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  • Day 2

    Auf nach Polen

    May 19, 2018 in Poland ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute morgen ist die Optik immer noch trübe. Aber die Nachrichten versprechen überall im Nordosten Sonnenschein. Mutig ziehe ich trotz der kühlen Temperatur eine kurze Hose an. Wenig später, wir sind wieder auf unserer B191 in Richtung Osten, kommt schlagartig die Sonne und die Wolken verziehen sich zu Gunsten eines blauen Himmels. Eigentlich haben wir vor gehabt, auf der Landstraße über Ludwigslust, Waren, Neubrandenburg nach Stettin zu fahren. Wir lassen uns dann aber von Mathilde(Navi) überreden, die A24 zu nehmen und landen glatt 2x im Stau an einer Baustelle. Dazu verpassen wir wegen der komischen Verkehrsführung die Ausfahrt auf die A19 und müssen wieder zurückfahren. Navis scheinen auch manchmal zu pennen. Aber dann geh'ts wieder über Land auf der B 104 nach Waren und Neubrandenburg. Herrliche Landschaft, freie Straßen und viele Erinnerungen an diese Gegend, die wir im Sommer 2013 ausgiebig erkundet haben. Es ist herrlich durch die Alleen mit ihren grünen Laubdächern zu fahren. Noch viel mehr, weil uns heute kein LKW die Straße streitig macht. Die leicht hügelige Landschaft schaut rechts und links aus, wie ein riesiger Teppich aus grünen Flicken. In den kleinen Straßendörfern ist man emsig in Hof und Garten beschäftigt. Hin und wieder kann man bei dem Bilderbuchwetter den Zipfel eines blau schimmernden Sees in all dem Grün entdecken. Radfahrer sind auf dem die Straße begleitenden Radweg unterwegs und genießen Wetter und Freizeit. In Waren können wir einen kurzen Blick auf den Stellplatz an der Gärtnerei werfen: Voll. Wer heute kommt hat Pech gehabt. In Neubrandenburg erkennen wir die alte Wehranlage wieder und den wunderschönen Park. Zwei Tage haben wir damals am Tollensensee verbracht. Hinter Neubrandenburg fahren wir auf die A20 Richtung Berlin, um sie bei Pasewalk wieder zu Gunsten der B104 zu verlassen. Eine schöne Fahrt durch die Uckermark bis zur polnischen Grenze. Die Grenzanlage fristet leer und unbenutzt und vom Zahn der Zeit angenagt, ein kümmerliches Dasein. Kaum sind wir auf polnischer Seite ändert sich das Bild. Straßenstände mit den unvermeidlichen Gartenzwergen, Korbwaren, Blumen, Kleidung und vielem mehr, wird hier angeboten. Ein Markt folgt dem Anderen. Ein Meer von Verkaufsflächen, die zum Teil in Hallen untergebracht sind, wartet auf potentielle Kunden. Neue Brille, neue Frisur, neue Zähne, kleine Entspannungsmassage? Alle Dienstleistungen werden angeboten. Aus der B104 wird die Polnische Bundesstraße, auf der wir Stettin erreichen. Meine Wahrnehmung muss erst einmal mit all der Plakatierung an Häusern, Wänden und Zäunen, mit den Schildern und der Werbung in polnischer Sprache fertig werden. So nach und nach arbeiten die kleinen Grauen in meinem Gehirn und füllen den einen oder anderen Schriftzug mit Erkennen und Bedeutung. Auch wenn ich die Wörter niemals aussprechen könnte. Gut, dass Samstag Nachmittag ist. So hält sich der Verkehr in der Stettiner Innenstadt in Grenzen. Wir müssen uns eine Viatoll-Box zur Erfassung der Mautgebühren besorgen. Unser Womo hat mehr als 3, 5 t. Die Box gibt es an einer bestimmten Tankstelle in Stettin. Dort wird auch gleich getankt. Der Diesel ist schon merklich günstiger als in Deutschland. Auch mit der Box gibt es wenig Probleme. Sie muss mit 120 Zloty geladen und kann beim Verlassen von Polen wieder abgegeben werden. Wahrscheinlich wird die Box gar nicht zum Einsatz kommen, und wie ich uns kenne, werden wir sie, Zloty geladen mit nach Hause nehmen. Nur weiter vererben geht leider nicht, weil sie auf Fahrzeug und Halter registriert ist. An der Tankstelle ist auch ein Geldautomat. Er nimmt alle Karten und so kann ich uns polnische Zlotys besorgen. Leider drücke ich den falschen Knopf und statt der erhofften 300 Zloty kommen gleich 3000 Zloty heraus. Ein ganz klein wenig zu viel, als wir es in einer Woche brauchen würden. Danach geht es in das 8 km entfernte Camping Marina, auf dem wir die erste Nacht in Polen verbringen wollen. Das Camp gehört zu einer Marina im Dalbie See und es liegt direkt am See. Der See ist eine Erweiterung der Oder, die später wieder ihre ursprüngliche, wenn auch breite Form annimmt, bevor sie im Stettiner Haff in die Ostsee mündet. Das Camp ist zum größten Teil in deutscher Hand. Wir finden einen schönen Platz im Grünen. Und dann wird erst einmal das Traumwetter genossen, bevor wir später den Platz und die Umgebung erkunden. Auf dem Campingplatz gibt es eine kleine Taverne mit Terrasse, die auch von den Seglern gern besucht wird. Die Sanitäranlagen sind modern und sauber und zum Hafen sind es nur wenige Schritte. Ein Radweg führt entlang der Straße durch ein Naturschutzgebiet zur Ortsmitte von Dalbie, wo es die verschiedensten Supermärkte gibt und zum Strand. Morgen werden wirr noch hier bleiben und uns von hier aus Stettin anschauen. Die Haltestelle für den Bus ins Zentrum ist direkt vor dem Camp....oder wir nehmen das Rad. Der Radweg vor dem Camp führt direkt ins Zentrum.Read more