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  • Day 27

    Verneuil-Champagne

    August 9, 2018 in France ⋅ ⛅ 19 °C

    Es ist grau und regnerisch, als wir um 10.00 Uhr den Stellplatz an der Loire verlassen. Nach dem schönen Wetter gestern mit angenehmen Temperaturen hat am frühen Morgen Regen eingesetzt.
    Die Radwanderer müssen ihre Zelte im Regen abbrechen. Es war schon interessant zu sehen, welche Sorten Urlauber, außer Wohnmobilen und Caravans, ihr Lager hier aufgeschlagen haben. Radwanderer mit zwei und dreirädrigen Gefährten, mit und ohne Anhänger, mit Packtaschen vorne, hinten, am Lenker oder Sattel. Sogar zwei Inlinescater, die ihr Gepäck auf einem Einrad vor sich herschieben,
    habe ich gesehen. Und natürlich die Wasserwanderer auf der Loire, die Zelt und Gepäck in Plastiktonnen verpackt, aus ihren Kanus und Ruderbooten holen. Eine illustre Gesellschaft, die sich am Abend auf diesem Platz eingefunden hat.
    Wir aber sind nun wieder unterwegs entlang der Loire. Bevor wir auf die A10 Richtung Orleon/ Paris fahren, können wir in Books noch einen Blick auf das Chateau Royal du Blois, die Altstadt und die Loire werfen. Leider verleiht der graue Tag und der feine Regen dem Anblick eine gewisse Tristesse.
    Wir wollen heute bis in die Champagne fahren. Die Fahrt auf der A10 ist durch den Starkregen, der zwischenzeitlich herunterkommt, und dem vielen Schwerlastverkehr, schwierig und anstrengend.
    Als der Regen endlich aufhört, sind wir kurz vor Paris. Die A4, auf der wir eigentlich großräumig um Paris herumfahren wollten, ist gesperrt. Bevor wir uns verguckt haben, navigiert uns das Navi mitten durch Paris. Leider hat es in den Tunneln keinen Satellitenempfang und ist zwischenzeitlich etwas orientierungslos. Gut, dass ich nicht fahren muss. Die Autos, die von allen Seiten herankommen, haben schon etwas Bedrohliches. Vor allem, wenn man nicht weiß, wo man hin muss. Nach gut einer Stunde sind wir "Stop and Go" endlich durch und können aufatmen.
    Gegen 14.00 Uhr fahren wir auf den Stellplatz des Champagner-Winzer "Jacques Copin". Hier waren wir schon im letzten Jahr bei der Heimreise.
    Der kleine Ort Verneuil liegt ca 25 km entfernt von Epernay, der Hochburg des Champagners. Verneuil besteht fast nur aus den Höfen und Anwesen von Winzerfamilien und liegt eingebettet in Weinbergen.
    Der Stellplatz auf einer Wiese ist großzügig, hat Strom, Wasser, Duschen und Toiletten und ist beim Kauf von Champagner oder anderer angebotener Ware kostenlos. Man kann sich auch mit einem gekühlten Gläschen Champagner auf die Terrasse setzen oder gleich eine ganze Flasche bestellen. Auch ein "Französisches Frühstück" am Morgen wird angeboten. Aber die "Boulangerie ", der Bäcker, ist gleich um die Ecke an der Hauptstraße
    Den Schlüssel für Toilette und Dusche bekommen wir gegen ein Pfand ausgehändigt
    Am Nachmittag probiere ich von dem eden Tlopfen und wir nehmen wieder ein Kistchen für besondere Gelegenheiten mit.
    Nicht weit vom Stellplatz entfernt fließt die Marne, an der ich am Spätnachmittag mit dem Rad entlangfahre. Der Marneradweg ist gut ausgeschildert und führt durch die kleinen Winzerorte der Champagne. Ähnlich wie an Mosel und Rhein führen ausgeschilderte Wanderwege durch die Weinberge, durch Dörfer und zu den Sehenswürdigkeiten der Region. Ich fahre nur in das 8 km entfernte Dormans und schlendere gemütlich durch den Ort. Als ich mich auf der Rückfahrt einmal umblicke, bekomme ich einen Schreck. Schwarz hat sich hinter mir eine Wolkenwand aufgebaut und kündigt mit plötzlich einsetzendem Wind ein nahendes Unwetter an. So schnell ich kann, fahre ich zurück und komme gleichzeitig mit den ersten Regentropfen und völlig außer Atem am Wohnmobil an. Das Gewitter kann ich dann entspannt aus dem Wohnmobilfenster anschauen. Bis zum Abend stehen 8 Autos auf der Wiese. Aber sich nach draußen zu setzen, ist wegen Regen und Sturm nicht möglich. Erst später abends kommt die Sonne noch einmal und verwandelt den Himmel in ein kleines Kunstwerk.
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