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  • Day 43

    42.Stop Schock ! + Wandern auf Senja 🥾

    July 31, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 18 °C

    -Etwas lang geworden ,aber zwei Erlebnisse ,die ich unbedingt teilen muss !

    Gegen 9 Uhr klingelte mein Wecker ⏰, um 10.15 Uhr war nämlich Abfahrt .
    Um 12.15 Uhr kommt die Fähre ,welche rüber nach Senja fährt .
    Auf Senja möchte ich einige Wanderungen machen ,denn die nächsten zwei Tage soll das Wetter super werden.
    Im Internet wurde schon vorgewarnt ,dass die Fähren immer recht beliebt sind und man früh genug da sein muss ,um die Fähre zu bekommen….
    Also plante ich 1 Stunde Vorlauf ein und war etwas über eine Stunde früher da !
    Unerwartet war aber schon eine recht lange Schlange vor mir :/
    Geschätzt ungefähr 40 Autos ☹️
    Jetzt hatte ich etwas die Befürchtung ,mit meiner einen Stunde vorher schon zu spät zu sein .
    Im Laufe der restlichen Stunde Wartezeit kamen immer mehr Autos nach mir ….
    Ich glaube keiner wusste wie groß die Fähre sein wird .Es war aber mittlerweile klar ,dass nicht alle mitfahren können .
    Um 12.15 Uhr kam dann das Schiff .
    Übermäßig groß war es nicht 😕
    Langsam fingen die Autos vor mir an, auf die Fähre zu fahren …
    Bis dann ein Auto vor mir die Schranke zu gemacht wurde 😩
    FÄHRE VOLL !
    Super ….
    Einen Plan B hatte ich nicht :/
    Die nächste Fähre kommt um 17.15 Uhr . Ganze 5 Stunden warten ? Mir blieb ja keine andere Wahl .
    In der Warteschlange drehen konnte ich auch schlecht und ich wollte auf jeden Fall die nächsten Tage nach Senja rüber .
    Somit hieß es 5 Stunden Vorort die Zeit rumkriegen !
    Spaziergänge ,Netflix,Instagram ,Mittagsschlaf ,workout waren dann Programm.
    Ich war erst unfassbar genervt ,nicht vielleicht noch 20 min mehr eingeplant zu haben ,dann wäre ich schon längst drüben gewesen .
    Aber gut , ändern konnte man daran jetzt auch nichts mehr .
    Fürs nächste Mal weiß ich’s besser :)

    Im Nachhinein hätte ich in der Zeit nämlich sonst nicht noch etwas unglaublich schockierendes und trauriges erlebt.😔
    Eine Bild,was mir mein Leben lang nicht mehr aus dem Kopf gehen wird und was ganz schön zum Nachdenken angeregt hat.
    Während der Wartezeit saß ich auf einem Steg , vor mir lag ein Fischerboot und über mir kreisten die Möwen ,die immer wieder ins Wasser geflogen sind und kreischend ihre Runden drehten …
    Alles normal .Sah aus wie an jedem Steg.
    Dann kam ein älterer Mann ,typischer alter norwegischer Fischer.
    Ein etwas komischer Vogel der direkt smalltalk mit mir anfing.
    Ich habe direkt abgeblockt und ihm gar nicht richtig zugehört ,er hat mir irgendwas über sein Boot versucht zu erzählen.
    Eine Möwe flog immer recht auffallend tief über uns drüber und ich dachte mir innerlich die ganze Zeit „was ist denn bitte ihr Problem“
    Wir beide schauten der Möwe hinterher .
    Diese machte dann plötzlich eine Landung auf dem Schuppen hinter mir. Röchelte zweimal und fiel dann um.
    Das Ganze ging so schnell . Ich habe gar nicht realisiert ,was da gerade passiert ist !
    Dann meinte der Mann zu mir „Hast du das gesehen ?,Die Möwe ist tot !“
    Ich meinte daraufhin nur „wie ,die ist tot?“
    Ich habe gar nichts mehr verstanden….
    Da meinte er „die ist erstickt !“
    Ich war völlig geschockt und sprachlos „warum ,wieso ist sie erstickt ?! „ 😦
    Daraufhin hat er mich gefragt ,ob ich weiß wie das Meer heutzutage aussieht . Und dass es mittlerweile normal ist ,dass Möwen tot aus der Luft fallen.
    Des Öfteren sieht er Möwen ,die angeschwemmtes Plastik fressen.
    Irgendwann setzt sich das bei denen im Magen so zu ,dass sie daran dann ersticken.
    Ich war völlig schockiert ,gerade gesehen zu haben ,dass vor meinen Augen ein Lebewesen an der Schuld von uns Menschen gestorben ist.
    Mir war das Thema Plastik im Ozean zwar bewusst und man sieht in den Medien immer wieder die schrecklichen Bilder von den Müllbergen an Stränden ,den angestrandeten Meerestieren und den Müllinseln mitten im Pazifik .
    Aber so wirklich intensiv hat mich das Thema nicht betroffen.
    Nachdem ich aber heute die Möwe ,einfach aus der Luft fallen sehen habe, wurde mir bewusst , wie ernst es um das Thema steht.
    Diese Möwe war kein Einzelfall und ich will gar nicht wissen wie viele Tiere wahrscheinlich minütlich im Ozean an der Umweltverschmutzung im Meer sterben. 😔
    Ich musste den Schock erstmal verarbeiten , bin ein Stück am Strand entlang gegangen und habe mal intensiv darauf geachtet ,wie viel Plastik ich alleine hier schon am Rand liegen sehe.
    Alleine auf dem kleinen Stück konnte ich Plastikfolien ,Tüten,Flaschenringe und Etikette finden.
    Gruselig ,dass schon norwegische Küsten so aussehen .
    Da will ich echt nicht wissen ,wie es an den Küsten von anderen Ländern aussieht ,die nicht so auf ihre Umwelt achten.
    Norwegen ist da nämlich eigentlich ein Land ,welches recht vorbildlich zum Umweltschutz steht .
    Nachdem ich heute die sterbende Möwe gesehen habe, habe ich mich ein wenig mehr mit dem Thema Müll im Meer beschäftigt . Zu viel darüber lesen darf man echt nicht ! Da bekommt man sonst wirklich zu traurige Gedanken. 

