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  • Day 26

    Eine Woche auf den Bau...

    September 25, 2020 in Canada ⋅ 🌧 13 °C

    Es ist geschafft. Meine erste Arbeitswoche auf dem kanadischen Bau liegt hinter mir und ich habe so einige Arbeitserfahrung sammeln können. Nachdem ich nach dem ersten Arbeitstag nicht mehr ganz so motiviert war, hat sich in der Woche aber doch so einiges getan. Nach zwei Tagen Boden abkratzen, kamen neue Aufgaben hinzu, wie Teppich- und Möbelabkleben und sämtliche Räumarbeiten. Nur irgendwie war ich immer allein. So kann man ja kein Englisch lernen. Nach einen Demotivationsschub Mitte der Woche ging es langsam bergauf. Ich bekam die Aufgabe die Böden der Wohneinheiten mit der Schleifmaschine Kantenfrei zu machen. Casandra meine Supervisoren sagte das ich mit ihr mitkommen soll, als ich die Aufgabe von ihr bekam. Nur irgendwie kam das nicht ganz bei mir an und ich blieb vor dem Büro stehen. Ich wunderte mich über ihre Kopfbewegungen beim Weggehen bis sie nach 50m stehen blieb und sich umdrehte. Sie hatte sich wohl die ganze Zeit mit mir unterhalten🤣 Nur ich war nicht da. Sie winkte mich verwundert zu sich und stellte mir mein neues Arbeitsgerät mit den Bezeichnungen "Beast and Bitch" vor. Ähnlich wie ein Staubsauger aber 10x schwerer, schleppten wir das Teil zu einen anderen Haus rüber. Die Aufgabe: Alle Kanten auf herausragende Nägel und Schrauben überprüfen und dann mit der Maschine drüber schleifen. Beim ersten Versuch fuhr nicht Ich mit der Maschine über die Kanten, sondern die Maschine mit mir🤣 Nach eins, zwei Versuchen ging es dann aber gut und ich hatte meine Tagesbeschäftigung gefunden. Am nächsten Tag lernte ich "Rage" beim Teppichabkleben kennen. Er ist 35 Jahre alt und kommt aus der Republik Kongo und wurde mir als Unterstützung zugeteilt. Er ging offen auf mich zu und begann mit mir eine gute Konversation auf Englisch zu führen. Der Smalltalk zwischen uns funktionierte erstaunlich gut und ich erfuhr das er eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung anstrebt, um dann seine Frau und seine 5 jährige Tochter nachzuholen. Die nächsten Tage arbeitete ich oft mit ihm zusammen. So konnte ich mich in englischer Konversation üben und musste die Arbeit nicht allein machen, auch wenn unsere Ansichten von Arbeit und Pausenzeiten etwas auseinander gingen. Auch David lernte ich kennen, ein 60ig jähriger Engländer, welcher beim Tragen von Türen und anderen schweren Sachen los legt, wie ein 30igjähriger. Er setzt sich oft in der Pause mit zu mir und redet mit mir. Durch seinen Akzent ist es allerdings sehr schwierig ihm zu folgen, aber es wird langsam. Auch Niko ein deutscher ist jetzt mit auf der Baustelle. So langsam aber sicher komme ich mit Leuten ins Gespräch und bin nicht mehr so oft allein. Die Arbeit ist hart und der Rücken ist Abends nur noch ein Fall für die Badewanne. Eins kann ich jetzt schon sagen... Diesen Job möchte ich nicht mein Leben lang machen müssen.Read more