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  • Day 37

    Tag 6 Mimizan

    September 21, 2019 in France ⋅ ☁️ 24 °C

    Ein Winseln weckt mich. Als ich meine Augen halb öffne schaue ich in die blauen Augen von meinem Hund. Hä???? Wie hat er....? Jetzt bin ich hellwach. Kurze Erklärung: wir schlafen in einem Alkoven. Also sehr weit oben. Der Hund ist auf die Bank geklettert und dann auf dem Rucksack der darauf liegt.
    Als er in meine Augen schaut fühlt er sich bestätigt und will springen... er stürzt ab. Ich ziehe ihn nach oben. Das Schlitzohr. Selbst jetzt schafft er es obwohl es ausdrücklich verboten ist zu uns ins Bett zu kommen. Kurz genieß ich es. Bis mir unsere Regel Nr. 1 unserer Hundererziehung wieder einfällt.

    Die Morgentoilette ruft und ich freue mich auf einen Morgenspaziergang am Strand. Kevin ist dabei. Wir nehmen uns coffee to go mit und setzen uns auf die Dünen. Wie möchte- gern Profis debattieren wir über die Wellen. Keine Ahnung, für mich sind es noch eben einfach Wellen. Und ehrlich gesagt habe ich ziemlich großen Respekt davor. Wenn ich so am Meer stehe und hinaus schaue. Dann fühle mich meist sehr klein. Der Ozean hat so eine unglaubliche Präsenz, strahlt Stärke, Macht und zugleich eine unglaubliche Ruhe aus. Das Rauschen der Wellen ist Musik in meinen Ohren. Die pure Kraft der Natur. Unbezwingbar. Mir vorzustellen, dass ich noch heute auf einem Brett eine Welle reiten oder zumindest es versuchen soll, lässt mich kleinlaut werden. Kevin jedenfalls strahlt. Wasser ist sein Element. Er hat auch den nötigen Respekt aber er ist sich seiner Fähigkeit als guter Schwimmer bewusst.
    Nun ja. Er als Rettungsschwimmer und Skateboardfahrer, ich als Snowboarderin.. wir kriegen das Ding schon geschaukelt. “ Wir brauchen keinen Lehrer” sagt Kevin. Huh. Na dann.
    Das Ergebnis unserer Debatte. Heute noch Nicht.
    Wir schlendern in die Stadt. Besonders idyllisch ist es hier nicht. Eine Ferienhaus neben dem anderen. Manche sind mit Sand ganz zugeschüttet. War wohl länger keiner da. Ansonsten gehen wir an vielen Surferläden vorbei. Viele Restaurants und ein paar Bars passieren wir. Eben ganz auf Tourismus eingestellt. Da wir aber nicht in der HS hier sind, wirkt es hier sehr gemütlich und wir fühlen uns wohl. Schon am Tag 2 in Mimizan treffe ich Leute, die ich am Abend zuvor am Strand gesehen habe.
    Wir entscheiden uns wieder an den Strand zu gehen. Lio rennt wie ein wilder, trifft Hundedamen, die ihn um den Verstand bringen und uns an unsere stimmlichen Grenzen. Dann holt Kevin seine Angel heraus und probiert erneut sein Anglerglück.
    Aber wieder nix. Aber die anderen auch nicht. Das drückt die Stimmung dann nicht ganz so.

    Am Abend entscheiden wir noch was trinken zu gehen. Kevin hat gesehen, dass der Mojito an der einen Bar nur 5 Euro kosten soll. Also los dahin. Als wir dort sitzen, werden wir von einem Flöten- Panflöten- Opa beschallt. Allerdings zu Playback. Manchmal verpasst er seinen Einsatz. Sein einziger und größter Fan sitzt bei ihm. Und er zieht es durch. Mit dem selben Lied erfreut er mehr oder weniger die vorbeilaufenden Menschen.
    Wir wollen zahlen. “ Das macht dann 16 Euro!” “Schnapp!!!” macht die Touristenfalle. Auf den Schild wurde ein kleiner Mojito angepriesen. Als wir einen bestellten, hat der nicht allzu dummer Kellner nicht nach der Größe gefragt.
    Sicher ist er der Anwärter für den “ Mitarbeiter des Monats “. Etwas grummelig machen wir uns auf zu Ulli. Der passende Soundtrack zu dieser Szene liefert uns der Flötenopi.
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