Satellite
  • Day 2

    Tunnelbenutzende Wegelagerer

    April 27, 2007 in Portugal ⋅ 13 °C

    7.30 Uhr ...guten Morgen. Ich hab Hunger. Unser "Frühstückstisch" besteht aus gepresstem Weißbrot, Wurstkonserven und Trockenobst, dazu heißen Tee und eine Brise Seeluft aus der Ferne. Dann folgt die Prozedur, Alles wieder in die Rucksäcke zu bekommen. Noch schnell ein Morgenbad in der saukalten Levada und 9.30 Uhr sind wir startklar. Wir wanderten entlang der Levada zum Wasserfall Nummer 1, gefolgt von einem größeren Wasserfall, der sich in einen See ergoss. Caldero Verde! Hier legen wir eine Müsliriegelrast ein und werden vom Regen überrascht. Doch nach wenigen Minuten erleuchtete die Sonne das satte Grün. Wir sind in einer Zauberlandschaft gefangen. Nun wollen wir zum Calderao do Inferno, doch dieser Weg ist mit einem Verbotsschild gekennzeichnet. Naja, vielleicht für ängstliche Touristen? Doch es erwies sich nicht zu Unrecht. Der Weg war nur unzureichend gesichert und gab so manchen Blick in schwindelerregende Tiefen frei. Ab hier begegneten wir Niemanden mehr. Wir gingen durch etliche lange, stockdunkle, nasse und niedrige Tunnel...also kamen unsere Stirnlampen zum Einsatz. Eine schmale Felsenspalte versperrte unseren Weg...also nahmen wir das Gepäck ab, zwangen uns und die Rucksäcke einzeln hindurch.
    Angekommen an der Abzweigung, die uns das Ziel für den nächsten Tag anzeigte, machte sich unglaubliche Erschöpfung breit. Wir waren ausgelaugt, es war kühl, es wurde dunkel und wir fanden keine Stelle für unser Zelt. Also bauten wir es einfach auf dem Weg auf, in der Hoffnung, das uns keiner stört.
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