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  • Day 112

    Sandboarden endlich geschafft :)

    April 29, 2017 in Australia ⋅ ☀️ 20 °C

    Ein weiterer relaxter Tag? Jedenfalls der erste Teil, denn bis zwölf Uhr ist nicht wirklich viel passiert.Ich geisterte im Hostel herum, saß in der Küche und bearbeitete etwas am Laptop oder ging zu Alex und Dennis, welche bereits ausgecheckt hatten und in der Shelt (Gemeinschaftsraum) waren und ihre Tagesplanung überlegten. Zwischendurch nutzte ich die Sonne, welche auf eine Sitzgruppe schien, um mich ein wenig aufzuwärmen. Schlieslich erkundigte ich mich nach dem Sandboarden an der Rezeption. Das Problem, ich wollte im Stehen herunter fahren, was bei den Touren aus versicherungstechnischen Gründen nicht mehr angeboten wird. Im Hostel haben sie Boards zum Stehen. Nun sind aber alle Dünenbereiche nicht frei zugänglich. Der erste Abschnitt gehört den Aborigines, der Zweite ist für kommerzielle Zwecke (sprich die Touren) und danach kann man sich erst frei bewegen. Das würde bedeuten einen langen Weg zu laufen und die Dünen werden in Richtung Newcastle immer kleiner. Folglich entschied ich mich gegen die Boards aus dem Hostel und für die Tour.

    Ich wünschte den beiden Niederländern eine schöne weitere Reise und ging in Richtung Anna Bay. Ich entschied mich gegen den Bus, da noch genügend Zeit war, die sechs Kilometer zu laufen, bei den Rückweg war ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht sicher. Ich lief also die Straße entlang, da mir das zu langweilig war, bog ich zum Samurai Beach ab und genoss lieber die schöne Aussicht am Strand. Am One Mile Beach waren viele Surfer im Wasser, ich bin mal gespannt wann sich die nächste Möglichkeit für mich ergeben wird. Am Ende des Strandes ging es wieder auf die Straße, währenddessen hörte ich die ganze Zeit Musik, erst kurz vor dem Ziel machte der Akku schlapp. In Anna Bay folgte ich den Wegweisern zum Stockton Beach und somit zu den großen Sanddünen. Vor mir eröffnete sich eine andere Welt. Zum einen ist der Sandstrand 32 Kilometer lang und somit der längste in New South Wales und mit dem riesigen Sanddünen auf der rechten Seite und dem weiten Ozean auf der Linken ergab es ein schönes Gesamtbild. Ich kam zu einem Aussichtspunkt, welcher auf dem Dach von einem Gebäude war und schaute den Strand entlang. Ich war ein wenig verwundert als ich ein paar Kamele auf diesen herum laufen sah. Also Kamelreiten war hier auch möglich. Ich lief zum unteren Parkplatz, wo ein paar Trailer standen mit großen Überschriften wie Sandboarding oder 4wd Tours. Beim Ersten erkundigte ich mich, ob ich bei denen im Stehen herunterfahren könnte. Dies verneinte er leider aber der Preis 15$ war nicht schlecht. Er schickte mich zu den nächsten und dort hatte ich tatsächlich Glück. Die hatten ein professionelles Sandboard, welches sie mir zur Verfügung stellten. Der Preis war zwar mit 25$ etwas höher aber das investierte ich dafür gern. Ich bezahlte, konnte gleich in den Jeep springen und wurde mit einer Familie zur Sanddüne gefahren, somit hatten wir gleich ein kleines Offroaderlebnis durch die Dünenlandschaft dabei. Vor 6000 Jahren war das übrigens mal der Meeresboden, weswegen manchmal Walknochen gefunden wurden. Neben diesen sind auch Bomben zu finden, da diese Sandlandschaft im zweiten Weltkrieg ein Truppenübungsplatz war. Erst vor drei Jahren wurde eine Aktive gefunden und gesprengt. Wir kamen an der Sanddüne an, da stand ein kleiner Pavillon, sowie Tische und Stühle. Viele Sandboards aus Plastik lagen im Sand, meines nahm der Fahrer aus dem Kofferraum und es war auch das Einzige was sie hatten. Ich probierte mich vorerst auf dem Sandboard zum Sitzen. Die kleine Düne war kein Problem, bei der etwas größeren Düne fuhr ich mit etwas mehr Geschwindigkeit über einen kleinen Hügel und rutschte damit auf dem Board nach vorn. Meine Beine berührten vorn den Sand, welcher mir danach im Gesicht landete. Heute waren nicht viele da, vielleicht 15 Leute, wobei ein paar nach kurzer Zeit schon abgeholt und zurück gefahren wurden. Ok jetzt stand der Boardwechsel an. Es ist ein Holzboard mit Schlaufen, wie bei Badelatschen, halt nur mit Klettverschluss. Ich stellte das Board auf mich ein und schon konnte es losgehen. Das erste Mal fühlte ich mich ein wenig unsicher. Die Gewichtsverlagerung ist ähnlich wie beim Snowboarden durch Tiefschnee, dass heißt das meiste Gewicht liegt auf dem hinteren Bein. Jedoch kann man nicht wie beim Snowboarden auf der Kante fahren. Ein wenig kann man das Board drehen, welches einen jedoch ausbremst und nicht viel Freude daran hat. Ich hatte gleich die Blicke bei mir, da ich ja der Einzige war mit diesem Board. Ein andere fragte auch gleich, ob er es mal haben dürfte. Ich fuhr ein ums andere Mal nach unten und wurde immer sicherer. Es machte Spaß aber die Grenzen waren zeitnah ausgetestet. Ich gab das Board zwischendurch ab und gönnte mir eine kleine Pause. Es gab es auch einmal der Familie mit den drei Kindern, welche mit mir angekommen war und kam mit denen ins Gespräch. Ich probierte mich noch ein wenig auf dem Board und ich war mit einem Jungen, der dort arbeitete nun alleine. Die Sonne stand tief und ich machte ein paar schöne Bilder. Bis ich abgeholt wurde quatschte ich ein wenig mit dem Jungen, welcher aus Anna Bay kommt und mir ein wenig über Port Stephens erzählte. Der Mann der mir das Board gegeben hatte kam mit dem Auto angefahren und fragte mich wie es war und wir kamen auf das Thema zu sprechen, warum es nicht erlaubt ist im Stehen herunter zu fahren. Es soll wohl viele talentierte Touristen gegeben haben, welche kaum Englisch sprechen und demnach die Sicherheitshinweise nicht verstehen und somit beachten können. Kann man dazu nicht die physikalischen Gesetze einschätzen, ist ein Unfall vorprogrammiert. Es soll viele aus den asiatischen Raum gegeben haben, welche dann im Stehen mit anderen kollidiert sind und Verletzungen keine Seltenheit waren. Das Board war übrigens sein privates und kostet 350$. Eine Frau fuhr mich danach wieder zum Ausgangspunkt zurück.

