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  • Day 335

    In 11h nach Laos

    February 19, 2020 in Vietnam ⋅ ⛅ 23 °C

    Von Vietnam ist es nicht weit nach Laos. Flüge sind allerdings sehr teuer, daher fällt unsere Entscheidung auf den Bus. Wir buchen einen Schlafbus, bei einem Unternehmen das zu den besten in der Branche gehört. Wenn wir schon lange fahren, dann doch bitte bequem. Die einzige buchbare Verbindung geht von Hue in die Hauptstadt von Laos, nach Vientiane. Das ganze soll ca 20h dauern. Da wir gar nicht nach Vientiane wollen und schon gar keine Lust haben 20 oder mehr Stunden im Bus zu sitzen, lassen wir uns einen Text für den Busfahrer ins vietnamesische übersetzen, in dem wir ihm erklären wo er uns bitte aussetzen möchte. Ob das funktionieren wird, kann uns das Busunternehmen nicht sagen. Wir lassen es drauf ankommen. Pünktlich um 9 Uhr passiert erst mal nichts. Wir warten. Da das Handy über Nacht nicht geladen hat, wird es im Büro des Busunternehmens noch schnell geladen. Irgendwann erscheint ein Taxi und signalisiert uns, dass wir mit ihm mitkommen müssen. Er bringt uns in Richtung Stadtgrenze. Dort warten wir wieder. Nach einer Zeit kommt ein Bus. Uns wird gesagt, dass sei unser, auch wenn er nicht dem entspricht, was wir gebucht haben aber so ist es eben in Asien. Als wir uns zwischen den etlichen Kisten im Bus zurecht gefunden haben, fällt uns auf, dass das Handy noch im Büro an der Steckdose hängt. Sh*t! Was nun? Mit dem Busfahrer sprechen? Der versteht kein Englisch und unser vietnamesisch ist weit davon entfernt solch einen Sachverhalt zu erklären... Ohje... Google Übersetzer soll helfen. Der Busfahrer versteht die Übersetzung scheinbar und gibt mir sein Handy mit einer gewählten Nummer. Am anderen Ende ist jemand der auch kein Englisch kann. Das wars also, das Handy ist verloren!? Eine letzte Idee habe ich noch. Ein Freund wird angerufen und soll übersetzen. An der nächsten Tankstelle wird eine Pause eingelegt. Nach einigem warten hält ein Rollerfahrer neben uns, drückt mir das Handy in die Hand und ist genau so schnell wieder verschwunden, wie er erschienen ist. Puh, noch mal Glück gehabt. Diese Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft ist beschreibend für Vietnam.
    Weiter geht es also. Der Bus ist völlig überladen. An jeder Polizeikontrolle steigt einer der Fahrer aus, reicht den Beamten etwas, dann geht es weiter. Nach einigen Stunden hält der Bus wieder mitten im nirgendwo. Eine Frau (woher kommt sie plötzlich?) erklärt uns von hier müssen wir laufen. Auf der anderen Seite der Grenze würden wir mit dem Bus weiter fahren. Eine Stunde haben wir Zeit dafür. Also gut, dann also los. Das Verfahren an der Grenze kennen wir von Kambodscha. In der Schlange für den Stempel zur Ausreise aus Vietnam, geht es darum sich den Platz in der Schlange zu erkämpfen. Ohne Ellenbogen steht man sehr lange... Schafft man es zum Grenzbeamten, ist man noch lange nicht dran. Von der Seite werden Pässe reingesteckt. In ihnen steckt Geld. Komischerweise werden diese Pässe dann schneller bearbeitet. Das Geld fehlt hinterher. Ist das geschafft, geht es das Visum "on arrival" beantragen. Hier sind wir die einzigen. Der Prozess ist schnell erledigt, solange man hier das geforderte Geld in US Dollar, plus nem kleinen extra für die Beamten, zahlt.
    Als wir auf der andern Seite ankommen, wissen wir nicht wo unser Bus ist.. Wir haben länger als die Stunde gebraucht. Ist der Bus schon weg? Wer war sonst noch im Bus? Sind die noch da? Wir sind uns unsicher... Also warten wir. Nach einer weiteren Stunde kommt der Bus. Unser Gepäck ist nun auf das Dach geschnallt. Die Fahrt geht weiter. Als es dunkel wird halten wir. Neben dem Bus parken Kleintransporter. Man klettert auf den Bus und beginnt die Säcke (eventuell Reis, wir wissen es nicht) auf die Transporter zu laden. Da wir die größten im Bus sind, werden wir gebeten zu helfen die Sachen vom Dach zu heben.
    Per GPS verfolgen wir nun unsere Position, um dem Busfahrer im Zweifel noch mal signalisieren zu können wo wir raus wollen. Zu unserer Überraschung hat er sich das jedoch gemerkt und hält an besagter Stelle.
    Nach erlebnisreichen 11h kommen wir erleichtert in unserem Hostel in Thakhek an.
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