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  • Day 5

    25 Quellen und 5*****Spa

    April 30, 2007 in Portugal ⋅ 9 °C

    Noch immer regnet es und wir frühstücken im Zelt. Zur Morgenwäsche dienen die Wassertropfen am Zelt und dann plötzlich, wie ein Zauber, hört es auf, wir sehen die Küste und packen unsere Rucksäcke. Auf zu den 25 Quellen, wo auch immer diese sind. Eine sehr schöne Levadawanderung, vorbei an Wasserfällen bis zum Ziel...einem besonders schönen Wasserfall, der sich in einen kleinen See ergießt, eingebettet in einen Talkessel. Toll!!! Ein idealer Picknickplatz.
    Weiter geht es dann noch 1 Stunde zur Quelle der Levada. Auf dem Rückweg kommt Annett auf die Idee, aus Papier gefaltete Schiffchen auszusetzen, die wir noch mit Blumen schmücken. Das Rennen beginnt...die Boote begleiten unsere Wanderung oder wir ihre. Gespannt warten wir unter Brücken, ob sie wieder zum Vorschein kommen. Auch andere Wanderer erfreuen sich an unserem Spaß...wir peppen die Schiffe noch mit Tannenzapfen und Zuckerrohr auf.
    Nun ist das Wetter super, die Sonne lacht und bei der Hitze verzichten wir auf den Aufstieg zur Straße und fahren mit dem Bus die letzten Kilometer. Unser Ziel: Calheta, an der Küste gelegen. 1000 Höhenmeter unter uns gelegen. Wir trampen!!! Nicht so einfach wie wir dachten, denn auf dieser Straße kommen nur wenige Autos an uns vorbei. Aber dann, ein Pickup, beladen mit 4 Kisten piepsenden Kücken, einer Oma, einem schweigsamen Fahrer nebst seiner Frau, nahm uns bis zum Ortseingang mit. So lernen wir abgelegene Gassen mit blumengeschmückten Häusern kennen und halten an einem Tante Emma Laden an...nach 4 Tagen wieder einkaufen! Waffeln und Cola, den angebotenen Wein lehnen wir ab (zu süß für uns). Doch schon wenige 100 Meter weiter der nächste "T.E.L.", in dem wir freundlich begrüßt wurden. Der Wunsch, frisches Obst zu kaufen, scheint auch hier nicht in Erfüllung zu gehen. Trotzdem probieren wir eine kleine Madeirabanane, die von Obstfliegen umzingelt ist. Der Verkäufer sieht uns unsere Skepsis an und gibt uns zu verstehen, das wir gratis verkosten dürfen. Aus Dank kaufen wir ihm eine Flasche Madeirawein ab. Dann geht es steil bergab Richtung Hafen bis uns ein süßer Duft in die Nase steigt...die Zuckerrohrfabrik, die morgen auf dem Programm steht. Nun sind wir auch gleich am Strand, unserem heutigen Nachtquartier im Freien.
    Doch nun müssen wir unsere knurrenden Mägen stillen. Hier haben wir sogar eine gute Restaurantauswahl. Gut gespeist, aber nicht gesättigt, verlassen wir das Lokal.
    Da stehen wir nun, breiten unsere Isomatten im Sand aus und hinter uns erstrahlt ein 4****Hotel. Annett schnappt sich ihren Rucksack und hat die glorreiche Idee, im Hotel zu duschen. Für mich eine irrsinnige Sache...wer lässt schon solche Typen wie uns in ein 4 Sterne Hotel?
    Annett verschwindet im Hoteleingang...es vergehen Minuten...Stunden. Sie taucht nicht auf. Verhaftet? Im Fahrstuhl stecken geblieben? Mit dem Hotelier an der Bar versackt? Ich mache mir Sorgen, da es inzwischen schon dunkel geworden ist. Da geschieht das Wunder...eine leuchtende, frisch duftende und überglückliche Annett kam aus der Finsternis..."Sie haben mir im Hotel ein Zimmer mit Badewanne und allem was dazu gehört für 3 Stunden geöffnet!!! Für nichts!!!....das Vollbad war genial und ich habe die Zeit vergessen."
    Ich kam mir nun wie ein Stinktier vor und so halten wir den restlichen Abend genug Abstand:-)
    Es ist weit nach Mitternacht, wir lauschen der Brandung und dem eigenartigen "Gesang" der Sturmvögel, welcher sich anhört wie Babygeschrei. Mit einem süßlichen Duft von der Zuckerrohrfabrik schlafen wir ein.
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