    Ich verabschiedete mich von ihr und machte mich zur Bushaltestelle und kaufte mir für den Weg ein Eis. Bei dieser angekommen, sollte der nächste Bus erst in etwas über einer Stunde kommen. Ich kaufte mir noch eine Flasche Wein und was zu Essen und entschied mich den Heimweg zu Fuss anzugehen. Nach den ersten paar Metern erkannte ich auf dem Parkplatz vor dem Bottleshop einen aus dem Hostel und hatte damit eine Mitfahrgelegenheit :)

    Im Hostel angekommen war ich froh mich von dem Sand befreien zu können und machte mir danach eine Reispfanne. Nebenbei lief Musik aus meinem Handy, denn das Hostel scheint noch verlassener als sonst. Währenddessen sah ich keinen anderen. Als Ich fertig war kam bloß Ed (Meine Mitfahrgelegenheit) kurz vorbei und wir tauschten uns ein wenig aus. Ich musste ihn abwürgen, denn Jacky rief an aber wie so oft war die Verbindung schlecht. Ich ging danach in mein Zimmer aber wollte den ganzen Abend nicht dort hocken, sodass ich mit der Flasche Wein in den Gemeinschaftsraum ging und zwei Engländerinnen vorfand, welche gerade einen Film schauten. Dieser war wohl nicht so toll, sodass sie auf Pause drückten und wir uns erstmal unterhielten. Sie schauten zwischendurch immer mal ein Stück und ich konnte meinen Bericht in der Zeit schreiben. So war es doch noch ein ganz gemütlicher Abend. Die zwei gingen ins Bett und ich schrieb nur noch den Bericht fertig.

    Ich hatte heute nochmal mit Julio kontakt. Ich hatte ihn und seinen Kumpel hier kennengelernt und wollte mich auf der Strecke Sydney nach Melbourne einklinken. Das klappt jetzt auch aber statt direkt nach Melbourne zu fahren geht es über ein paar Stationen sind somit drei Tage untwerwegs. Sozusagen mein erster kleiner Roadtrip :)
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