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  • Day 17

    Ab auf die Insel... Saaremaa

    July 29, 2019 in Estonia ⋅ ⛅ 19 °C

    "Es ist 7.30 Uhr ", sagt unser Wecker und unterstreicht die Worte mit einem lauten Summen. "Wie? Was? .... Ach ja!" Wir wollen ja heute weiter auf die Insel Saaremaa. Das sind 250 km Landstraße, mit einer Fähre und über einen Damm zu fahren. Da müssen wir mal etwas eher aufstehen Eingeräumt haben wir gestern abend schon. Als ich aus dem Wohnmobil klettere, bemerke ich sofort, dass es wesentlich kühler geworden ist. Der blaue Himmel ist auch fort und beim Frühstück fallen sogar ein paar Tropfen. Schnell sind wir abfahrbereit und verabschieden uns von den Nachbarn rechts und links. Auch die beiden befreundeten Wohnmobile aus Hannover und Wolfsburg sind zeitgleich mit uns fertig. Allerdings müssen sie, im Gegensatz zu uns, noch Ver- und Entsorgen. An der Entsorge gibt es bereits einen Stau. Michael bugsiert unser Gespann vorsichtig durch die wartenden Wohnmobile. Wir fahren den Waldweg zurück auf die A4 und es geht zügig voran. Chris und Gabi haben uns gestern noch geraten in Lettland zu tanken, da der Diesel in Lettland wesentlich günstiger ist als in Estland. Wir tanken und kaufen auch noch Getränke und frische Lebensmittel ein. Dann geht es wieder ziemlich unspektakulär über die Grenze nach Estland.
    Mathilde, unser Navi, erzählt wieder von Fahrbahnsperrungen und Fahrzeitverlängerung. Eine lange, einspurige Baustelle hält uns dann etwas auf. Wir sind
    froh, als wir nach etlichen Kilometrt von der staubigen Buckelpiste wieder auf Asphalt kommen. Estland macht sofort einen mehr skandinavischen Eindruck. Die Holzhäuser sind renovierter, die Gärten gepflegter und die Straßen gut. Wir erreichen die Fähre in Virtsu und haben Glück. Es liegt gersde eine Fähre im Hafen. Wir fahren zu einem Kassenhäuschen und lösen per Kreditkarte einen Fahrschein. 14,80 Euro kostet die 30 minütige Überfahrt nach Kuvastu für das Womo und 2 Personen auf die Insel Muhu. Die Abfertigung zur Fähre ist ähnlich den bekannten Mautstationen an Autobahnen angelegt. Es gibt Kassenhäuschen zum Bezahlen mit Kreditkarte oder bar und Passierstationen für Passagiere mit einen elektronischen Fahrschein, den man vorher im Internet buchen kann. Wir können als eines der letzten Fahrzeuge auf die Fähre fahren und stehen halbschräg auf der Rampe eingeklemmt zwischen LKWs. Michael hat Sorge, ob die Handbremse das Gewicht von Fahrzeug und Hänger hält und bleibt im Wohnmobil sitzen, während ich mich durch die verbleibenden Zentimeter zwischen Tür und LKW hindurchzwänge, um auf das Aussichtsdeck der Fähre zu gelangen. Am Passagierdeck gibt es Sitze wie im Flugzeug, draußen sowie drinnen und eine Cafeteria und Toiletten. Ich genieße ein wenig die Aussicht vom Deck, bevor ich wieder zurück gehe und mich ins Womo quetsche. Kurze Zeit später legt die Fähre auch schon auf Muhu an. Während der Fährfahrt haben wir eine Nachricht von Chris und Gabi bekommen, dass sie einen sehr schönen Platz in Saalme kurz vor der Hauptstadt der Insel Kuarsaare gefunden hätten. Es ist einer der Plätze, die Michael auch schon in Erwägung gezogen hat. Wir routen den Platz. Es sind von der Fähre aus noch 90 km zu fahren. Zunächst geht es über die kleine Insel Muhu, die auch schon einen sehr betten Eindruck macht. Fast könnte man meinen, wir wären in Finnland oder Schweden. Über einen Damm erreichen wir die Insel Saaremaa.
    Die Vegetation hat sich in Estland ebenfalls geändert. Birkenwälder und Heidelandschaft erwarten uns neben dem Kiefernwald auf der Insel. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Camping Temunardi bei Saalme und sind trotz des wolkenverhangenen Himmels begeistert. Das ist ein absolut schöner und ruhiger Kontrast zu dem wuseligen Standplatz in Tuja. Grüne Wiese mit einem Badesee vor der Tür und viel liebevollem Ambiente.
    Und kaum haben wir uns eingerichtet wird der Himmel blau und die Sonne scheint. Ein kurzer Spaziergang zum Meer und ein gemeinsames Grillen mit Chris und Gaby runden diesen erlebnisreichen Ferientag ab.
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