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  • Day 6

    Manatees, Gators und Renate

    March 14, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 10 °C

    Mittwoch, 14.03.2018

    Unser Motel in Tallahassee war echt reudig, aber ein reudiges Motel auf einem Roadtrip ist immer ein Muss.

    Soweit haben wir aber gut - weil beide in Joggern und Pulli über Nacht angezogen - geschlafen und sind gegen 10 Uhr ausgecheckt. Diesmal Breakfast to Go bei Dunkin Donuts um die Ecke und einen großen Schluck Pino Grigio als Kaffeeersatz. Da wir die Tage zuvor doch etwas dünn angezogen waren, haben wir uns diesmal etwas dicker angezogen - es waren nämlich nur 54 F, was etwa 12 Grad Celsius entspricht. Wir waren also bestens prepared für unsere Tour in den Edward Ball Wakulla Springs State Park in der Nähe von Tallahassee.

    Der Edward Ball Wakulla Springs State Park beherbergt eine der weltweit größten und tiefsten Süßwasser-Quellen; die Wakulla Springs. Diese Quellen bilden auch den Ursprung des Wakulla Rivers der durch ein mit Zypressen bewachsenes Sumpfgebiet verläuft. Die Wakulla Springs waren auch Drehort für diverse Film-Klassiker wie „Tarzan“ mit Johnny Weissmüller, „Airport ’77“ und dem Gruselstreifen „Der Schrecken vom Amazonas“ (Original: „Creature from the Black Lagoon“) aus dem Jahr 1953. Das war zwar alles weit vor unserer Zeit, aber wenn einer von uns mal bei „Wer wird Millionär“ sitzt, ist sowas gut zu wissen!

    Auf dem Wakulla River, der 3 Meilen pro Stunde fließt, haben wir mit ca 30 Rentnern eine geführte Bootstour über den Fluss und die Sümpfe gemacht. Wir sahen echte Manatees, also Seekühe, und etliche Krokos. Für die betagten Amerikaner neben uns muss das echt eine Sensation gewesen sein, so wie sie ständig von der einen auf die andere Seite des Bootes gehastet sind, wenn einer schrie „There‘s a gater“. Alle, nur nicht Renate hat es interessiert. Renate haben wir die ältere, abwesend und unfreundlich blickende Dame neben uns genannt, die nie eine Miene verzogen und auch sonst nur böse drein geschaut hat. Uns war das egal - wir wollten Fotos machen und Tiere sehen, da sind wir ihr eben in die Quere gekommen.

    Obendrein, und das war echt verblüffend, haben uns unabhängig voneinander andere Rentner aus Renates Reisegruppe gefragt, wo wir her sind. Und als wir sagten, wir sind aus Leipzig, kannten das sogar 3 Leute. Wow - die waren im scheenen Leipzsch 2017 alle zum Lutherjahr bei uns.

    Highlight der Tour war die Dame neben mir, die mich fragte: „You’r out off school today?“
    Also wie eine Schülerin sehe ich ja nun nicht mehr aus. Und als ich erklärt habe, dass ich 29 bin und wir einen Roadtripp von Miamia nach New Orleans machen, fiel ihre Kinnlade fast ins Wasser. Unfassbar für die Rentner auch, wie wir beiden jungen Deutschen uns 11 Uhr vormittags für diesen State Park interessieren können und überhaupt davon wissen...

    Es war ein rundherum gelungener Vormittag und die Bootstour durch die Sümpfe wirklich sehenswert!

    Renate war dann übrigens die erste, die vom Boot wollte...
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