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  • Day 127

    Grampians National Park

    May 14, 2017 in Australia ⋅ ☀️ 8 °C

    Mal wieder klingelte der Wecker und wir drehten uns noch einmal um ehe wir den Weg aus dem Bett fanden. Wir mussten aber schnell aus dem Bett fallen, denn wir mussten zu den Grampians 160 Kilometer überwinden. Jacky wartete bis ich aufgestanden war und die Heizung angeschmissen hatte, damit sie im warmen aufstehen konnte. Wir packten unser Sachen und machten uns auf dem Weg. Dieser führte uns durch Niemandsland, ich hatte auch das Gefühl, dass es nicht die offizielle Straße war. Links und rechts reihten sich die verschiedenen Weidelandschaften für Schafe, Pferde oder Kühe aneinander. Manchmal war auch einfach mal nichts weiter als der Blick in die Ferne. Wir hielten in einen kleinen Ort und gingen in einen Laden, um uns einen Kaffee zu holen. In diesem unterhielten sich drei Leute bei einem warmen Kaffee, der Ladenbesitzer machte uns auch welche und ich glaube das Geschäft war so etwas wie der Mittelpunkt des Dorfes. Wir bekamen für die restlichen Weg unseren Muntermacher und ich versuchte konstant meine Hundert Kilometer pro Stunde zu fahren, wobei Jacky es nicht immer geheuer war. Manchmal war es ein wenig hügelig und man sah nur die Straße wie sie am Horizont immer weiter ging aber konnte nicht alle Punkte wegen der Hügel einsehen und fuhren somit mit guten Bauchgefühl über die nächste Kuppe. Vor uns erhoben sich langsam die Berge der Grampians und wenig später kamen wir am ersten Schild des Grampians National Parks vorbei, wobei das nicht hieß, das wir gleich da waren. Nur die Landschaft hatte sich geändert. Wir fuhren nun durch dichten Wald und es wurde ein wenig kurviger. Als Begrüßung lag das erste Känguru auf der Straße, welches ich eher auf dem Weg hierher schon erwartet hatte. Wir kamen an einen großen See Lake Bellfield und die ersten Aussichtspunkte oder Wasserfälle waren ausgeschildert. Wir hielten kurz für ein paar Fotos an und fuhren weiter zum Center der Grampians. Unser Ziel war es eine Karte vom Park und ein paar Tipps zu bekommen, dies erhofften wir bei der Besucherinformation u erhalten. Eine Karte gab es für 3,50$ und ein paar Ratschläge ebenfalls. Unsere Zeit ist jedoch begrenzt, da wir nur einen Tag hier bleiben und somit viel auslassen müssen. Bei dem Gespräch mit der Frau in der Besucherinformation war ich sofort begeistert von der zehn Kilometer langen Wanderung, von der Seite kam nur der Satz „Da reden wir nochmal im Auto darüber“. Also für mich stand es fest :D

    Das Auto war abgestellt und unsere Sachen auf dem Rücken im Rucksack verstaut. Der Parkplatz war ziemlich voll aber unseren Weg traten wir allein an. Einzig drei Wanderer gingen etwas entfernt hinter uns. Unsere heutigen Highlights sollten die Venus Baths, die Splitter Falls, der Grand Canyon und The Pinnacle sein.

    Wir gingen einen fast trockenen Bachlauf entlang und schossen die ersten Bilder. Der Weg war sehr bequem zu laufen und war ordentlich befestigt. Die Umgebung sollte mich heute ein wenig an die sächsische Schweiz erinnern. Der Himmel war ziemlich zugezogen, wobei die Sonne sich manchmal durchkämpfte. Wir beide hatten uns warm angezogen, wobei Jacky sehr warm angezogen war, bereits nach kurzer Zeit war ihr zu heiß und der Pullover musste weichen. Der Weg zu den Venus Baths war überwunden. Dieser Platz war nett anzusehen, ein kleiner Bach floss von einem Steinbecken zum anderen. Zwei größere Gruppen hatten sich dort nieder gelassen und machten ein kurze Rast. Ich kletterte für eine bessere Aussicht ein wenig herum. Ein Kind rutschte gleich zweimal auf den nassen Steinen aus und musste anschliesend getröstet werden. Am liebtsen hätte ich mal ein Bild ohne die Leute gehabt aber man kann diese ja nicht einfach weg schicken. Deswegen ging es weiter, unsere Wanderung war noch lang, insgesamt war eine Zeit zwischen vier und fünf Stunden angesetzt. Der befestigte Weg wisch einen unbefestigten und wurde zunehmend anstrengender aber für mich auch spaßiger. Es ging immer mehr bergauf und hinter uns konnte man von ein paar Felsen ins Tal schauen und den Ausblick genießen. Der nächste Punkt war ein Wasserfall The Splitter Falls, wobei dieser wie das Flussbett wenig Wasser führte und eher klein war. Jacky musste sich das erste Mal überwinden und für ein Foto einen Felsen hinauf klettern. Von da aus gab es ein paar Übersichtsmaßnahmen. Der nächste Abschnitt war ein besonders schöner. Es wurde felsiger und die Wege manchmal schmaler und führten immer weiter bergauf. Wir kletterten auf einen nächsten Felsen, denn die Sonne war draußen und die wärmenden Strahlen wollten wir für eine erste Rast nutzen. Wir setzten uns hin und genossen die erreichte Aussicht bei einem Sandwisch und einem Apfel. Frisch gestärkt ging es nun in den Grand Canyon, vorher war ein Schild aufgestellt, mit einer Person im Wasser und Regenwolken darüber. Sprich wenn es viel regnet war es durchaus möglich, dass die Schlucht in die wir kamen etwas unter Wasser stehen kann. Dies war bei uns nicht der Fall und wir konnten trockenen Fusses diesen Abschnitt passieren. Die Schlucht war ziemlich beeindruckend und hatten am Ende von einem Felsen einen guten Überblick auf die bereits zurück gelegte Strecke.

