Fertig-Soja-Bolognese-Nudeln “gekocht“. Waren sogar ganz lecker. Eben ist dann noch ein Wanderer mit großem Rucksack vorbeigekommen. Wir hatten uns unterwegs schon einmal gesehen, aber er ist nun weiter um einen eigenes Schlafplätzchen zu finden. Außer ihm sind mir heute keine Wanderer begegnet. Nur am Ende, als es etwas waldiger wurde ein paar Nordic Walker und Mountain Biker.
    Nun ist es kurz vor 22 Uhr und noch hell, aber meine Augen fallen schon zu... die Vöglein zwitscher noch, aber auch ein Autobahnrauschen (A30) ist zu hören... meine Rückenmuskulatur tut übrigens weh, und meine Hüfte... könnte am 18kg schweren Rucksack liegen... Mal schauen, was das morgen gibt... Gute Nacht!
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