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  • Day 183

    Jispa, Manali

    June 13, 2019 in India ⋅ ⛅ 10 °C

    Seit gestern befinden wir uns nicht mehr im Staat Jammu und Kashmir, kurz nach den Nakee Pass sind wir in Himachal Pradesh angekommen. Ein letzter Pass trennt uns von der Stadt Manali und den damit verbunden flachen Mittelland. Der Rothang Pass, die blumige Übersetzung bedeutet Leichenberg. Für uns wird es erstmal ungewohnt sein, dass nicht das Terrain und das Wetter die größte Gefahr birgt, sondern der Mensch, myriaden von Touristen stürmen den Pass um Selfies im Schnee zu machen. Die Nähe zu Manali das in den letzten 30ig Jahren zu einen der Touristen Hotspots im Himalaya Gebirge mutiert ist, lässt Heerscharen an Tagesausflüglern zum Pass pilgern und wenn in Indien etwas eine Attraktion ist, ist es brechend voll. Aber zuerst müssen wir dahin kommen. Zu Beginn hält uns starker Regen ab und die Angst das es weiter oben schneit, außerdem sehen wir ein paar Steine in das Tal donnern, denen wir nur ungern im Weg stehen möchten. Wir stärken uns dieses mal ausgiebig und schließlich lässt der Regen nach. Wir gleiten angenehm dahin, der Pass gestaltet sich als überraschend leicht, zum Glück wird er seinen Namen nicht gerecht. Der Höhepunkt ist schnell erreicht, nach ein paar Fotos packt uns aber doch eine gewisse Panik, fette dunkle Wolken ziehen auf, mit den Traumata von gestern im Nacken hetzen wir weiter. Die Wolken sind nicht von Dauer und auf der anderen Seite des Passes sehen wir das wahre Problem, das Verhältnis von Autos/Busen und Motorrädern zu der einspringen windungsreichen Straße ist suboptimal. Aufgefädelt wie eine Perlenkette steht das Blech, wir können das Ende nicht erblicken. Bevor wir im Dickicht der Vehikel untergehen bemerken wir einen starken würzigen Geruch, endgültig haben wir die wüstenartigen Hochgebirgsregionen des Himalayas hinter uns gelassen. Das satt grüne und feuchte Klima erzeugt einen wunderbaren Duft, der sobald von den Abgasen der Kolonne verdrängt wird. Wir fahren dauerhupend an den posierenden Ausflüglern vorbei, drängeln und fluchen viel und stehen noch mehr im Stau. Nach ein paar Stunden Terror endet die Kolonne abrupt und wir können endlich den von Wäldern und Obstgärten gesäumten Weg genießen. In Manali checken wir bei einen Freund von Joe ein, ohne ihn wären wir nicht in Manali angekommen. Er gab uns grünes Licht für den Balaracha Pass. Seine Gastfreundschaft ist außer Konkurrenz.Read more