    Ich habe mir jetzt vorgenommen nochmal mehr darauf zu achten ,was man wirklich so wegschmeißt ,was man wirklich alles braucht und nicht unbedingt Dinge zu kaufen ,die nochmal 10 mal mehr mit Plastik verpackt und hergestellt sind !
    Ich weiß echt nicht wie unsere Meere in den nächsten Jahren aussehen werden und wie viele Tiere noch wegen uns sterben werden.
    Vielleicht sollte jeder nochmal ein bisschen mehr auch nur auf Kleinigkeiten achten.Kein Tier der Welt hat es verdient wegen unserer Schuld sterben zu müssen 😔
    Naja dann aber mal wieder zu schönerem Inhalt!
    Um 17 Uhr kam dann die Fähre , alles lief dann ziemlich schnell und um kurz nach 18.00 Uhr war ich dann auf Senja :))
    Das Wetter ist echt schön geworden und der Tag war bisher so negativ ,da musst ich noch etwas Schöneres erleben,was meine Stimmung heute etwas aufmuntert .
    Somit beschloss ich noch eine Wanderung zu machen.
    Bewegt hatte ich mich heute noch nicht so richtig ,da wollte ich nochmal an die Luft :)
    Also wurde die Wanderung ,die ich für vormittags geplant hatte ,auf den Abend / die Nacht verlegt !
    Und es war echt eine mega Entscheidung 🌄
    Um 19 Uhr gingen wir los 🐕🥾
    Es war bedingt durch die Uhrzeit nicht viel los und auf dem Weg nach oben kamen mir nur noch ein paar Wanderer von oben entgegen.
    Ein bisschen mulmig war mir schon . Ich wusste das ich erst Nachts wieder unten sein werde. Es war zwar hell ,aber jemanden Nachts im Notfall zu erreichen ,wird wahrscheinlich schwer.
    Der Weg war gut beschrieben ,aber echt relativ anspruchsvoll !
    Ich glaube auch nicht das die Wanderung für Hunde empfohlen wird 👀
    Wäre Lou größer und schwerer ,hätte ich sie an manchen Stellen nicht auf meine Schulter packen können.
    Da musste ich nämlich echt ein wenig krackseln 😅
    Ansonsten ist Lou echt „Pfotensicher“ und sie kann sich da selber gut einschätzen.
    Nach dreistunden berghoch ,hatte ich oben angekommen komplette Sonne. Oben habe ich dann Pause gemacht ,gaaaaanz viele Fotos gemacht und den traumhaften Ausblick genossen.
    Ich glaube ,an einem schöneren Ort hier in Norwegen war ich noch nicht .
    Das Wetter perfekt !
    und die Bergluft ein Traum :)
    Da wünscht man sich manchmal doch jemanden ,mit dem man das Erlebnis in dem Moment teilen kann !
    Auf Bildern sieht das alles zwar wahrscheinlich schon echt schön aus ,aber kein Vergleich dazu ,wenn man selber daoben steht .
    So gegen 22.45 Uhr habe ich mich dann wieder auf den Weg nach unten gemacht.
    Ich hatte noch eine ganz schöne Strecke vor mir und berghoch ging schon ganz schön in die Beine.
    Ich hatte meinen Rucksack sehr voll gepackt,daher war er nicht ganz so leicht .
    Wenn ich alleine wandern bin ,nehme ich lieber ein bisschen mehr zur Sicherheit mit .
    Somit hatte ich 1,5 Liter Wasser ,1 Liter Lou Flasche,erste Hilfe-Set,Jacke,lange Hose , Seil, Taschenmesser,Taschenlampe, und Wanderkarten dabei.
    Auf dem Weg runter habe ich Kopfhörer reingetan und bin mit Musik den Weg wieder runtergewandert.
    Das Wandern tat so gut und hat mich wegen dem Erlebnis von heute Mittag wieder aufgemuntert.
    Trotzdem kriege ich das Bild von der Möwe nicht mehr aus meinem Kopf und muss jetzt jedes Mal ,wenn ich eine Möwe sehe, daran denke wie viel Plastik diese wohl im Bauch hat .
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