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  • Day 151

    Sightseeing Carioca Style

    June 18, 2022 in Brazil ⋅ ☁️ 23 °C

    Wie läuft eigentlich unser erster dezidierter Großstadtstopp seit Anbeginn unserer Reise ab?

    Rio ist riesig - 7 Mio Menschen wohnen hier; inklusive Großraum 13 Millionen. Im (großen) Touri-Dreieck zwischen Zuckerhut, Ipanema und dem Centro merkt man davon aber verhältnismäßig wenig. Von einem der unzähligen Aussichtspunkte lässt sich die gesamte Dimension der Stadt nur schwer begreifen. Immer wieder wird der Großstadtdschungel von wirklichem Dschungel und den Granitmonolithen unterbrochen. Obwohl die Favelas hier bis in Bergbauern-gleiche Steillagen hinaufgebaut werden, bleibt trotzdem noch so viel Grün über, dass hier Mitten in der Stadt ein ganzer Nationalpark ausgewiesen ist. Viel Wohnfläche (wie auch am Satellitenbild gut ersichtlich) befindet sich auch im flach sumpfigen Hinterland. Hier wurden schon einige Viertel der Sumpflandschaft abgetrotzt.

    In Rio wurde uns vor Ankunft immer geraten einige Verhaltensweisen zu beherzigen. Zur falschen Zeit am falschen Fleck ist hier nicht ratsam. Uber wurde unser empfohlenes Fortbewegungsmittel - soll sicherer als Taxis sein. So nehmen wir eigentlich für jeden weiteren Weg der nicht zu Fuß gemacht werden will das Uber-Taxi. Bei jedem Tagespunkt wird vorab kurz recherchiert ob das eh 'sicher' sein soll. (Spoiler: passiert ist uns nix.) Versuchen nicht aufzufallen — allerdings (allein schon durch unsre weiße Haut) leichter gesagt als getan. Kamera / Handy lieber eingesteckt lassen, etc. Etwas zwiegespalten haben wir auch die wirklich viele Polizeipräsenz gesehen (an allen Touri-Flecken fix mehrere Autos, und sonst auch an jeder 3. Straßenecke) — einerseits fühlt man sich an diesen Punkten nochmal sicherer, allerdings schrecken gleichzeitig die allzeit bereiten und zur Schau gestellten Maschinengewehre ab. Für uns hat sichs während unseres Aufenthalts zwar halb so wild angefühlt, denn nix passiert und auch nix mitbekommen — allerdings bekommt man den Kontrast zwischen Reichtum und Armut aus nächster Nähe mit. Mit europäischen Städten ist das nicht vergleichbar. Wir haben uns zwar eigentlich nie unsicher gefühlt, so unbekümmert sicher wie Zuhause allerdings auch nicht, sondern immer ein bisschen auf der Hut.

    Als Tourist ist Rio auf jeden Fall eine wirklich beeindruckende Stadt mit argen Kontrasten zwischen Strand und Bergen, Metropole und Dschungel, Atlantik und Lagune, Favela und Golfplatz (Entfernung: 100 Meter). Als Carioca (= aus Rio kommend) auf die Dauer aufgrund der Sicherheitsbedenken wahrscheinlich sehr mühsam. Wir haben bisher bereits einige Brasilianer:Innen getroffen die deswegen aus Rio weg gezogen sind bzw. die Stadt meiden oder Kletter:Innen die aufgrund der Kriminalität noch nie in Rio waren.

    Für uns bsundrig, dass die Hauptattraktionen wie Zuckerhut oder die Christusstatue am Corcovado kletternd besichtigt werden können. Ned nur spaßiger und beeindruckender sondern in beiden Fällen sogar auch gratis!
    Dafür ist es dann richtig lustig oben anzukommen und auf einen Schlag von 'alleine in der Wand' sich Mitten in einem schiawü Leid' (=Haufen Leute) unter unserm und eanam Erlöser wieder zu finden.
    - Die Stadt der Kontraste!! 😁

    Montags hätt ma Mal den Samba probiert, aber da sind wir wahrscheinlich zu verwöhnt aus Serra do Cipó. Der unsrige auserwählte 'Samba carioca' war eher Kategorie Jahrmarktbesäufnis, sprich Prater oder Urfahrmarkt.
    - Eher ned um vü gangen! Beziehungsweise wir dann a früh gegangen..
    - Vielleicht ein Zeichen von Reife oder afoch von fortgeschrittenem Alter..
    Kamillentee statt Caipi-Schmäh!
    (Den Reim hätt der FPÖ-Werbetexter ned besser hin bekommen..)

    Ansonsten überall Selfies, zig Insta-Stories und hunderttausend Posen und Fotos aus allen Blickwinkel. Lustig zum Zuschauen! Eigentlich aber ziemlich peinlich - leider anscheinend Zeitgeist!
    - Vielleicht das eindeutigste Zeichen von fortgeschrittenem Alter: der 'Insta-Rant' von grumpy old man!

    Beeindruckende Stadt jedenfalls!!
    1000 Karmapunkte am Corcovado fürs Fegefeuer gesichert!
    Militär und Polizeipräsenz an vielen Ecken!
    Neues Lieblingsgericht: Acarajé 🤩
    Neue Lieblingssüßigkeit: Paçioquita 🥰
    Tägliche Dosis von beidem: kann niemals genug sein!

    PS.: Volleyball hätt ma natürlich wieder probiert. Futvolei gibt's zuhauf, Beachbadminton a, Beachvolley leider wieder fast ergebnislos. (2 Argentinier haben uns letztendlich beglückt).
    Netze und Plätze generell aber zum Sau fuadan!

    PPS.: Unser Beitrag zum Trainerwechsel der österreichischen Männer Fußball Nationalmannschaft: 'Foda' heißt Scheiße auf Portugiesisch.. - Foda raus! 😁
    Der eigenen Seleçao werden in Qatar eher wenig Chancen eingeräumt - Neymar zu 'mimimi' und der Rest tw. zu alt - schaumamoi dann sengmascho!
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