    Auf dem Weg zum letzten Ziel und gleichzeitig dem Höhepunkt in zweierlei Hinsicht, mussten wir uns für einen kurzen oder langen Weg zu Diesem entscheiden. Man mag es kaum glauben aber ich war auch für den kurzen Weg in der Hoffnung hinten dran vielleicht ein paar Stationen abgrasen zu können. Wir kletterten immer weiter in die Höhe und zwischendurch eröffneten sich Blicke in die Ferne, welches erahnen lies welchen Ausblick The Pinackle für uns bereit halten müsste. Jacky dachte sich wahrscheinlich eher, wann es wieder herunter gehen würde. Dies passierte jedoch nicht und die nächste Herausforderung stand ihr und ihrer Höhenangst bevor. Der Aussichtspunkt war sehr hoch und man konnte weit in die Ferne blicken. Es war ein schmaler Ausleger des Felsens, welcher durch ein Geländer gesichert war. Wir mussten ein wenig warten, denn vor uns war ein Pärchen, welches mehr als nur ein Foto machen wollte. Wir warteten und warteten. Hinter uns war bereits ein weiteres Pärchen eingetroffen. Wir hatten nur kurz Zeit, denn dieses drängte sich sofort nach vorn. Ich machte kurz paar Aufnahmen mit Jacky, ehe es ihr genug war und den Rückweg antritt. Meine Aufnahmen machte ich aufgrund des Pärchens ein wenig später, was nicht so schlecht war, da ich im Nachhinein bemerkte, dass die Linse vom Gopro Gehäuse angelaufen war. Nach einer Rast und unseren leckeren selbstgemachten Sandwischs trat ich abermals auf den Felsen und hatte diesmal meine Ruhe. Jacky hatte von der Höhe genug und wartete. Wir gingen danach selbstverständlich in die andere Richtung weiter und hielten nach kurzer Zeit an. Ich stellte fest, dass wir auf dem falschen Weg Richtung Parkplatz unterwegs waren und somit hieß es kehrt und zurück zum Gipfel. Diesmal fanden wir den richtigen Abzweig und konnten das letzte Stück gemütlich zu ende schlendern, welches bergab ging. Jacky entschied sich dabei noch umzuknicken und etwas laut zu schreien. Nach erneuten Nachfragen, ob sie sich etwas ausruhen will verneinte sie. Daraufhin nannte ich sie einen Schauspieler und wir gingen weiter :) Eine kleine Überraschung hielt der National Park für uns bei der Ankunft am Parkplatz bereit. Viele Kängurus nutzten die warmen Strahlen am Nachmittag und lagen faul auf der Wiese. Wir konnten bis auf ein oder zwei Meter heran. Es war ganz schön anzusehen aber wir mussten weiter.

    Eigentlich wollte wir mit der restlichen Zeit den Park mit dem Auto weiter erkunden aber stattdessen liefen wir die Fressbuden ab und holten uns einen Kaffee. Danach traten wir den Weg zur nächsten Unterkunft an, welche ein ganzes Stück entfernt war. Es war gut das wir den Rückweg durch die Grampians im hellen antraten, da im Dunkeln die Gefahr mit einem Känguru zusammen zu stoßen um einiges höher war. Nach den Grampians mussten wir aufgrund einer Straßensperrung einen Umweg in kauf nehmen. Die Straße war nur in der Mitte geteert, sprich wenn Gegenverkehr kam fuhr jedes Auto zur Hälfte im Dreck. Irgendwann erreichten wir dann eine gut asphaltierte Schnellstraße, welche uns schnell zur unserer Unterkunft nach Ballarat brachte. Der Ort Ballarat liegt zwischen den Grampians und Melbourne und ist somit für den morgigen Tag eine gute Ausgangsbasis.

    Das Haus, in welchen wir für eine Nacht wohnten war sehr modern gebaut und gestaltet.Ich würde schon sagen, es war gehobener Standard und ziemlich schick. Wir hatten ein großes Zimmer für uns. Die Treppe herunter warteten eine Sofalandschaft mit einem Fernseher eine weitere mit einem Kamin und eine große Küche. Allerdings nutzten wir davon nicht mehr viel. Nach dem Abendbrot verschwanden wir aufs Zimmer und schauten die Moto drei und ruhten uns vom Tag aus.
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