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  • Day 57

    Donnerwetter

    August 12, 2020 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Bon noche,
    Was für ein schöner Tag. Etwas länger im Zelt gelegen weil der Bäcker, oder die die Backwaren verkaufen, erst um 8:30 Uhr aufmachen. War dann trotzdem ne Stunde zu früh da🙄
    Nun ja, Regen war gemeldet und der kam morgens auch pünktlich, da hab ich das Zelt lieber trocken als nass eingepackt.
    Die Dame im Backwarenladen hat dann auch schon etwas früher geöffnet und ich war der erste Kunde. Stammelte erstmal dass ich kein Katalanisch kann und nur wenig spanisch. Sie sagte nur „tranquil“ und ich konnte anfangen auf Dinge zu zeigen die ich haben wollte. Zwei Schoko Croissants, ein normales, ein kleines Pan und ein Großes. Einen kalten Kaffee, ein Bier und ne Tafel Milka Nussschoki. 🤤
    Das alles hab ich dann noch fünf Kilometer den Berg hochgeschleppt. Oben erwartete mich eine Wasserstelle und Tische. Oben angekommen, kam auch noch Regen dazu. Toll. Hab dann unter einem Baum gesessen und gefrühstückt.
    Dann frisch gestärkt bin ich fünf Stunden durchgelaufen und hab dann an einer Kirche, mitten im Wald, vier Kilometer vor dem Dorf das mein tagesziel war, Pause gemacht.
    Es war schon sehr eigenartig. Alles total still. Ich höre zwar sehr schlecht, aber es war wirklich sehr ruhig. Der Himmel war schon länger im Westen etwas dunkler. Irgendwann kam dann ein Grollen immer näher und näher. Kein Unwetter wie man es kennt, es war ein stetig lauter werdendes Grollen. Keine Blitz und Donner, sondern ein stärker werdendes Grollen. Ich packte dann mal fix alles zusammen und machte mich auf den Weg. Ziemlich bald nach der Kirche begann ein eingezäunter Bereich mit Rindviehchern, somit konnte ich nicht mal eben das Zelt aufschlagen.
    Das Grollen kam näher und man konnte ab und an Blitze sehen die aber horizontale über den Himmel ragten. Mein Weg ging bergab, Gott sei Dank, doch dann änderte er die Richtung, hinein in die Grauen Wolken.
    Zu diesem Zeitpunkt joggte ich schon.
    Ein Wegweiser! Rechts, bergab Richtung Dorf noch 5,5km, links, meinem Weg folgend, noch 3 Kilometer. Also auf meinem Weg bleiben und los los los.
    Leider ging es dann bald bergauf. Circa 100hm kam ich dem Grollen nochmal entgegen. Oben angekommen setzte der Regen ein und der Wald hörte auf. Eine wirklich breite Schneise an der Seite des Berges und das Gewitter war über mir. Ich sprintete die ungefähr 800 Meter, bis der Weg wieder in den Wald führte. Dann war das Unwetter direkt über mir und der Regen wechselte in Hagel und der Hagel wieder in Regen. Ich spannte den Schirm auf und hockte mich auf den Boden. 15 Minuten ungefähr, dann wurde es weniger, dann nochmals 15 Minuten richtig heftiger Regen und Hagel.
    Ich war nicht so nass geworden da ich mich sehr zusammengekauert hatte, allerdings war jetzt der weg unter Wasser und alle Gräser am Rand ebenfalls nass. Somit ich dann auch bald.
    Im Dorf angekommen, kam dann schon wieder die Sonne raus. Ich wartete darauf dass der Supermarkt wieder aufmachte, das dauerte aber recht lange, also in die Bar auf einen Cafe con leche. Nein zwei.
    Ein bisschen eingekauft und dann zu meinem Platz für die Nacht. Den fand ich dann aber nicht so toll und bin noch weiter den Berg rauf. Sehr schweißtreibend aber es hat sich gelohnt. Die schönste Zeltplatzaussicht bislang.
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